Einladung nach DüsseldorfDiese Tanzgruppen sind beim Kölner Rosenmontagszug gesperrt

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Köln – Die Schlenderhaner Lumpe und die Fidelen Zunftbrüder werden im kommenden Rosenmontagszug ohne ihre Tanzgruppen durch die Stadt ziehen. Der Grund: Die Tänzerinnen und Tänzer des Tanzcorps Colonia Rut Wiess und die Zunft-Müüs sind gesperrt. Warum? Weil sie im Zug 2018 verbotenerweise Showeinlagen gezeigt haben. Wie lautete noch mal das Motto des Rosenmontagszuges 2018? „Mer Kölsche danze us der Reih“. Das Logo zeigte unter anderem ein Tanzpaar mit einer Hebefigur.

Aber doch nicht im Zug! Toll im Saal, verboten im Zoch. Da sind die Richtlinien der Zugleitung eindeutig. Alles, was den „reibungslosen Zugfluss“ beeinträchtigt, soll vermieden werden. Für die Tanzgruppen heißt das: keine Showeinlagen, keine Hebefiguren, keine Hubschrauber, keine Würfe. Wer es dennoch macht, zum Beispiel vor den Fernsehkameras oder den Tribünen, muss mit Sanktionen rechnen. Im schlimmsten Fall droht die Verbannung auf die Bank.

Sanktionen nach Rosenmontagszug 2018 erstmals angewandt

Die Regeln gibt es schon lange, nach dem Rosenmontagszug 2018 wurden sie erstmals streng angewandt. Damals hatten sich sechs Tanzgruppen verhoben – und wurden gesperrt. Die„Winzer und Winzerinnen vun d’r Bottmüll der KG Alt-Severin, die Rheinmatrosen der Großen Mülheimer KG, die Tanzgruppe der Isenburger und das Tanzcorps der Großen Ehrenfelder KG Rheinflotte mussten ihre Strafen direkt im folgenden Jahr antreten.

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Die anderen beiden Gruppen bekamen Bewährung: Die Schlenderhaner stellten mit Marc Michelske den Prinzen im Dreigestirn und wurden zunächst verschont. Die Fidelen Zunftbrüder feierten Jubiläum. Zum 100. Geburtstag durften die Zunft-Müüs noch mal mittanzen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, verhoben ist verhoben. Mit Verzögerung greifen die roten Karten in diesem Jahr.

Kölner Zunft-Müüs ziehen im Düsseldorfer Rosenmontagszug mit

Die über 40 Aktiven der Tanzgruppe Zunft-Müüs ziehen dennoch mit im Rosenmontagszug – allerdings in Düsseldorf. Sie sind Gäste der Ehrengarde der Stadt Düsseldorf. „Wir akzeptieren natürlich die Entscheidung der Kölner Zugleitung, aber wir freuen uns für die jungen Leute, dass sie nicht auf das Erlebnis Rosenmontagszug verzichten müssen. Wir geben ihnen auch Wurfmaterial mit nach Düsseldorf“, sagt Theo Schäfges, Präsident der Fidelen Zunftbrüder.

Übrigens sind nicht nur Showeinlagen verboten. Wichtig: Auch wenn das aktuelle Motto „Et Hätz schleiht em Veedel“ heißt, sind Selfie-Sticks, also „Bilderstöckchen“, weiter verboten. Dazu heißt es in den Richtlinien: „Mitgliedern von Tanzgruppen ist der Gebrauch von elektronischem Equipment, z.B. Handy, Selfiestick, Actioncam etc., während des Rosenmontagszuges untersagt.“ Das gilt auch für Einzeltäterinnen. Die Tänzerin der KG Sr. Tollität Luftflotte, die 2018 ein Selfie mit einem solchen Stick gemacht hat, erlebte den Zug 2019 vom Straßenrand aus.

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