Vier Jahre UmbauLindner-Hotel eröffnet mit elf statt sechs Stockwerken neu

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Zugleiter Alexander Dieper mit den Hotelinhabern Otto und Sabine Lindner.

Köln – Mit den richtigen Partnern wird aus einem eigentlich sechsstöckigen Gebäude an der Magnusstraße im Nu ein Hotel mit elf Etagen – zumindest, wenn man die Ebenen sechs bis zehn im Aufzug und bei der Zimmernummerierung kurzerhand weglässt. Aber wo sonst soll sich schon der Kölner Karneval im Lindner Hotel City Plaza präsentierten, wenn nicht im elften Stock? Verlässt man dort den Aufzug, läuft man gleich einem Prinzen in die Arme. Zu sehen sind in den Fluren auch Erinnerungen an den Bauern und die Jungfrau sowie Modelle und Entwürfe von einigen Dutzend Persiflage-Wagen. „Eine äußerst gelungene Präsentation“, lobte Rosenmontagszugleiter Alexander Dieper im Gespräch mit Otto und Sabine Lindner, den Inhabern der Hotelkette. Diese drei zählten zu einer prominenten Besuchergruppe, die am Mittwochabend als erste das nach vierjährigem Umbau nun fertige Hotel begutachten konnte. Insgesamt wurden zehn Millionen Euro in umfangreichen Modernisierungen investiert.

„Wir wollten vieles neu machen, aber auch anders. Uns ging es um das Köln-Gefühl und den Pulsschlag der Stadt“, sagten Hoteldirektor Dirk Metzner und Marketingchef Florian Engel, auf dessen Idee hin nun einige markante Facetten der Stadt wie Dom, Zoo, 4711 und das Schokoladen-Museum ins Hotel eingezogen sind. Schließlich wurden die einzelnen Etagen in Kooperation mit den Partnern nach Themen sortiert. Alles zum Motto des Hotels: „Köln erleben auf elf Etagen, die eigentlich nur sechs sind“.

Und Domdechant Robert Kleine, Christian Unterberg-Imhoff vom Schoko-Museum („Wir können nur Schokolade. Aber das können wir gut.“), Zoo-Geschäftsführer Christopher Landsberg und Stephanie Kleine Klausing von Köln-Tourismus waren regelrecht begeistert. Auch über die jeweils passenden Wandbilder, die der Kölner Streetart-Künstler Tim Ossege (Künstlername: sei Leise) beigesteuert hat. „Für Acrylbilder und Graffitti hatte ich nur sechs Monate kalkuliert. Letztendlich habe ich ein Jahr im Hotel gemalt – jeweils drei Tage pro Woche konnte ich mich so richtig austoben“, sagte Ossege. „Jetzt freue ich mich darauf, in nächster Zeit wieder komplett eigene Sachen zu machen, eine Weile ins Atelier zu verschwinden und eine Solo-Ausstellung vorzubereiten.“

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Während der Künstler noch kleinere Gruppen zu seinen Werken führte – künftig gibt es Informationen zu den Motiven, geschichtliche Hintergründe und Hinweise auf aktuelle Aktionen per QR-Code – segnete Kleine beim Festakt mit 400 geladenen Gästen noch das Hotel, seine Mitarbeiter und Besucher ein. Dazu spielten Kuhl un de Gäng und das Tanzkorps der KG Luftflotte ließ die Mariechen umherwirbeln. Der Karneval hat schon einen hohen Stellenwert im Haus. „Als wir von vier Jahren hier anfingen, nutzten drei Karnevalsgesellschaften das Haus. Heute sind es mehr als 20“, sagte Hotelchef Metzner, selbst aktiver Prinzen-Gardist. Aber das scheint ihm nicht zu reichen. Bei der Eröffnungs-Party gab er gleich noch die Gründung einer neuen KG bekannt: Lindners Jecke. Mitarbeiter können umsonst mitmachen, andere zahlen 111 Euro Jahresbeitrag, die dann weiter gespendet werden.

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