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KVB kündigt Baustellen anAufzüge am Kölner Neumarkt stehen still

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Die Aufzüge am Neumarkt werden saniert, um das Risiko längerer Ausfälle zu minimieren.

Die Aufzüge am Neumarkt werden saniert, um das Risiko längerer Ausfälle zu minimieren.

Köln – Im vergangenen Jahr war es zum Beispiel ein Aufzug am Bahnhof West, der wochenlang nicht funktionierte. Die Anlage, die den Bahnsteig mit der Straßenebene und der U-Bahn verbindet, war 22 Jahre alt, das defekte Kugellager war nicht mehr vorrätig. „Es muss neu angefertigt werden“, so eine Sprecherin der Kölner Verkehrs-Betriebe damals zum „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Das dauert leider.“ Der Frust vieler KVB-Kunden war groß.

Nun wollen Stadt und KVB das Risiko längerer Ausfallzeiten mit einem Sanierungsprogramm zumindest eindämmen. Der Großteil der 61 KVB-Aufzüge sei zwischen 20 und 30 Jahre alt, so KVB-Sprecher Matthias Pesch: „Für bestimmte Bauteile gibt es keine Ersatzteile mehr.“ Das betreffe vor allem die veraltete Steuerungstechnik. Sie soll deshalb bei allen Aufzügen ausgetauscht werden. Gleichzeitig werden die Anlagen mit einer energiesparenden Antriebstechnik ausgestattet.

Kugellager sorgte für Chaos

Eine neue Steuerungstechnik reduziere zwar das Risiko langfristiger Betriebsstörungen, so Pesch: „Es ist aber nicht auszuschließen, dass es auch andere Defekte gibt.“ Am Bahnhof West sorgte schließlich nicht die Steuerungstechnik für Chaos, sondern ein Kugellager.

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Hinzu kommt, dass auch die Sanierung zu wochenlangen Hängepartien führen wird. In Kürze etwa am wichtigen Knotenpunkt Neumarkt. Weil hier vier Aufzüge saniert werden, kommt es vom 28. Mai bis zum 14. Oktober zu erheblichen Beeinträchtigungen in der U-Bahn-Haltestelle. Zwischen dem 28. Mai und dem 1. Juli wird der Aufzug saniert, der die Verteilerebene in der unterirdischen Passage mit dem darunter liegenden Bahnsteig in Fahrtrichtung Appellhofplatz verbindet.

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Die Anlage, die die Verteilerebene mit dem Bahnsteig Richtung Poststraße verknüpft, ist vom 2. Juli bis zum 5. August an der Reihe. Eine Alternative zu den Aufzügen gibt es an diesen Stellen nicht: Fahrgäste, die auf einen Aufzug angewiesen sind, werden von den KVB gebeten, die benachbarte Haltestelle Poststraße zu benutzen.

Vom 6. August bis 9. September wird dann der Aufzug an der Südseite des Neumarkts erneuert, der den Bahnsteig der oberirdischen Stadtbahn-Linien mit der Verteilerebene verbindet, vom 10. September bis zum 14. Oktober steht die Sanierung des Aufzugs an der Nordseite des Neumarkts auf dem Programm (Eingang Schildergasse), der ebenfalls die Verteilerebene ansteuert. Da nacheinander gearbeitet werde, sei die Verteilerebene immer durch zumindest einen Aufzug erreichbar, so die Kölner Verkehrs-Betriebe.

Zu den Kosten des Sanierungsprogramms konnte Pesch keine Angaben machen. Stadt und KVB würden sich die Finanzierung teilen. Angestrebt sei, stadtweit jährlich vier bis sechs Aufzüge zu sanieren, so der KVB-Sprecher. Im vergangenen Jahr seien bereits die Aufzüge an der Straßenbahn-Haltestelle Heimersdorf erneuert worden.

Nach den Arbeiten am Neumarkt seien die Anlagen an der Poststraße im Griechenmarktviertel an der Reihe. Wann die Arbeiten beginnen, steht noch nicht fest. Wohl aber, dass es auch hier zu Widrigkeiten für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen kommt. Pesch kündigte an, dass Fahrgäste, die auf einen Aufzug angewiesen sind, im Falle der Poststraße auf den Neumarkt ausweichen müssen.

30 Rolltreppen und ein Aufzug außer Betrieb

Ein Aufzug ist laut KVB aktuell außer Betrieb: An der Haltestelle Severinstraße ist es der Aufzug, der zur Straßenebene vor dem Hotel Mercure führt. Es handele sich jedoch um eine kurzfristige Störung. Von den insgesamt 264 Rolltreppen, die die KVB betreiben, sind aktuell etwa 30 defekt – verhältnismäßig viele, sagte KVB-Sprecher Matthias Pesch am Dienstag.

Sämtliche Rolltreppen will die KVB in Zusammenarbeit mit der Stadt austauschen lassen. Pro Jahr seien es etwa zehn Anlagen, so Pesch. Aktuell würden die Rolltreppen an den Haltestellen Friesenplatz, Venloer Straße/Gürtel, Christophstraße und Deutz/Messe ausgetauscht, die Arbeiten an der Haltestelle Deutz/ Technische Hochschule seien abgeschlossen. „Wir bereiten die Ausschreibung für die Sanierung von 39 weiteren Treppen vor“, so Pesch. Auch die Rolltreppen sind in die Jahre gekommen: Die meisten sind zwischen 13 und 15 Jahre alt. (cht)

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