Kölner NachwuchskünstlerWie ein Neunjähriger die Galerien der Stadt erobert

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Arian Chyk zeigt seine Werke ab 26. September im Belgischen Viertel.

  • Der Grundschüler Arian Chyk (9) eröffnet am 26. September seine viertel Ausstellung in Köln. In der Kunstszene ist er bekannt.
  • Seitdem er ein Jahr alt ist malt der Junge und wird von Künstlern auch der Basquiat von Köln genannt.
  • Ab 26. September sind seine Werke im Belgischen Viertel zu sehen.

Köln – Jedes Kind ist ein Künstler. So sinnierte einst der große Meister Pablo Picasso über die Ursprünge schöpferischer Kreativität. Und tatsächlich scheinen Künstler ähnlich auf die Welt und deren Komponenten zu blicken, wie es Kinder tun: Fantasievoll, ungezwungen und sicherlich zu einem gewissen Teil auch naiv. Dennoch wird nicht aus jedem Kind ein Kunstschaffender. Zumindest auf Arian Chyk aber scheint Picassos Aphorismus zuzutreffen. Der Neunjährige malt seit seinem ersten Lebensjahr und hat schon vor seinem Wechsel auf die weiterführende Schule ein kleines Portfolio an Kunstausstellungen vorzuweisen.

Das ist für Kinder seines Alters sicherlich nicht üblich, für Arian mittlerweile jedoch ein Teil der Normalität: „Die Kunst wurde mir in die Wiege gelegt“, erklärt der Viertklässler, während er vor einer Auswahl seiner farbenfrohen Gemälde steht.

Tatsächlich ist Arian nicht der einzige kreative Zweig am Stammbaum der Familie Chyk: Arians Großmutter ist Kunstprofessorin, seine Mutter Diana Chyk eine renommierte Kölner Künstlerin und Betreiberin des „Kunstbruders“, ein Mix aus Street Art-Galerie und Restaurant im Belgischen Viertel. Hier präsentierte ihr Sohn 2018 seine Werke zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit, debütierte mit Erfolg: Der Großteil der ausgestellten Bilder wurde verkauft, Arian brachte es zu einer gewissen Berühmtheit innerhalb der Kunstszene.

Der Basquiat von Köln

In der Kölner Kunstszene wird er bisweilen sogar schon mit dem New Yorker Künstler Jean-Michel Basquiat verglichen, dessen Werke aus den 80er-Jahren heute für Millionengebote durch die Auktionshäuser gehen. Tatsächlich, so erzählt Arian, sei Basquiat sein großes Vorbild. Den Einfluss sieht man den Bildern des jungen Malers dabei auch durchaus an: Mit Filzstiften und Sprühdosen bringt Arian Roboter, Flamingos und Außerirdische auf die Leinwand; Sujets, die er wie sein Idol Basquiat um Schriftelemente erweitert.

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Ein wiederkehrendes Motiv in den Bilderwelten des Grundschülers aber ist die Stadt Köln. Als „kölscher Jung“, so Arian, inspiriere ihn die Metropole mit seinem Dom und seinem Rheinhafen maßgeblich. Dass ihn die Stadt beeinflusst, kann man schon am Titel von Arians nächster Ausstellung ablesen: „urban jungle“, heißt diese, („städtischer Dschungel“) und feiert am 26. September in der Galerie am Brüsseler Platz (GABP) Eröffnung.

Kein Lampenfieber mehr

Bei seinen ersten Ausstellungen sei er noch recht aufgeregt gewesen, erzählt Arian, mittlerweile aber könne er entspannt an die Sache herangehen. Immerhin ist die Ausstellung in der GABP schon die vierte Kunstpräsentation des Neunjährigen. Wenn Arian gerade keine Bilder malt oder ausstellt, dann spielt er Gitarre, probt am Klavier oder geht, wie für Kinder üblich, zur

Schule. Dort gefällt  ihm natürlich der Kunstunterricht am besten, den er gleichzeitig mit einer ehrgeizigen Zielsetzung verbindet: „Ich träume davon, dass meine eigenen Bilder im Kunstunterricht besprochen werden“, so der Viertklässler selbstbewusst.

Bis dahin kann es aber trotz früher Erfolge noch ein weiter Weg sein. Schließlich sagte Picasso zwar, dass jedes Kind ein Künstler sei, das Problem aber darin bestünde, auch ein Künstler zu bleiben, wenn man erwachsen wird. Für den Fall, dass Arian im späteren Leben tatsächlich nicht mehr als Künstler unterwegs sein sollte, hat sich der Neunjährige aber auch schon andere Berufswünsche überlegt. Fernsehreporter etwa oder, ganz überraschend: Fachanwalt für Steuerrecht.

Die Ausstellung "urban jungle" vn Arian Chyk ist vom 26.9.-10.10. in der Galerie am Brüsseler Platz, Brüsseler Platz 14 zu sehen, dienstags bis samstags von13 bis 20 Uhr, sonntags von 13 bis 18 Uhr. Vernissage ist am 26. September, 18 bis 22 Uhr.

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