So wild ist KölnEtwa 500 Füchse leben in der Stadt

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Füchse sind auch in Städten wie Köln kein seltener Anblick mehr. 

Innenstadt – In der Märchenwelt ist Reineke Fuchs ein Übeltäter, der sich immer wieder durch geniale Lügengeschichten aus prekären Lagen rettet. Auf dem Facebook-Portal Meine Südstadt, erregte jüngst ein Videopost über einen Fuchs, der letzte Woche an der Ulrepforte gesichtet wurde, die Gemüter. Da wusste eine Kommentatorin zu berichten, dass die Füchse „innerhalb von Köln gezielt zur Rattenbekämpfung eingesetzt würden“.

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Das, so schrieb sie weiter, hätte ihr ein Mann, der „für diese kontrollierte Aussetzung im Auftrag der Stadt Köln verantwortlich und in einem Kastenwagen in Marienburg unterwegs war, auch bestätigt“. Fakt ist, die Füchse leben längst in der Stadt. Nicht nur in der Südstadt im Volksgarten oder am Kartäuserwall, auch auf dem Melatenfriedhof, im Grüngürtel oder sogar am Waidmarkt werden sie gesichtet.

Stadt Köln setzt keine Wildtiere aus

Laut städtischer Pressestelle kann der Bestand der Stadtfüchse allerdings nur geschätzt werden. „Es wird von rund 500 Tieren ausgegangen. Klima, Futterangebot sowie Krankheiten lassen den Bestand mal größer mal kleiner werden“, gibt dazu das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen Auskunft. Dass er „gezielt“ ausgesetzt wird, ist allerdings schlichtweg falsch: „Die Stadt setzt keine Wildtiere im befriedeten Bezirk aus. Das Aussetzen von Wildtieren ist nach Bundes- und Landesjagdrecht grundsätzlich verboten“, heißt es kategorisch.

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Etwa 500 Stadtfüchse gibt es in Köln

Vielmehr folge der Fuchs dem Menschen, weil er dort – ebenso wie Ratten – genug Futter durch weggeworfene Lebensmittel findet. Da er dem Menschen folgt, werde er auch „Kulturfolger“ genannt. Sein angestammter Lebensraum war der Wald und mit der Rodung des Waldes, zugunsten von landwirtschaftlichen Flächen, auch die Randlagen. So kommt er auch Großstadt-Menschen immer näher. Und augenscheinlich weiß der Fuchs, dass innerstädtisch nicht gejagt werden darf. Also hat der Stadtmensch weitaus größeren Einfluss auf die Fuchspopulation als ein sachkundiger Jäger. „Wenn der Mensch keine Lebensmittel mehr wegwirft, Mülltonnen verschlossen werden oder kein Katzenfutter auf der Terrasse für Freigänger zu Verfügung steht, kann er auf die Höhe des Bestandes an Wildtieren in der Stadt einwirken“, regt deshalb das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen an.

Untere Jagdbehörde hilft Eigentümern

Wichtig für Grundstückseigentümer: Diese sind zunächst verpflichtet, den Fuchs zu vertreiben. Wer dazu Hilfe braucht, kann sich an die Untere Jagdbehörde wenden, die zum Beispiel dabei hilft, Fallen aufzustellen oder Fuchsbauten zu verschließen. Zur Schusswaffe zu greifen, ist grundsätzlich verboten. So bleibt für den Fuchs kaum ein natürlicher Feind. Und wer ein verletztes Tier findet, solle die Polizei informieren.

Fragen hierzu beantwortet die Untere Jagdbehörde: 0221/221-26681 oder 221-25181.

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