Für 34 Millionen EuroDas steckt hinter Kölns modernstem Feuerwehrgebäude

Lesezeit 3 Minuten
Die Fassade ist schon so gut wie fertig sein. Bis Ende 2019 soll das neue Feuerwehrzentrum komplett bezogen sein.

Die Fassade ist schon so gut wie fertig sein. Bis Ende 2019 soll das neue Feuerwehrzentrum komplett bezogen sein.

Köln – Das Vorzeigeprojekt der Kölner Feuerwehr glänzt mit verzinkter Stahlblech-Fassade und soll allen Einsatzkräften Zeit und Arbeit ersparen: Voraussichtlich ab dem Sommer wird das Feuerwehrzentrum an der Gummersbacher Straße in Kalk schrittweise bezogen.

Interessierte können bereits am kommenden Samstag, 27. April, einen Blick in das modernste Feuerwehrgebäude Kölns mit seinem rund 30 Meter hohen Turm werfen, in dem einmal die Schläuche zum Trocknen aufgehängt werden. Dann findet von 10 bis 17 Uhr auf dem Gelände der „Tag der Feuerwehr“ statt. Der Innenausbau ist aber noch nicht vollendet.

Mehrere Arbeiten gleichzeitig möglich

„Das Gebäude wird die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr erhöhen“, sagte Stadtdirektor Stephan Keller am Mittwoch bei einem Rundgang über das Gelände. Nicht nur die bisher an der Gießener Straße beheimatete Feuer- und Rettungswache 10 und der Kalker Löschzug der freiwilligen Feuerwehr sollen hier untergebracht werden. Einen großen praktischen Nutzen für alle Rettungskräfte der Stadt versprechen sich die Verantwortlichen vor allem von dem Werkstattzentrum, das hinter dem fünfgeschossigen Hauptgebäude liegt.

Alles zum Thema Feuerwehr Köln

Sämtliche Werkstätten, die sich aktuell an verschiedenen Standorten befinden, werden künftig in Kalk zusammengefasst: die Kfz-Werkstatt ebenso wie die Atemschutzwerkstatt, das Sanitätsmittellager, die Gerätemeisterei und die Kleiderkammer. „Die Fahrzeuge sind künftig nicht mehr quer durch die Stadt unterwegs“, so Feuerwehr-Chef Johannes Feyrer: „Damit stehen sie länger in den Wachen zur Verfügung.“

400.000 Paar Einmalhandschuhe pro Jahr

Viele Arbeitsschritte sollen demnächst gleichzeitig abgearbeitet werden können, die bisher nur nacheinander möglich waren. Muss ein Fahrzeug etwa zur Tüv-Abnahme, können währenddessen die Atemschutzgeräte überholt werden. Die neue Kfz-Werkstatt, derzeit in der Feuerwache Lindenthal ansässig, ist etwa zehn Meter hoch – genug Platz, um auch Drehleitern warten zu können. Insgesamt verfügt die Kölner Feuerwehr über etwa 300 Fahrzeuge, 13 davon sind Drehleitern.

Im Sanitätsmittellager werden die Wachen mit medizinischen Geräten und Verbandsmaterial versorgt, allein 400.000 Paar Einmalhandschuhe verbrauchen die Rettungskräfte pro Jahr. Dieses Lager wird von Ehrenfeld nach Kalk umziehen. In der Kleiderkammer – sie befindet sich noch an der Scheibenstraße in Weidenpesch – wird die Ausstattung für 2500 Mitarbeiter vorgehalten. Auch eine Schneiderei gehört dazu. Die Mitarbeiter der Atemschutzwerkstatt warten die Atemschutzgeräte und ziehen von der Innenstadt um. Die Gerätemeisterei – zuständig vom Akkuschrauber bis zum Stromgenerator – wird Ehrenfeld verlassen.

Bis Ende 2019 komplett bezogen

Bis Ende 2019 soll das neue Feuerwehrzentrum komplett bezogen sein. Nach der freiwilligen Feuerwehr kommt voraussichtlich im Herbst das Werkstattzentrum an die Reihe, danach die Feuer- und Rettungswache 10, die sich in einem veralteten und zu kleinen Gebäude an der Gießener Straße in Deutz befindet. Am Ende sollen 230 ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter hier ihre Arbeitsstätte haben.

Das könnte Sie auch interessieren:

34 Millionen Euro wird das Gebäude mit seinen drei Teilen kosten – rund sieben Millionen Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Grund hierfür sind unter anderem allgemeine Kostensteigerungen und mangelhafte Bauausführungen, wodurch es in der Folge zu Verzögerungen kam. Laut Johannes Feyrer sollte das Gebäude eigentlich schon im vergangenen Jahr bezugsfertig sein. Stephan Keller zeigte sich dennoch zufrieden mit dem 2015 gestarteten Projekt: „Wir haben eine große Bauaufgabe bewältigt“, sagt er. Die 34 Millionen seien „gut angelegtes Geld.“

KStA abonnieren