Mit Tilly-RosenmontagswagenProtestkundgebung zur Bischofskonferenz vor dem Dom

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Der Wagen des Düsseldorfer Gestalters Jacques Tilly vor dem Kölner Dom.

Köln – Die Giordano-Bruno-Stiftung und mehrere Organisationen, welche die Interessen von Betroffenen sexueller Gewalt im Kontext der katholischen Kirche vertreten, haben zu einer Protestkundgebung auf der Domplatte aufgerufen. Die Versammlung wollen sie zeitlich parallel zur digital tagenden Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz abhalten. Der Protest startet daher am heutigen Dienstag und wird am Donnerstag zu Ende gehen. Die Vertreter der Organisationen wollen täglich von 10 bis 20 Uhr vor Ort am Dom sein.

Tilly-Wagen karikiert katholische Sexualmoral

Ein Karnevalswagen, der am Rosenmontag durch Düsseldorf fuhr, wird im Mittelpunkt der Kundgebung stehen. Es handelt sich um eine von Künstler Jacques Tilly gestaltete Skulptur mit dem Titel „Der Eichelbischof“ und dem Zusatz „Das Kernproblem der katholischen Kirche“. Zu sehen ist die Gestalt eines Bischofs mit Bischofsstab und Weihrauchgefäß, der als Mitra ein männliches Geschlechtsorgan zeigt.

Die Plastik soll nach Angaben der Veranstalter die negativen Auswirkungen der kirchlichen Sexualmoral im Allgemeinen und der männlichen Dominanz in der katholischen Kirche im Besonderen symbolisieren. „Es zeigt, dass die katholische Kirche mit Sexualität ein riesiges Problem hat – der Zölibat und die sexuelle Deformierung, die damit verbunden ist, dass die katholische Kirche Homosexuelle noch immer nicht akzeptiert hat, dass Frauen nicht ordiniert werden können und Missbrauchsfälle immer noch vertuscht werden – alles ist in diesem Bild untergebracht“, sagt Tilly.

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Ergänzt wird die Skulptur durch die Kunstinstallation „Die lange Bank des Missbrauchsskandals“, die bereits während der vergangenen beiden Bischofskonferenzen in den jeweiligen Städten zu sehen war.

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