Tagungszentrum an der AgrippastraßeEntwicklungsgesellschaft zieht um

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Das Bürogebäude an der Agrippastraße 37-39 (links) ist von der DEG (rechts) erworben worden und soll abgebrochen werden.

Das Bürogebäude an der Agrippastraße 37-39 (links) ist von der DEG (rechts) erworben worden und soll abgebrochen werden.

Müngersdorf/Innenstadt – Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) will sich vergrößern und auf dem Gelände Agrippastraße 37-39 neu bauen. Nach dem Abbruch der dort stehenden Bürogebäude soll ein Neubau mit etwa 5000 Quadratmeter Geschossfläche entstehen. Nach Auskunft von Bruno Wenn, Sprecher der Geschäftsführung, soll schon im nächsten Monat ein europaweiter Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben werden. Bis zum Abbruch der Gebäude zur Mitte des Jahres sollen die voll ausgestatteten Häuser als „temporäres Kunstzentrum“ für Ausstellungen, Musik und Tanz genutzt werden.

Erst 2008 umgezogen

Die DEG, eine Tochtergesellschaft der KFW-Bank, finanziert das Engagement privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Erst 2008 war das Bundesunternehmen mit 380 Mitarbeitern aus Müngersdorf in einen Neubau an der Kämmergasse umgezogen. Jetzt ist das Haus schon zu klein, einige Büros sind in das benachbarte „Consilium“ ausgelagert. In dem Erweiterungsbau sollen vor allem Tagungs- und Besprechungsräume entstehen, wodurch Platz für 80 bis 100 Mitarbeiter im Hauptgebäude wird. Die Verbindung wird durch einen unterirdischen Gang hergestellt. Das neue Tagungszentrum soll sechs Etagen haben und in der Höhe dem Haupthaus angepasst sein.

Bis die Bagger anrollen, werden die Altbauten, die durch einen turmartigen Gebäudeteil auffallen, der Kunst gewidmet sein. „An dieser prominenten Stelle in der Innenstadt wollen wir Flagge zeigen und fördern deswegen schon seit längerem kulturelle Einrichtungen im Agrippa-Viertel“, sagt Wenn. Das Management des „Temporary Art Tower“ ist in die Hände der „New talents – biennale Cologne“ gelegt, die alle zwei Jahre Hochschulabsolventen aus dem künstlerischen Bereich präsentiert.

Zwei Veranstaltungen setzen bis zum Mai die Akzente in der kurzen Existenz des „New talents“-Kunstzentrums.

Die BCC Brussels Cologne Contemporaries sind bereits eröffnet und dauern noch bis zum 26. Januar. Auf drei Etagen zeigen 20 junge Galerien aus Köln und Brüssel ihre Künstler.

Die „New Talents – Biennale Cologne“ findet vom 10. bis zum 25. Mai statt. Das Festival für künstlerische und gestalterische Berufseinsteiger aus Kunst, Film, Film, Musik, Design und Kunst wird rund um das Kulturquartier am Neumarkt aktiv sein und dabei auch den Art-Tower bespielen. Präsentiert werden mehr als 50 Künstler. Außer einem Ausstellungsparcours wird es zehn eigens für die Veranstaltung komponierte Werke der Neuen Musik geben, ein Filmprogramm und Design-Präsentationen. (rr)

Sie verwaltet das Gebäude, das vor allem von jungen Künstlern aller Sparten genutzt wird. Zur Verfügung stehen Räume von 20 bis 200 Quadratmeter. „Für uns ist das wie ein Gewinn im Lotto“, sagt Jochen Heufelder, Direktor der Biennale. Die Idee zu dem gemeinsamen Projekt mit der DEG sei bei einem Glas Messwein in der Kunststation St. Peter entstanden, verrät Heufelder. Die Biennale im Mai wird auch den Abschluss der zeitweisen Nutzung signalisieren.

Vorstandssprecher Wenn glaubt, dass die Initiative der DEG beispielhaft auch für andere Unternehmen sein könnte: „Wir haben genügend Leerstände in Köln, und eine vernünftige Zwischennutzung sollte kein großes Problem sein.“ Auch wenn die jetzt von Künstlern genutzten Räume am Ende abgerissen werden, wolle man im „Agrippa-Viertel“ weiter aktiv bleiben.

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