„Es stinkt zum Himmel“Kalk setzt auf abschreckende Maßnahmen gegen Wildpinkler

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Im Durchgang am Rathaus wird uriniert.

Im Durchgang am Rathaus wird uriniert.

Köln-Kalk – Das Thema „Wildpinkeln“ ist nicht nur ein Problem an den Karnevalstagen in der City, sondern es ist auch in Kalk ein fast alltägliches Ärgernis.

Da könnte man die aktuellem Plakat-Kampagne durchaus umtexten: „Das P im Bezirksrathaus steht für Pinkeln.“ Vor allem Gänge und Wände rund um das Rathausgebäude werden immer wieder von Urinierenden verunreinigt. Die Verursacher sind in erster Linie Gruppen von Menschen, die sich auf den Bänken vor und rund um die Zugängen zur U-Bahnhaltestelle Kalk Kapelle aufhalten.

Widerlicher Geruch

„Mir stinkt das gewaltig“, sagt Bürgeramtsleiterin Astrid Lemcke. Vor allem im Durchgang von der Kalker Hauptstraße zum dahinter liegenden Eingang des Bürgeramtes, rieche es oftmals derart widerlich, dass sie sich auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz die Nase zuhalten müsse. Ähnliche Klagen kommen inzwischen auch gehäuft von Bürgern, die das Amt besuchen wollen. So landete das Thema Wildpinkeln auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung.

Nachdem in der Vergangenheit schon mehrere Versuche, so CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Schuiszill, „zur Verbesserung der zeitweise unwürdigen Situation um das Bezirksrathaus Kalk gestartet waren“ - so wurde die Reinigungshäufigkeit seitens der Abfall-Wirtschaftsbetriebe (AWB) verstärkt, zusätzliche Kontrollen eingeführt und der Sitz des Bezirksordnungsdienstes verlagert - ist es bisher nicht gelungen das Problem zu lösen. „Insbesondere an Wochenenden, ab Freitagmittag, stinkt die Situation im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel. Besonders im Durchgang zum Innenhof vor dem Bürgeramt, aber auch an den Säulenaufgängen wird regelmäßig uriniert“ so Schuiszill.

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Daher schlug die CDU vor, auf abschreckende Maßnahmen zu setzen, wie sie beispielsweise in Hamburg erfolgreich erprobt wurden: Dort wurden Flächen ähnlich wie beim Graffiti-Schutz mit einem Lack versehen, welcher beim Anpinkeln den Strahl direkt auf den Verursacher zurückwirft.

Ob Ähnliches in Kalk machbar ist, soll nun die Verwaltung überprüfen. So gelte es in Abstimmung mit der AWB und unter Berücksichtigung möglicher Architektenrechte zu prüfen, inwieweit die Außenflächen des Bezirksrathauses diesem Schutzlack versehen werden können. Im Falle eines positiven Prüfergebnisses soll die Maßnahme zeitnah umgesetzt werden. Finanziert werden soll die Maßnahme dann eventuell aus den dem Bezirk zustehenden Finanzmitteln zur Stadtverschönerung.

Nach Art eines Katzenklos

Darüber hinaus soll geprüft werden, inwieweit auch sogenannte Uritrottoirs, wie sie derzeit als Pilotprojekt in Paris getestet werden, aufgestellt werden können. „Das ist eine Art viereckiger Blumenkübel, oberhalb bepflanzt, der im Inneren mit einer Mischung aus Katzenstreu, Stroh, Sägemehl und Spänen gefüllt ist", sagte SPD-Fraktionschef Markus Klein. „Darin wird die Flüssigkeit wie in einen Katzenklo aufsaugt und auch die entstehenden Gerüche absorbiert.“

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