Shisha-Bar in KölnSchläger soll rechte Parolen gebrüllt haben

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Blaulicht an einem Polizeiwagen (Symbolbild)

Köln-Humboldt/Gremberg – Bewaffnet mit zwei Stöcken ist ein Mann in eine von irakischen Kurden geführte Shisha-Bar in Humboldt-Gremberg gestürmt. Er schlug auf Gäste und das Inventar ein und rief Zeugen zufolge rechtsradikale Parolen. Der Vorfall geschah bereits am vorigen Samstag.

Wahllos auf Menschen eingeprügelt

Laut Polizei hatte der 28-Jährige das Café an der Wetzlarer Straße gegen 14.30 Uhr betreten. „Wahllos“ habe er sofort auf mehrere Menschen eingeprügelt, aber auch Gegenstände wie Shisha-Pfeifen und Zuckerstreuer zertrümmert, berichtete ein Polizeisprecher. Neben wüsten Beleidigungen soll er „Scheiß Ausländer“ gebrüllt haben. Einem Zeugen zufolge soll er sich zudem als „Nazi“ bezeichnet haben. Ob das stimmt, ist unklar.

Vernehmungen von Zeugen, Opfern und dem Täter stehen noch aus. Als die Gäste versuchten, den Mann zu überwältigen, wurden vier von ihnen und er verletzt. Alle kamen ins Krankenhaus und wurden laut Polizei nach ambulanter Behandlung wieder entlassen.

Polizei stellt Beweisvideo sicher

Im Café stellte die Polizei ein Video sicher, dass die Attacke zeigen soll. Der 28-Jährige befindet sich wieder auf freiem Fuß. Anfangs konnte laut Polizei nicht ausgeschlossen werden, dass er geistig verwirrt ist. Die Voraussetzungen für die Einweisung in eine Klinik hätten jedoch nicht vorgelegen.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll der Mann bislang bei der Polizei zwar schon mit Eigentums- und Gewaltdelikten, aber nie mit rechtsextremistisch motivierten Straftaten aufgefallen sein. Nun ermittelt die Kripo wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Die Abteilung Staatsschutz sei über den Vorfall in dem Café informiert worden und werde den Verdächtigen und die Hintergründe „genau prüfen“, wie es hieß. Nach bisherigen Ermittlungen gab es im Vorfeld keine Beziehungen zwischen dem Mann und den Gästen oder den Betreibern des Lokals.

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