Kölner BühnenNeue Werkstatt für Schauspiel und Oper

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Mit diesem Entwurf für die neue Bühnenwerkstätten hat die Osmab Holding den Wettbewerb gewonnen.

Mit diesem Entwurf für die neue Bühnenwerkstätten hat die Osmab Holding den Wettbewerb gewonnen.

Kalk – Der jahrelange politische Disput über den Bau neuer Werkstätten für die Oper und das Schauspielhaus hat ein Ende gefunden. Der Betriebsausschuss Bühnen des Stadtrats hat jetzt beschlossen, eine Immobilie an der Straße In den Reihen südlich der Dillenburger Straße in Kalk zu mieten. Das Gebäude wird eigens für diesen Zweck nach den Vorstellungen der Bühnen von der Osmab Holding AG aus Rösrath auf deren eigenem Grundstück gebaut.

Die Betriebsleitung der Bühnen wird mit Osmab einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren inklusive einer Option auf Verlängerungen von zwei Mal fünf Jahren abschließen. Wie hoch die Kosten dafür sind, gaben die Bühnen nicht bekannt.

Anfang 2021 bezugsfertig

Die Werkstätten, in denen unter anderem die Kulissen für Theaterstücke und Opernaufführungen hergestellt werden, sollen bereits Anfang 2021 bezugsfertig sein. Sie befinden sich bislang in einem nach Angaben der Bühnen zu kleinen und maroden Gebäude an der Oskar-Jäger-Straße in Ehrenfeld, das die Stadt ebenfalls gemietet hat. Der Vertrag dort musste allerdings noch einmal verlängert werden, da sich die Diskussionen über einen Neubau im Stadtrat länger hinzogen als erwartet.

Alles zum Thema Henriette Reker

Die Bühnen wollten ursprünglich auf dem WDR-Gelände in Bocklemünd für 18,5 Millionen Euro neue Werkstätten bauen. Sie bevorzugten den Standort wegen Synergieeffekten, die durch eine Kooperation mit dem Sender entstehen sollten. Gutachter widerlegten das jedoch. Die Synergien erstreckten sich im Wesentlichen lediglich auf die gemeinsame Nutzung einiger weniger Maschinen und der Kantine, weshalb die Mehrheit der Ratspolitiker das Vorhaben ablehnte. Erschwerend kam hinzu, dass der WDR das Grundstück in Erbpacht an die Stadt abgeben, es aber nicht dauerhaft verkaufen wollte.

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Als Alternative galt anschließend eine städtische Fläche an der Hugo-Eckener-Straße in Ossendorf, die allerdings nach Ansicht der Stadt für eine spätere Gewerbeansiedlung genutzt werden soll. Auch CDU und Grüne vertraten diese Ansicht. Das Büro von Oberbürgermeisterin Henriette Reker zog daraufhin die bereits fertige Vorlage wieder zurück, obwohl die Ratspolitiker im zuständigen Betriebsausschuss Bühnen eigentlich dafür stimmen wollten.

Sanierung am Offenbachplatz soll mindestens bis 2023 dauern

Daraufhin beschloss der Stadtrat, weitere alternative Standorte mit Hilfe eines europaweiten Vergabeverfahrens über ein Investorenmodell zu suchen – dabei setzte sich schließlich die Osmab Holding mit dem Grundstück in Kalk durch. Als Kriterien für die Entscheidung zogen die Bühnen den Mietpreis, die Funktionalität sowie das Verkehrs- und Logistikkonzept heran. Das gesamte Verfahren wurde von Rechtsanwälten begleitet. „Die Kommission war sehr beeindruckt von der positiven Marktresonanz und von der Qualität der eingereichten Entwürfe“, sagte Bernd Streitberger, Technischer Betriebsleiter der Bühnen. Osmab habe sich gegenüber den Mitbewerbern schließlich „klar durchgesetzt“. „Mich freut die Entscheidung besonders für die Mitarbeiter der Bühnenwerkstätten, weil sie nun eine konkrete Perspektive haben, wann und wie sich dann endlich ihre aktuell schwierigen Arbeitsbedingungen verbessern“, sagte der geschäftsführende Direktor der Bühnen, Patrick Wasserbauer.

Die neuen Werkstätten sollen 2021 und somit zwei Jahre vor der Oper und dem Schauspielhaus in Betrieb gehen. Die Sanierung der beiden Häuser am Offenbachplatz soll sich nach derzeitiger Einschätzung mindestens bis 2023 hinziehen und bis zu 580 Millionen Euro kosten.

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