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Ärgernis in Köln-HöhenbergSpielplatz verkommt zur Müllhalde

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Gespielt hat auf dem Gelände an der Geraer Straße schon lange kein Kind mehr. 

Gespielt hat auf dem Gelände an der Geraer Straße schon lange kein Kind mehr. 

Höhenberg – Die Pläne für die Neugestaltung des Spielplatzes an der Geraer Straße liegen auf dem Tisch und wurden nun mit Änderungswünschen von den Kalker Bezirksvertretern einstimmig verabschiedet. So soll „ohne das weitere Verfahren aufzuhalten, die Planung im Sinne der Barrierefreiheit überprüft“ werden. Doch die noch im vergangenen November von Susanne Müllers und Regine Pirousmand, (Mitarbeiter vom Amt für Kinder, Jugend und Familie) gegebene Zusage, dass eine Neugestaltung für das Jahr 2019 „vorgesehen und priorisiert“ werde, wird die Verwaltung nicht einhalten können.

Die Stadt jedoch kann den „Schwarzen Peter“ locker ans Kölner Erzbistum weiterreichen. Das Bistum hat bislang die Vereinbarung nicht erfüllt. Die Verwaltung argumentiert, dass„die Fläche des öffentlichen Spielplatzes Geraer Straße nach Beendigung der temporären Nutzung durch die Katholische Kindertagesstätte St. Elisabeth wieder in einen nutzbaren Zustand versetzt wird. “

Bistum nutzte Fläche für Kindergarten

Der Hintergrund ist: Das Bistum und die Kirchengemeinde haben die Spielfläche im Frühjahr 2010 als Ausweichgelände für ihren Kindergarten genutzt. Währenddessen wurde dieser an alter Stelle hinter der Kirche St. Elisabeth umgebaut und vergrößert. Die zu der Zeit schon marode Spielfläche war das einzige verfügbare Grundstück im ganzen Viertel und vom Amt für Kinderinteressen erst als Übergangslösung für den katholischen Kindergarten freigegeben worden, nachdem Architekt und Ex-Prinz Holger Kirsch mit dem damaligen Oberbürgermeister Jürgen Roters verhandelt hatte.

Container standen auf dem Gelände

Die noch verbliebenen Spielgeräte wurden abgebaut und der Sand durch Schotter ersetzt, damit dort die Container für die Jüngsten aufgestellt werden konnten. Doch der Kindergarten ist seit zwei Jahren eröffnet, die Container wurden entfernt, und mehr ist auf dem Gelände seitdem nicht passiert. Der einzige Eingang des Platzes wurde daher bis auf Weiteres mit einem Bauzaun abgesperrt.

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„Es war eine Übergangslösung für die Kita-Container. Seitdem liegt das Grundstück an der Geraer Straße brach. Aufgrund fehlender Pflege wuchert dort viel Gestrüpp. Anwohner nutzen das Gelände als Abladestation für Autoreifen und Hausrat“, sagte SPD-Bezirksvertreter Christian Robbyns. „Es wird Zeit, dass die Fläche den Kinder zurückgegeben wird.“ Doch bevor die Pläne umgesetzt werden können, muss die Kirche das Areal wieder herrichten. Dazu müssen der Schotter entfernt, die Wege wiederhergestellt und Fallschutzflächen angelegt werden.

Kircheninterne Verzögerung

Dies habe sich „aufgrund zwingender kircheninterner Verwaltungsabläufe“ verzögert, sei aber inzwischen vom Erzbistum in Auftrag gegeben und werde wohl in den nächsten Monaten erfolgen, heißt es. Erst dann können die neuen Spielgeräte, die möglichst viele Kinder unterschiedlicher Altersgruppen ansprechen sollen, montiert werden. Für kleinere ist eine Sandfläche mit Spielhäuschen und Rutsche geplant, für größere eine anspruchsvollere Anlage mit Spielturm, Kletterwand und Rutschstange, verschiedenartigen Brückenverbindungen und unterschiedlichen Aufstiegsmöglichkeiten. Hinzu kommen noch verschiedene Balancier-Elemente, eine Doppelschaukel, ein Karussell sowie ein Federwipp-Tier. Den veranschlagten Kosten in Höhe von 82000 Euro haben die Kommunalpolitiker zugestimmt.

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