Leo Leo in der SüdstadtMöbelgeschäft zeigt sich mit neuem Konzept

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Benjamin Leo Leo hat sein Geschäft komplett umarrangiert.

Benjamin Leo Leo hat sein Geschäft komplett umarrangiert.

Südstadt – Goldene Kerzenständer und bunte Buchstaben, leuchtende Rokoko-Lampen und Werbeschilder aus vergangenen Zeiten. Betritt man das „Leo Leo“ am Ubierring und steigt die hölzernen Eingangstreppen hinab, warten die unterschiedlichsten Möbel, Dekoartikel und Gegenstände auf die Besucher. Auch verschiedenstes Geschirr und Dinge, die auf den ersten Blick gar nicht so genau zuzuordnen sind, liegen wohl drapiert auf Kommoden, hängen von der Decke oder stehen in Regalen zur Schau.

Während entspannter Elektro-Swing leise durch die Lautsprecher tönt und die Deckenleuchten ein warmes Licht auf die bunte Mischung werfen, findet man sich in jedem Raum in einer anderen Wohnwelt wieder. Ein neues Konzept zum zweijährigen Geburtstag.

„Ich habe in den letzten drei Wochen viel umgebaut und umgeräumt, jetzt sind die Ausstellungsstücke einerseits reduziert und andererseits auch anders angeordnet worden“, erklärt Inhaber Benjamin Leo Leo. Und das ist kein Künstlername, sein Zweit- und Nachname sind tatsächlich identisch.

Im Oktober 2017 hat er sich seinen Traum erfüllt und sein ungewöhnliches Möbelgeschäft eröffnet. Zehn Monate Renovieren, Umbauen, Planen und Einrichten lagen da bereits hinter ihm. „Das war schon fast wie so ne schwere Geburt, ich bin halt kein geborener Handwerker“, sagt der gebürtige Berliner lachend.

Seine Herkunft ist leicht zu „erhören“, mischt sich zwischen kölsche Ausdrücke doch immer wieder die „Berliner Schnauze“. 2006 kam er nach einem Abstecher nach Frankfurt am Main der Liebe wegen nach Köln – die Liebe ging, doch Leo blieb.

In der Südstadt hat er mittlerweile nicht nur sein Geschäft, sondern auch sein Zuhause gefunden. In seinen rund 260 Quadratmeter großen Ausstellungsräumen zeigt er ausschließlich Dinge, die nach seinem Geschmack sind und auch in seiner privaten Wohnung zu finden sein könnten. Hauptsache, „sie sehen nicht nur einzeln, sondern auch in Kombination mit anderen Einrichtungsstücken, gut aus“.

Die Suche nach außergewöhnlichen Stücken

Auch ältere Teile müssen sich in eine moderne Wohnung integrieren können, findet er. Die ausgefallenen Stücke findet er dabei nicht nur in Köln und der Umgebung. „Ich bin viel auf Antik- und Trödelmärkten in der Stadt unterwegs, aber gerne auch mal in Nachbarländern wie Belgien oder den Niederlanden“, sagt er. Seine Suche nach außergewöhnlichen Teilen führt ihn darüber hinaus regelmäßig nach Südfrankreich.

Da verstecken sich häufig die einzigartigsten Schmuckstücke. Seine Begeisterung kommt nicht von ungefähr: Leos Vater ist Sammler, seiner Mutter gehört eine Galerie. „Da wurde mir das schon ein bisschen in die Wiege gelegt.“ Bevor er mit dem Geschäft seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat, besaß er eine eigene Werbeagentur und arbeitete als Texter.

Den ganz besonderen Sinn für Feines und die Liebe für Gestaltung hat er auch heute noch, das zeigt sein Lieblingsstück: ein schwarzer „Coiffeur“-Schriftzug aus einem alten Friseurgeschäft, das schließen musste. „Es erinnert mich an meine Zeit in der Werbebranche, sowas finde ich immer noch einfach richtig schön.“

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Und auch für die Zukunft hat sich der ehrgeizige Sammler einiges vorgenommen: „Ich möchte hier nicht nur einen Vintage-Laden haben, sondern ihn eher wie eine Markthalle aufbauen“, sagt er. Dazu sollen neben einem Kundencafé und dem Verkauf von Wandfarben und Tapeten auch regelmäßige Veranstaltungen gehören.

Als nächstes plant er seine eigene, kleine Weihnachtsfeier am Sonntag, 24. November: mit Glühwein und einem Programm für die Erwachsenen und Waffeln und Kinderkino für die Kleinen.

Leo Leo, Ubierring 41, 50678 Köln

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag jeweils 15-20 Uhr, Samstag 14-20 Uhr

www.leoleo.koeln

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