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Karneval in KölnSo schön waren die Veedelszüge im Stadtbezirk Kalk

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Der Veedelszug in Neubrück

Veedelszug in Kalk/Humboldt/Gremberg

In großzügiger Anlehnung an das Karnevalsmotto „Mer Kölsch danze us der Reih“ stiefelten die  Kinder des Fröbel-Kindergartens Taunuspänz als Sträflinge und Polizisten beim Zoch durch Kalk und Humboldt/Gremberg.

„Wir tanzen gesetzlich aus der Reihe“, so Leiterin Elisabeth Kasprzick: „Schließlich halten sich die Kinder nicht immer an die Regeln“. Originell auch die Kostüme der Grüneberg-Schule: Die 90 Teilnehmer hielten als Schiffchen dem „Bildungssturm“ stand. (cht)

Veedelszug in Neubrück

Die jüngste Teilnehmerin war fünf Monate alt, die Ältesten fast 90 Jahre jung. In Neubrück ist der Veedelszoch eine Angelegenheit für alle Generationen – vom Kindergarten Regenbogen bis zum Altenheim Deutschordenswohnstift. Dabei ist nicht ganz klar, wie alt der Zoch selber eigentlich ist. „Wir forschen noch“, sagt Zugleiterin Sylvia Schrage. Mehr als 40 Jahre sind es aber in jedem Fall. Der Bürgerverein führte den bunten Zoch mit 13 Gruppen an. Genau genommen waren es nur zwölf.

„Die Polizei ist heute zu zweit, daher zählen wir sie als Gruppe“, lachte Sylvia Schrage vergnügt. Bester Laune waren auch die Neubröcker Geißböcke ebenso wie die Hunnen oder die bunten Flower-Power-Hippies. Alle hatten sichtlichen Spaß , Strüßjer und Kamelle unters Volk zu bringen. Als dann auch noch zaghaft die Sonne kam, hatte die zum zweiten Mal mitziehende Pätschwork Famillisch, das kleine Schmölzgen um Kölsch-Autorin Paula Hiertz und sowohl Kinder als auch Lehrerinnen von beiden Grundschulen erst recht ihre Freude am Zoch, der am Marktplatz in eine gemütlichen Party mündete. (Rös)

Veedelszug in Vingst

 Diejenigen, die sich am Sonntagmorgen in einer Regenpause aus dem Haus getraut hatten, wurden bei „ihrem“ Veedelszoch nicht nur optisch belohnt. Zum 30. Mal liefen die Vereinsmitglieder des KSC Stammtisch mit. „Eigentlich gibt es uns schon seit 31 Jahren, aber einmal ist der Zug wegen des Golfkriegs ausgefallen“, erzählte Franz Aberle.

Ursprünglich sei der KSC ein Hockeyverein gewesen. Als die Mitglieder immer älter wurden, entstand der Stammtisch. Die Zuschauer kamen bei den Vingster Highländern auf dieselbe Idee: Der Wagen mit der großen Elf war allerdings kein Jubiläumstross, sondern noch vom Vorjahr übrig geblieben. (lod)

Veedelszug in Merheim

Die Schafe, die normalerweise auf den Wiesen rund um die Pfarrkirche St. Gereon grasen, müssen sich über Nacht extrem vermehrt haben. Mehrere Dutzend „Schööfche vun St. Jereon“ in allen Größen - und Gewichtsklassen marschierten lachend und Kamelle werfend durchs Veedel. 22 Gruppen hatten sich hinter dem Wagen von Zugleiter Patrick Offermann in Bewegung gesetzt. Als Zauberkünstler kritisierten Grundschüler der Fußfallstraße die aktuellen Überbelegung. Das Motto „Uns Schull platzt us d'r Naht, mer zaubere dat parat“ bleibt nur ein jecker Traum.

Weitgehend waren Stammgäste unterwegs: Die knatschbunten Veedelsjecke, die musizierenden Hunnen und die stolzen Musketiere, die blau-weiße Funken, weiß-goldene Mitglieder des Tennisclubs und natürlich die „Nikuten“. Aus einer Messdienergruppe entstanden, setzten sie alljährlich Motto-Queen Marie-Luise Nikuta eine Art närrisches Denkmal und waren einer der Höhepunkte: In blauen Jacken und mit fussigen Perücken, zu Fuß und zu Pferd (selbstgebastelt aus Plüsch), auf opulentem Festwagen oder einem zweistöckigem Lkw in XXL. (NR)

Veedelszug in Höhenberg

Baustellen, Staus und Verkehrsprobleme wurden von den Vereinen im Veedelszoch aufgegriffen. Die Fidelen Höhenberger präsentierten sich als fleißige Handwerker um die unzähligen Baustellen in den Griff zu bekommen, die Höhenberger Lumpe wollen den Verkehrsstau im Heißluftballon umgehen und die Hövi-Frauen setzten gleich auf eine rasante Sause in der Achterbahn. Rot und Weiß waren die dominierenden Farben: Das reichte von den Allerkleinsten in rot-weiß gestreiften Hemdchen aus der Kita St. Elisabeth bis hin zu den „Jot Fründe“, die in den unterschiedlichsten Kombinationen auf die Stadtfarben setzt.

Zugleiterin Cora Dilly schickte elf Gruppen auf die im Vergleich zum Vorjahr verkürzte Reise durchs Veedel. Verwirrte Blicke der Zuschauer am Ende des Zuges, an dem das weibliche Dreigestirn der KG Alt-Höhenberger Adel auf zwei Wagen aufgeteilt war. Zunächst kam der Prinz auf einem offenen Festwagen, ehe Bauer und Jungfrau Jessica Weyers den Abschluss des Zuges bildeten. Diese verteilten ihre Kamelle von einem überdachten Hänger aus, während der Prinz im Regen stand. (NR)

Veedelszug in Brück

 Der traditionelle Zug der „Löstije Brücker Müüs“ vereint seit jeher Generationen im Veedel. Ganz neu war in diesem Jahr die „Rother Buure Garde“ dabei, die mit vielen Jecken und bester Stimmung auf und um den Wagen auftrat. Beinahe zum Inventar gehören die „Feinripp“-Funken, die mit ihren blau-weiße Luftballons den Zug vorne anführten, gefolgt von der Kölsch-Kapelle „Blos mer jet“.

Für diese Mischung aus bekannten Gesichtern und jungem Blut liebt Brück seinen Zug, wie eine Katzenmama berichtete: „Der Zug ist ein Familienevent. Nicht nur Kinder, sondern auch Oma und Opa haben Spaß. Bei 50 Wagen ist halt für jeden was dabei.“ (CAE)

Veedelszug in Ostheim

 In jecker Manier rollten 15 ortsansässigen Vereine, Kindergärten und Initiativen  für zwei Stunden durch die Straßen, um mit „ihrem“ Veedel zu feiern. Kinder der evangelischen Kirchengemeinde traten singend und tanzend als Sternen-Truppe auf und die Sportschützen sorgten mit lauter Musik von ihrem Wagen  für gute Stimmung.

Seit 22 Jahren zieht man so schon durchs eigene Veedel. Klein, aber authentisch – wie Osteheim. Dass es den Zug gibt, ist Manfred Glietz (73) zu verdanken.1996 hatte er sich  einen Umzug im Veedel gewünscht.  Das macht er bis heute  mit viel Hingabe. Auch wenn es mit  wochenlanger Arbeit  verbunden ist. (cae)

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