Interview mit Bömmel Lückerath„Ich hatte das Warnsignal nicht ernst genommen“

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Bömmel Lückerath will wieder auf die Bühne.

  • Am Samstag tritt Bläck-Fööss-Gitarrist Bömmel Lückerath erstmals seit seinem Schlaganfall wieder mit der Band auf.
  • Es war ein Schock mitten im Kölner Karneval, als er am Karnevalsfreitag bei einem Auftritt am Alter Markt zusammenbrach. Seitdem kämpft er sich zurück ins Leben.
  • Im exklusiven Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger” erzählt er von seinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, den Schwierigkeiten beim Gitarrespielen und seinen Plänen für die Zukunft bei den Bläck Fööss.
  • Ein Best-Of-Interview.

Köln – Beim Konzert der Bläck Fööss am 24. August am Tanzbrunnen will Gitarrist Bömmel Lückerath erstmals wieder mit auf der Bühne stehen –  allerdings nur als eine Art „Gast“ und nur bei einigen Liedern. Es wäre sein erstes Konzert seit Monaten: Am Karnevalsfreitag in der vergangenen Session hatte Lückerath beim Sternmarsch am Alter Markt einen Schlaganfall erlitten. Lange Zeit war unklar, ob er wieder auftreten könnte. Wir haben den Gitarristen getroffen. 

Herr Lückerath, wie geht es Ihnen und haben Sie die Folgen Ihres Schlaganfalls inzwischen überstanden?

Mir geht es einigermaßen gut, ich kann wieder gehen und springen. Aber ich fühle mich auch noch irgendwie angeschlagen. 

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Best-Of-Interview

Dieses Interview ist im Juli 2019 im „Kölner Stadt-Anzeiger” erschienen. Damals hatte Bömmel Lückerath gerade eine öffentliche Probe mit seiner Band absolviert.

War Ihnen eigentlich vorher bei den vielen Auftritten in der durchaus anstrengenden Session die Gefahr eines Schlaganfalls bewusst?

Ich hatte vor fünf Jahren schon einmal einen leichten Schlaganfall. Aber das hatte ich als Warnsignal nicht so richtig ernst genommen.

Nun haben Ihnen die behandelnden Ärzte empfohlen, sich erst einmal „zu schonen und auszukurieren“. Wirkt der aktuelle Schlaganfall noch nach? Sind Sie davon noch weiter beeinträchtigt?

Ja, aber alles wird langsam besser. Ich war ja vor allem motorisch schon sehr stark eingeschränkt. Das Sprechen ging eigentlich immer. Das war das geringste Problem. Alles kommt zurück, aber halt nach und nach. Seit zwei Wochen besitze ich auch schon wieder den Führerschein. Ich darf nun auch wieder Auto fahren, aber alles janz höösch.

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Und was macht das Gitarrenspiel?

Auch das kommt zum Glück langsam wieder. Ich übe fleißig und mache reichlich Fingerübungen. Am Tanzbrunnen möchte ich schon auf der Bühne singen und Gitarre spielen. Da freue ich mich auch drauf, denn der Tanzbrunnen ist für mich die schönste Open-Air-Bühne, die es überhaupt gibt.

Aber Sie werden dann noch nicht das gesamte Konzert mitspielen, oder?

Nein. Ich werde weiterhin vom Gitarristen Christoph Granderath vertreten, der das richtig gut macht. Für mich sind zwei oder drei Titel angedacht. „Wenn et Leech usjing em Roxy“ und „Schäl Sick“. An dem Lied hänge ich. Das passt auch zu mir, denn ich komme ja auch von der rechten Rheinseite.

Und wann werden Sie wieder voll in der Band einsteigen?

Wenn alles gut geht vom Elften im Elften an. Lieber auch schon früher. Vielleicht klappt es ja schon nach den Herbstferien. Ich hoffe, das ich anschließend die danach folgende Karnevalssession gut überstehe.

Und dann steht ja im nächsten Jahr das goldene Jubiläum an. Die Fööss bestehen seit 50 Jahren.

Das hat ja bislang noch keine kölsche Band geschafft. Gut, wir waren ja auch die erste. Aber das muss erst einmal jemand nachmachen. Das ist schon eine Leistung. Und für die geplanten zwei oder drei Jubiläumskonzerte auf dem Roncalliplatz vor dem Dom spüre ich jetzt schon so etwas wie Vorfreude. Da will ich auf jeden Fall dabeisein.

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