Viele leerstehende HäuserBauruine in Kalk seit zehn Jahren

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Laut Verwaltung stehen im Stadtbezirk nur drei Wohnungen leer, an der Kalker Hauptstraße ist es jedoch schon ein ganzes Haus

  • Politiker zweifeln Zahlen der Verwaltung zum Wohnungsleerstand an

Kalk – Die von der Stadtverwaltung jetzt den Kalker Bezirksvertretern vorgelegten Zahlen zum Leerstand von Wohnungen im Stadtbezirk sind als fehlerhaft und schlecht recherchiert zurückgewiesen worden.

Nachdem der Stadtrat, der im April die Einführung einer Wohnraumschutzsatzung für Köln beschlossen hatte, mit der gegen den Leerstandes von Wohnraum in geeigneten Gebäuden und Wohnungen vorgegangen werden soll, hatte die Kalker SPD-Fraktion wissen wollen, wie viele leerstehende Wohngebäude beziehungsweise Wohnungen der Verwaltung im Stadtbezirk Kalk bekannt sind und aus welchen Gründen die Objekte ungenutzt sind.

Eigennutzung angegeben

In der Antwort der Verwaltung heißt es nun, dass der Wohnungsaufsicht drei leerstehende Wohneinheiten in zwei Wohngebäuden bekannt seien. Als Gründe des Leerstandes werden einmal eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes sowie das andere Mal eine Eigennutzung durch den Eigentümer angegeben. Weitere Daten lägen aktuell nicht vor, heißt es, denn alle bekanntwerdenden Wohnungsleerstände würden durch die Wohnungsaufsicht erfasst. „Diese Antwort der Verwaltung ist nicht nachvollziehbar“, sagte SPD-Bezirksvertreter Christian Robyns. „Das kann so alles gar nicht stimmen. Das sieht man schon, wenn man sich das Wohnviertel rund um den Bereich Kalk Post mal genau anguckt.“

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Bürgervereinsvorsitzender Rainer Kreke

In diese Richtung zielt auch eine Bürgeranfrage des Kalker Bürgervereins, der sich über den Zustand des komplett leerstehenden Wohn- und Geschäftshauses an der Kalker Hauptstraße 88 beklagte, das sich eigentlich in einer für den Stadtteil gesehenen Top-Lage befindet - zwischen dem Platz an der Kalker Post und der Rolshover Straße.

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„Das ist nunmehr schon seit mindestens zehn Jahren eine mit Brettern vernagelte Bauruine. Wie lange müssen wir diesen Schandfleck noch ertragen und auf neue Wohnungen warten, auch wenn es nur wenige werden?“, fragte der Bürgervereinsvorsitzende Rainer Kreke und erinnerte an das schon im Jahr 1990 vom Stadtrat verabschiedete Baulückenprogramm.

Kreke: „Danach wurde im Stadtgebiet in den Fällen, wo es nicht zu einer einvernehmlichen Einigung mit dem Hauseigentümer kam, schon 41 Mal ein förmliches Baugebotsverfahren eingeleitet. Warum nicht genau so in Kalk?“ Schließlich sei das Wohnhaus an der Kalker Hauptstraße vor Jahren von einem Investor gekauft worden, der zunächst dafür gesorgt hatte, dass die bisherigen Mieter auszogen. Dann sollte das untere Ladenlokal umgebaut werden, doch wegen Schwarzarbeit war die Baustelle gesperrt worden. Seitdem steht das Haus leer und vergammelt nach und nach.

Stadt Köln kann nicht eingreifen

Und an dem Zustand wird sich wohl vorerst auch nichts ändern. Ein Eingreifen der Stadt sei nicht möglich, hieß es jetzt seitens der Verwaltung als Antwort auf die Eingabe des Bürgervereins. Es stehe dem Inhaber der Immobilie frei, ob und wie schnell dort etwas passiere. Schließlich sei die dem Investor vor Jahren erteilte Baugenehmigung weiterhin gültig. So könne dieser dort zwar „keinesfalls Büros einrichten, aber durchaus eine Gaststätte mit bis zu 40 Plätzen“ eröffnen. Bürgervereinsvorsitzender Kreke hofft nun, dass es gelingt, den Investor zu bewegen, mit dem geplanten Umbau des Hauses fortzufahren. „Wünschenswert sind natürlich weitere Wohnungen im Stadtteil.“

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