Wegen AfD-PartyBand „Adam Angst“ sagt Konzert im Bürgerhaus Stollwerck ab

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Bür­ger­haus Stollwerck

Das Bür­ger­haus Stollwerck in der Kölner Südstadt (Archivfoto)

Köln – Nach einer Party von AfD-Mitgliedern im Bürgerhaus Stollwerck am Samstagabend hat die Kölner Band „Adam Angst“ ihr geplantes Konzert dort abgesagt. In einem Facebook-Post heißt es dazu: „Da gestern eine Veranstaltung der AfD im Bürgerhaus Stollwerck in Köln stattfand, werden wir am 20.11.2018 auf unserer „Neintology“-Tour dort nicht spielen.“

Die Bandmitglieder Felix Schönfuss, Christian Kruse, Roman Hartmann, David Frings und Johannes „Joe“ Koster seien nach den jüngsten Ereignissen „verwirrt“ und möchten sich von der Veranstaltung distanzieren.

Das für den 20. November geplante Konzert war nach Informationen der Bandmitglieder bereits ausverkauft. Nun wolle man sich um einen alternativen Veranstaltungsort bemühen. Die verkauften Eintrittskarten sollen ihre Gültigkeit behalten.

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Vorwürfe gegen die Betreiber

Die Feier der AfD-Mitglieder wurde im Netz eifrig diskutiert, den Betreibern werden Vorwürfe gemacht, man habe die Veranstaltung geheim halten wollen. Die Betreiber haben sich bislang noch nicht dazu geäußert. Laut dem Bündnis „Köln gegen Rechts“ handelte es sich bei der Party mit rund 50 Teilnehmern um eine Feier der beiden Bundestagsabgeordneten Haug und Jacobi zur Eröffnung ihres Wahlbüros am Heumarkt. „Das Bürgerhaus, in dem hunderte migrantische Bewohner/innen der Südstadt ein und ausgehen, hatte die Anmietung der AfD bewusst geheim gehalten“, schreibt „Köln gegen Rechts“ auf Facebook. Etwa 60 Personen hatten versucht, die Veranstaltung am Samstag zu stören und im Gebäude Feueralarm ausgelöst. Die Polizei musste anrücken. 

Im Netz hagelte es wütende Kommentare über die Betreiber des Bürgerhaus Stollwerck. „Daran werdet ihr euch erinnern, wenn ihr das nächste mal existenzbedroht seid und die Community um Hilfe bittet. Mit der Hofierung der AfD habt ihr bei sehr vielen von uns Sympathien und Solidarität verspielt“, schrieb eine Nutzerin. Viele fragten außerdem nach den Beweggründen, die Räumlichkeiten für Feierlichkeiten der als rechtsgerichtet geltenden Partei zur Verfügung zu stellen.

„Adam Angst“ wollen nun Konsequenzen ziehen. Man habe vorab nichts von der Feier gewusst. „Deshalb wurden zumindest krasse Fehlentscheidungen getroffen und die Betreiber/Innen haben versäumt, klar Position zu beziehen. Mit diesen Entscheidungen können wir uns nicht identifizieren. Deshalb müssen und werden wir umziehen", schreibt die Band auf Facebook. Die Fans reagierten teils mit Unverständnis, teils wurde die Glaubwürdigkeit der Band gelobt.

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