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Räder parken Bürgersteige zuKaum Abstellplätze im Kölner Pantaleonsviertel

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Brigitte Hopfner ärgert sich über zugestellte Gehwege.

Brigitte Hopfner ärgert sich über zugestellte Gehwege.

  • Anwohner im Pantaleonsviertel klagen über zugeparkte Bürgersteige

Altstadt-Süd – Den Einwohnern des Pantaleonsviertels fehlen Abstellplätze für ihre Fahrräder. Die Stadt Köln erklärte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zwar, sie haben in den vergangenen drei Jahren im gesamten Stadtteil Altstadt-Süd 530 zusätzliche Fahrradabstellplätze geschaffen, seit 2007 sogar 1240 Plätze.

Das ist offenbar aber nicht genug: Viele Fahrräder stehen dort, wo Platz ist, teilweise sind die Bürgersteige so zugestellt, dass ein Kinderwagen nur mit Mühe durchkommt. In jeder Ecke und an jedem Baum drängen sich die Fahrräder. Das Viertel ist von solchen Bildern geprägt.

Brigitte Hopfner stört das. Sie wohnt seit elf Jahren hier und fährt selbst oft Fahrrad. „Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Stadt schläft“, sagt sie und deutet dabei auf die Fahrräder, die auf dem Bürgersteig herumstehen. „Ein paar Fahrrad-Abstellständer aufzustellen ist ja kein großer Kostenaufwand.“ Ihr ist bewusst, dass auf den Straßen der Platz für neue Abstellmöglichkeiten fehlt.

Es könnten Parkplätze geopfert werden, doch die sind in der Innenstadt ohnehin schon sehr knapp. Wenn man die Angelegenheit jedoch schlau gestalte, würden sich aber Ecken für neue Fahrradbügel finden, meint sie. „Immer wird darüber gejammert, dass es der Umwelt so schlecht ginge. Aber wenn Fahrrad und Auto im Stadtverkehr nicht gleichberechtigt sind, bleibt Fahrradfahren eben unattraktiver.“

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Hopfner lebt gerne im Pantaleonsviertel. Sie schwärmt von den Alleen, dem Park und der Kirche. Aber diesen Mangel kann sie nicht ignorieren. „Erst kommt das Auto, dann kommt der Mensch“, sagt sie halb scherzend.

Jorg Wüstenhagen betreibt in der Trierer Straße 10 das Billardcafé Crazy Ball. Viele seiner Gäste kommen mit dem Fahrrad her, die sie draußen im Eingangsbereich abstellen.

„Es ist schon eng hier. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht ganz einfach ist, hier das Fahrrad zu parken“, schätzt er. Er glaube jedoch nicht, dass die Stadt sich um mehr Plätze kümmern werde. „Die haben ganz andere Probleme.“

Der Stadt Köln liegen nach eigenen Angaben derzeit 70 Anfragen und Beschlüsse zu diesem Thema für die Altstadt-Süd vor. Bleibt abzuwarten, was daraus resultiert.

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