Alkohol verboten, Demo auf dem NeumarktWas erwartet Köln an Weiberfastnacht?

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Polizei Zülpicher

Polizei auf der Zülpicher Straße. Absperrgitter stehen bereit für Weiberfastnacht.

Köln – Karneval ohne Schunkeln, Bützen und Alkohol – Stadt und Polizei hoffen auch für Weiberfastnacht, dass sich die Kölner an die Corona-Regeln halten und auf Feiern verzichten. Trotzdem bereiten sich die Ordnungsbehörden wie schon am 11.11. und an Silvester auch darauf vor, Regelbrüche zu ahnden. Ein Überblick.

Was erwarten Polizei und Ordnungsamt?

Auch wenn es keine offiziellen Karnevalsveranstaltungen gibt und Kneipen geschlossen sind, müsse damit gerechnet werden, „dass Karnevalisten vor allem im Bereich der bekannten Hotspots versuchen, zu feiern“, hieß es von der Stadt. Die Kölner Polizei und die Bundespolizei gaben sich im Vorfeld vorsichtig optimistisch, dass Weiberfastnacht ähnlich ruhig wird wie der Sessionsauftakt.

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Was hat die Stadt unternommen, um Feiern zu unterbinden?

Unter anderem hat der Krisenstab Ende vergangener Woche die bis dahin im öffentlichen Raum geltenden Kontaktbeschränkungen auf private Wohnungen ausgeweitet. Seither dürfen auch in den eigenen vier Wänden nur ein Haushalt und eine weitere Person zusammenkommen. Größere Feiern sind damit so gut wie ausgeschlossen – wenn sich alle an die Regeln halten. Außerdem hat die Stadt ein zeitlich beschränktes Alkoholverbot verhängt. An sämtlichen Karnevalstagen ist im gesamten Stadtgebiet der Alkoholkonsum im öffentlichen Raum verboten. An ausgewählten Feier-„Hotspots“ gilt überdies an Weiberfastnacht ganztägig sowie an Karnevalsfreitag, -Samstag und an Rosenmontag (jeweils ab 14 Uhr) ein Alkoholabgabeverbot für Büdchen und Supermärkte.

Wo gilt das Alkoholverbot?

Dort, wo sonst an Karneval gefeiert wird: In der gesamten Altstadt, im Stadtgarten und Umgebung, am Brüsseler Platz und der direkten Umgebung, der Schaafenstraße und Umgebung, dem Zülpicher Viertel sowie an der rechten Rheinpromenade. Ziel des Alkoholkonsum- und Alkoholabgabeverbots sei es, Ansammlungen zu verhindern oder wieder zu zerstreuen, sagte ein Stadtsprecher.

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Wird das kontrolliert?

Ja. Am Donnerstag wird die Polizei nach eigenen Angaben mit Streifen- und Hundertschaftsbeamten in der Stadt präsent sein. Die Zahl der Bereitschaftspolizisten bezifferte ein Sprecher auf einen „unteren dreistelligen Bereich“. Zum Vergleich: An Weiberfastnacht 2016, wenige Wochen nach der verheerenden Kölner Silvesternacht, war die Polizei mit 1700 Beamten im Einsatz. Auch das Ordnungsamt wird – wie schon zum Sessionsbeginn am 11.11. – mit starken Kräften in der Stadt unterwegs sein und „lageangepasst“ eingreifen, sagte ein Stadtsprecher.

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Was, wenn es doch Feiern gibt?

Feiern sind nicht grundsätzlich verboten, sondern nur dann, wenn dabei gegen die Kontaktregeln verstoßen wird. Auch Ruhestörungen können – wie immer – beim Ordnungsamt unter 0221/22132000 gemeldet werden. In Einzelfällen dürfen die Einsatzleute auch Ansammlungen in Privaträumen auflösen, wenn davon ausgegangen werden kann, dass von ihnen ein Infektionsrisiko ausgeht.

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Am Zülpicher Platz und am Laurenzplatz stehen Zelte, die nach Vorbereitungen für normalem Karneval aussehen. Was hat es damit auf sich?

Dabei handelt es sich um Aufenthaltsmöglichkeiten für die Mitarbeiter des Ordnungsamts und des privaten Sicherheitsdienstes. Dieser externe Dienstleister wird an den Zugängen zur Altstadt und zum Zülpicher Viertel das Glasverbot überwachen.

Es gibt eine Demo am Neumarkt. Was ist zu erwarten?

Von 15 Uhr an wollen Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen demonstrieren. Die Stadt Köln hat die Teilnehmerzahl per Auflage auf maximal zehn beschränkt. Unterdessen hat die Polizei die Anmelderin als Versammlungsleiterin abgelehnt. In dieser Funktionen hat die Frau in den vergangenen Monaten zahlreiche, thematisch ähnliche Kundgebungen in Köln veranstaltet. Dabei sei sie ihrer Verantwortung „häufig nicht gerecht“ geworden, sagte ein Polizeisprecher, etwa weil sie sich weigere, eine Maske zu tragen. Bis Donnerstag habe die Frau nun Zeit, eine Ersatzperson als Anmelder oder Anmelderin zu benennen.

Wie wird die Lage am Hauptbahnhof sein?

Auch wo sonst zigtausende Feiernde aus den umliegenden Städten und Regionen in Köln ankommen, soll Weiberfastnacht diesmal ein normaler Donnerstag sein. Die für den Bahnhof zuständige Bundespolizei wird zwar verstärkt, aber komplett mit eigenen Kräften präsent sein. „Wir fahren kein großes Einsatzbesteck auf“, sagte eine Sprecherin. Es werde auch in Zügen mit dem Ziel Köln Stichproben geben, ebenso an den restlichen Karnevalstagen.

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