Kölner Stadtgespräche„In der Innenstadt entsteht keine einzige geförderte Wohnung“

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Stadtgespräche Wohnen mit Henriette Reker

Henriette Reker und einige Mitglieder aus der Verwaltung standen Rede und Antwort.

Innenstadt – Nur mäßiges Interesse zeigten die Bürger aus der Innenstadt an der dritten Runde der „Stadtgespräche“ von Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Sie hatte das Diskussionsformat vor mehr als zwei Jahren ins Leben gerufen, um „mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen“.

Ziel einer besseren Wohnraumversorgung

Im Museum für Angewandte Kunst (MAKK) präsentierten Reker und einige Amtsleiter aus ihrer Verwaltung, was aus den Anregungen der bisherigen Runden geworden ist. Wohnen, Verkehr, Umwelt und Sicherheit stellten nach Rekers Einschätzung die Schwerpunkte in der Innenstadt dar. Reker bekannte sich zu dem Ziel, „dauerhaft angemessene Wohnraumversorgung für alle Schichten“ zu sichern. Sie berichtete, dass zuletzt für 950 Wohnungen öffentliche Fördergelder bewilligt wurden. Wenn sie gebaut sind, werden sie an Mieter mit Wohnberechtigungsschein vermietet.

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Reker verwies allerdings auf die große Zahl auslaufender Mietpreisbindungen, von denen besonders die Innenstadt betroffen ist. Wohnungsamtsleiter Josef Ludwig verdeutlichte, dass keine Besserung in Sicht ist: „In der Innenstadt entsteht keine einzige geförderte Wohnung“, sagte er.

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Aus dem Publikum kam die Frage, warum in Baugebieten wie der Parkstadt Süd lediglich ein Anteil von 30 Prozent geförderten Wohnungen vorgesehen sei. Reker versprach: „Wir müssen Investoren finden, die sich dem sozialen Wohnungsbau widmen.“

Mobilität und Radverkehr

Ludwig sagte, dass viele Mieter, die Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein hätten, auch auf dem freien Markt Wohnungen fänden. Beide erwähnten die Anstrengungen, die Wohnraumschutzsatzung konsequent umzusetzen. Damit soll verhindert werden, dass Wohnungen als Ferienwohnungen statt als Mietwohnungen genutzt werden.

Der Radverkehr stand im Mittelpunkt der Einlassungen Rekers zum Thema Mobilität. Sie wünsche sich ein sicheres und schnelles Vorankommen für Radfahrer, bat jedoch um Verständnis: „Das geht nicht mit einem Fingerschnippen.“ Die Umwandlung von Fahrspuren auf den Ringen führte sie als Beweis dafür an, dass sich sich die Situation bessert, wenn auch nur allmählich. Polizeirat Gregor Eisenmann, der für die Innenstadt zuständig ist, benannte allerdings die häufiger vorkommenden Unfälle von Radfahrern als Problem: „Da müssen wir ran.“ Die Hoffnung, dass mit der steigenden Zahl von Rädern auf den Straßen das Radfahren sicherer werde, habe sich bislang nicht erfüllt, so Eisenmann.

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