Interview mit Maria Bennemann„In Longerich ist das soziale Netz groß”

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Maria Bennemann ist Kirchenmusikerin in der katholischen Gemeinde St. Dionysius.

Longerich –  Seit drei Jahren ist Maria Bennemann nun Kirchenmusikerin in der katholischen Gemeinde St. Dionysius – und inzwischen fest im Veedel verankert, in dem sie seit anderthalb Jahren auch wohnt. Vorher lebte sie im Kreis Mettmann. „Es ist einfach schön, hier zu wohnen. In Longerich lebt es sich ganz toll – und auch das soziale Netz ist groß“, lobt die 49-Jährige. „Dadurch, dass ich mit Gemeindemitgliedern, Chören und Schulen in enger Verbindung stehe, fühle ich mich eingebunden.“ Das Leben in Longerich sei, in positivem Sinne, gar nicht so, wie sie sich das Großstadtleben vorgestellt habe: im Grünen und doch mit kurzen Wegen zu Dom und kulturellen Highlights, wie Philharmonie und Museen. Seit Bennemann in Longerich und Lindweiler tätig ist, hat auch das musikalische Leben einen Aufschwung erfahren; zahlreiche Konzerte finden statt und einige eigene Projekte hat sie initiiert. So die „Longericher Singschule“ für Grundschüler. „Ich habe im Januar 2016 mit der Singschule angefangen. Mittlerweile haben wir drei Gruppen, und jedes Jahr kommt ein ganzer Schwung Kinder hinzu – es wächst jetzt so langsam.“

Ein weiteres Angebot der Frühförderung, das Bennemann am Herzen liegt, ist die „Singpause“ an Grundschulen – ein bisher in dem Umfang für Köln neues Projekt. Zweimal wöchentlich kommt ein Singleiter in die Klassen und singt jeweils 20 Minuten mit den Kindern. „Dieses Schuljahr hat man mit acht ersten Klassen in vier Grundschulen angefangen. Das Ziel ist eine Grundmusikalisierung der Kinder“, erläutert Bennemann. „Sie sollen Noten lesen und im Kopf dazu die Melodie abrufen können. Das kann im Prinzip jedes Kind lernen, wie auch Deutsch und Mathe.“ Das Konzept gibt es in 16 deutschen Städten, in Düsseldorf-Gerresheim haben schon Tausende Kinder am Programm teilgenommen und füllen seitdem Musikschulen und Chöre. „In Köln hat man sich bisher mit der Idee schwergetan.“ Am 10. Juli 2019 ist mit den derzeit 300 teilnehmenden Schülern ein großes Konzert geplant; im Folge-Schuljahr verdoppelt sich die Teilnehmerzahl. „Ein Ziel besteht darin, dass die Kinder nach der Grundschulzeit ein Repertoire von 40 Liedern haben“, sagt Maria Bennemann.

Ein demnächst anstehendes musikalisches Glanzlicht ist zudem die Aufführung des „Elias“-Oratoriums am 3. Oktober (siehe auch „Dramatische Handlung“), für die seit 2016 die Proben laufen; die Akteure fahren nun nochmal ins finale Probenwochenende. Insgesamt 90 Sänger – die Chorgemeinschaft an St. Bernhard, das Vocalensemble St. Dionysius und 20 Projektsänger – treten mit dem Rheinischen Kammerorchester auf. Auch aufgrund der Handlung sei das Stück interessant. „Elias ist eines der bekanntesten und beliebtesten Stücke der gesamten Oratorienliteratur, weil er vor Dramatik nur so strotzt. Es gibt keine Längen, ständig geht es hoch her“, so a Bennemann.

Dramatische Handlung

Felix Mendelssohn-Bartholdys Oratorium „Elias“ präsentieren am Tag der Deutschen Einheit, Mittwoch, 3. Oktober, das Vocal-Ensemble St. Dionysius und die Chorgemeinschaft an St. Bernhard. Das Gemeinschaftskonzert in der Kirche St. Bernhard, Hansenstraße 39, beginnt um 17 Uhr. An der Aufführung unter Leitung von Thomas Gebhardt und Maria Bennemann nehmen die Chöre mit Projekt-Sangeskräften, das Neue Rheinische Kammerorchester sowie die Solisten Constanze Backes (Sopran), Laura Nikkänen (Mezzosopran), Franziska Orendi (Alt), Andreas Post (Tenor) und Kai Günther (Bass) in der Rolle des Elias teil. In dem Stück geht es um den Propheten und seinen dramatischen Wettstreit mit Priestern eines Götzenkults. Der Eintritt beträgt 20 Euro, für Jugendliche, Studenten und Azubis 15 Euro, für Kinder bis zwölf Jahre 5 Euro. Karten gibt es im Pastoralbüro St. Dionysius, Longericher Hauptstraße 62 a, in der Buchhandlung „Eselsohr“, Altonaer Straße 55, sowie an der Abendkasse. (bes)

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