Köln-Kalk – Nachdem eine Gruppe Aktivisten bei einer Demonstration am Donnerstag ein leerstehendes Wohnhaus in Kalk besetzt hat, hat der Hausbesitzer einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gestellt. Die Polizei hat am Freitagnachmittag gegen 15 Uhr mit der Räumung begonnen.

22 Personen befanden sich zu Beginn des Einsatzes im Gebäude. Nach Angaben der Polizei lief die Räumung ohne Zwischenfälle an, Widerstände habe es nicht gegeben.

Auf Twitter berichteten die Aktivisten kurz vor dem Einsatz, dass die Polizei versuche, „sich in den Keller zu schweißen“. „Leiter, Schweißgerät, Rammbock, Kettensäge, Brechstangen wurden in den Innenhof gebracht.“

Die Räumung scheint scheint die Aktivisten nicht abzuschrecken. „Ihr könnt die Diesel 15 räumen, wir kommen trotzdem wieder!“, kündigen sie im Netz an.

„Für eine Stadt für alle kämpfen“

Das „Kollektiv Nestkampf“ hatte sich am Donnerstag zu der Besetzung bekannt. Das Haus in der Dieselstraße 15 stehe seit etwa zehn Jahren leer und es gebe keinerlei Bemühungen der Eigentümer, dies zu ändern. „Also haben wir es selbst in die Hand genommen“, schrieben die Aktivisten in einer Stellungnahme. Für den Donnerstag hatte das Kollektiv „herzlich zu Kaffee, Kuchen und Austausch“ eingeladen, für den Freitag zu Gesprächsrunden und Vorträgen.

„Die Verdrängung der Menschen, die sich Mieterhöhungen nicht leisten können schafft eine Stadt der Reichen und Privilegierten. Wir als Kollektiv haben uns zusammengeschlossen, um für eine Stadt für alle zu kämpfen“, so das Kollektiv. (ken)