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Versorgungslücke geschlossenHausarzt Axel Kottmann eröffnet Praxis in Höhenberg

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Die Bürgervereinsvorsitzende Elke Mück (v.l.) und Pfarrer Franz Meurer beim offiziellen Antrittsbesuch beim neuen Team der Höhenberger Hausarzt-Praxis mit Melanie Eisermann, Christin Lehmann und Allgemeinmediziner Axel Kottmann

Die Bürgervereinsvorsitzende Elke Mück (v.l.) und Pfarrer Franz Meurer beim offiziellen Antrittsbesuch beim neuen Team der Höhenberger Hausarzt-Praxis mit Melanie Eisermann, Christin Lehmann und Allgemeinmediziner Axel Kottmann

Höhenberg – „Ich bin von vielen Seiten, vor allem immer wieder von der Elke Mück, der Vorsitzenden des Bürgervereins, angesprochen und gebeten worden, nach Höhenberg zu kommen“, sagte Allgemein-Mediziner Axel Kottmann (57), der bis vor einigen Wochen nur mit einer großen Praxis in Buchheim vertreten war. „Aber da ich ja selbst hier geboren bin und einige Jahre in Höhenberg gewohnt habe, mit den örtlichen und sozialen Begebenheiten des Stadtteils vertraut bin und nun die Not im Veedel erkannt habe, habe ich es auch gemacht.“

Seit kurzem betreibt Kottmann mit seinem Team – dazu zählen noch die medizinische Fachangestellte Melanie Eisermann und Arzthelferin Christin Lehmann – in einem lange Zeit leerstehenden Ladenlokal an der Olpener Straße 99 eine Hausarzt-Praxis. Zumindest zeitweise – als Ergänzung zur Gemeinschaftspraxis an der Herler Straße, die Kottmann mit Kollegin Ulrike Karres-Balting führt.

Öffnungszeiten in Höhenberg

Am neuen Standort in Höhenberg empfängt der Hausarzt seine Patienten nun vorerst jeweils Montag und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr sowie Dienstag und Mittwoch in der Zeit von 9 bis 12 Uhr. Und dort wurde Kottmann nun ganz offiziell von der Bürgervereinsvorsitzenden Mück, sowie dem Höhenberger Pfarrer Franz Meurer und Apothekerin Iris Zeien aus der Vital Apotheke mit Blumen und Süßigkeiten begrüßt und empfangen. „Wir sind zufrieden und sehr froh, dass sich Kottmann als Hausarzt für unser Veedel entschieden hat“, waren sich diese drei denn auch einig.

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Der medizinische Engpass im Stadtteil war entstanden, so Mück, „nachdem die hausärztliche Doppelarztpraxis Theunissen im Dezember ohne Nachfolge ihre Pforten geschlossen und viele verzweifelte Patienten hinterlassen hatte“. Seitdem praktizierten in Höhenberg mit seinen rund 12 400 Einwohnern nur noch zwei Hausärzte. „Und diese konnten trotz viel guten Willens nicht alle Patienten aufnehmen“, sagte Mück. „Damit herrschte in unserem Vorort eine Unterversorgung von 70 Prozent, denn eigentlich müssten auf die Einwohnerzahl gerechnet mindestens fünf oder sechs Hausärzte vor Ort tätig sein.“

Nicht nur Übergangslösung

Zudem hätten die vielen gehbehinderten und älteren Menschen in der Nachbarschaft große Schwierigkeiten, andere Ärzte beispielsweise in Kalk oder Mülheim aufzusuchen, da, so weiß auch Mück, „die Rolltreppe an der U-Bahn häufig kaputt und auch das Busfahren mit Rollator nicht gerade ungefährlich ist.“

Als Übergangslösung will Kottmann, der zudem als Dozent an der Universität Köln tätig und in vielen Bereichen sehr engagiert ist – so ist der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Kalker Bezirksvertretung heute im CDU-Vorstand des Rheinisch-Bergischen Kreises –, seine Praxis-Zweigstelle nicht sehen.

„Ich bin schon nach Höhenberg gekommen, um nun auch dauerhaft hier zu bleiben“, sagte Kottmann. „Ich bin ja gelernter Landarzt, praktiziere inzwischen seit fast 30 Jahren und liebe das, was ich mache.“

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