Über drei JahreBeliebte Kölner Hochzeitskirche wird von Grund auf saniert

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St. Pantaleon in der südlichen Kölner Innenstadt

Köln – Die Pfarrkirche St. Pantaleon in der südlichen Innenstadt, eine der zwölf großen romanischen Kirchen in Köln, wird grundsaniert. In diesen Tagen beginnen die Bauarbeiten mit dem Ausräumen der Kunstwerke, dem Aufstellen der Baucontainer und dem Aufbau eines Gerüstes rund um die Kirche. Mit einem Volumen von rund zwölf Millionen Euro ist die Renovierung eine der größten Baumaßnahmen im Erzbistum Köln.

Die Hauptlast der Kosten trägt das Erzbistum selbst. Daneben hat der Bund rund 1,5 Millionen Euro zugesagt. Rund 500.000 Euro kommen von der Gemeinde St. Pantaleon und rund 100.000 Euro steuert der Freundeskreis St. Pantaleon e.V. für die neue Beleuchtung bei. Schließlich beteiligt sich das Land NRW mit 30 000 Euro. „Wir sind froh, dass die Finanzierung steht und dass es endlich losgeht“, erklärte Pfarrer Volker Hildebrandt.

Kölner Kirche mit undichtem Dach

Auslöser für die Sanierung der mehr als 1000 Jahre alten Kirche ist das undichte Dach. Nach den Kriegszerstörungen mit billigem Schiefer gedeckt, waren in den zurückliegenden Jahren immer mehr Platten zerbrochen. Mittlerweile hat eindringendes Wasser die Wände des Kirchenschiffs und die Abdeckung der Kassettendecke beschädigt. Auch im Fundamentbereich gibt es Probleme mit aufsteigender Nässe.

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Dennoch ist die Kirche standfest, wie der Zülpicher Architekt Max Ernst bestätigt. Er hat bereits Erfahrung mit der Sanierung von alten Kirchen, etwa St. Servatius in Siegburg. In St. Pantaleon müssten lediglich die Gewölbe der Seitenschiffe stabilisiert und ein hölzerner Dachstuhl erneuert werden.

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Während der dreieinhalbjährigen Sanierung bliebe die Kirche weiterhin für Messen und Andacht geöffnet, sofern die Beschränkungen durch Corona gelockert werden.Bis Sommer 2021 wird das Westwerk in Ordnung gebracht, danach sind Kirchenschiff und Chor an der Reihe.

Neben der Sanierung von Dächern und Fundamenten steht vor allem das Mauerwerk im Mittelpunkt. Schadhafte Steine müssen konserviert oder ersetzt, neu befestigt und verfugt werden. Im Inneren der Kirche wird dafür der Putz abgeschlagen. Große baugeschichtliche Überraschungen seien jedoch nicht zu erwarten, so Architekt Ernst.

Ein lachendes, ein weinendes Auge

Insgesamt soll die Kirche nach der Sanierung wieder so aussehen wie vorher – nur schöner, bestätigt Pfarrer Hildebrandt. Einen optischen Gewinn verspreche man sich von der neuen LED-Beleuchtung, die vorwiegend die Kirchendecke aufhellen soll. Selbstredend werden auch Sicherheit und Komfort für die Gläubigen verbessert, etwa durch Einbau von Bewegungsmeldern und Videokameras sowie barrierefreie Zugänge zur Kirche.

„Ich sehe die Sanierung mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, so Hildebrandt. Schließlich sei St. Pantaleon als „Hochzeitskirche“ mit rund 40 Trauungen im Jahr äußerst begehrt. Wegen der Bauarbeiten besteht derzeit allerdings daran kein Interesse mehr. Erfreulicherweise seien seine Ehevorbereitungskurse aber weiterhin gut belegt.

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