„Kalkkaleidoskop“Kölner Künstler stellen ihre Werke im Kalker Krankenhaus aus

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Stephan Strache und Anja Sauerwald stehen vor Fotos von Sauerwald.

Kalk – Schon beim Aufhängen hatten die Fotos für viel Aufmerksamkeit gesorgt: „Zwei ältere Patienten kamen vorbei und einer erkannte die Kneipe wieder, in die er früher öfter gegangen war“, erzählte Anja Sauerwald. Sie lebt in Kalk und fotografiert seit 2017 „Kalker Türen, Fenster und Fassaden“. Dabei hat sie im Laufe der Zeit eine Vielfalt an Gestaltungsformen entdeckt. „Aber typisch sind Fliesen, Kacheln, aber auch der rote Backstein - es ist eben ein altes Arbeiterviertel.“

Sauerwald zeigt derzeit eine Auswahl ihrer kleinformatigen Fotos aus dieser Reihe im Rahmen einer Ausstellung im Eingangsbereich des Evangelischen Krankenhauses Kalk (EVKK). Mit Stephan Strache ist ein zweiter Fotograf beteiligt, dessen Arbeiten zwar auch zumeist in Kalk und Umgebung entstanden sind, sie wollen aber weniger den konkreten Ort darstellen, sondern allgemeinere Geschichten in Anordnungen von zwei oder drei Fotografien erzählen.

Auftakt zu der Reihe „Kalkkaleidoskop“

Unter dem Titel „Freiheit 1“ und „Freiheit 2“ etwa sind eine Zimmerpflanze, die aus einem Fenster wächst, beziehungsweise ein Vogel in einem Käfig zu sehen, der von einem gut gelaunten Mann getragen wird. „Den Zusammenhang sollen die Betrachter selbst herstellen“, erklärt Strache, der die Fotos unter der Überschrift „Fatherland“ – „Vaterland“ also – zeigt, seine Strategie.

Die gemeinsame Ausstellung der beiden Künstler ist der Auftakt zu der Reihe „Kalkkaleidoskop“, mit der die Leitung des Krankenhauses Patienten und Besuchern „neue Perspektiven auf ein lebendiges Viertel“ eröffnen möchte.

Krankenhaus eng mit den Menschen in Kalk verbunden

„Unser Haus ist seit seiner Gründung eng mit der Geschichte und dem Leben der Menschen in Kalk und den umliegenden Stadtbezirken verflochten“, sagte Geschäftsführer Marcus Kirchmann bei der Eröffnung. Dieser Verbundenheit solle mit der Ausstellungsreihe ein besonderer Ausdruck verliehen werden. In Zukunft werde man sich darüber hinaus noch stärker mit dem Veedel, seinen Institutionen und Vereinen vernetzen.

Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer hörte das gern und betonte, das EVKK sei für die meisten Kalker einfach „ihr“ Krankenhaus, es gebe ihnen die Sicherheit, dass „gute stationäre medizinische Versorgung ganz in ihrer Nähe“ sei: „Wie schön ist es, dass das Krankenhaus offen ist für den Stadtteil und die Menschen, die hier mit Engagement und Kreativität mitgestalten wollen“.

Stiftung Kalk Gestalten unterstützt die Ausstellung

Dass es sich um einen ganz besondere Ort handelt, hob auch Bernd Giesecke von der Stiftung Kalk Gestalten hervor: „In einem Krankenhaus spielen sich viele wichtige und einschneidende Kapitel von Lebensgeschichten ab“. Daher sei es geeignet, das Leben „in allen seinen Facetten in den Blick zu nehmen.“

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Die Stiftung ist bei der Ausstellung Kooperationspartner des Krankenhauses und hatte auch die beiden Künstler vermittelt. Giesecke freute sich, dass in Kalk nun ein weiterer Ort für die Kunst zur Verfügung steht. „Hier in der Nähe wohnt ein Graffiti-Künstler, der möchte sich schon lange die Wände der Auffahrt vornehmen“, sagte er lächelnd.

Bei Stefanie Boor, zuständig für die Unternehmenskommunikation im EVKK, fand er dafür offene Ohren. „Graffiti wäre toll, man müsste natürlich vorher die Einzelheiten der Gestaltung absprechen.“ Die aktuelle Ausstellung soll nun zunächst acht Wochen lang gezeigt werden. „Aber wir müssen mal sehen, wie das mit Corona weitergeht, ob wir problemlos Nachbarn hereinlassen können“, so Boor. „Möglicherweise werden wir die Ausstellung verlängern, wir sind da flexibel.“

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