Karneval in KölnSo schön waren die Züge in Chorweiler

Lesezeit 7 Minuten
karneval-Esch5

Impression vom Zug in Esch

Köln-Chorweiler – Veedelszug durch Pesch

Noch zu klein, um das Geschehen zu begreifen, verfolgte Katharina (2) an der Johannesstraße, wie sich der Pescher Veedelszoch in Bewegung setzte. Da kam ein Junge vom FC Pesch, der beim Zug mitlief, und legte dem verblüfften Mädchen eine Handvoll  bunter Kamelle vor die Füße. 18 Gruppen mit rund 500 Teilnehmern, fünf Musikkapellen und sieben Prunkwagen zogen  durchs Dorf. Die Zugleitung hatte  Henning Hartmann.

Vom ersten Wagen grüßten Gabriel I. und Clara I., das Kinderprinzenpaar aus Esch. Die Erich-Ohser-Grundschule, das Pescher Gymnasium, die Naaksühle, die Crazy Chicken Crew – sie alle waren vertreten.

Vom Schützenverein kam eine 40-köpfige Fußgruppe, die sich nur für den Zoch zusammengefunden hatte, im weißen Engelsgewand, mit knallroten Flügeln. In jagdgrünem Wams lief das Tambourcorps Kirch-Kleintroisdorf aus dem Rhein-Erft-Kreis auf. „Wir sind seit 20 Jahren dabei, niemand weiß mehr, wie das kam“, sagte Sebastian Tirtey. (kaw)

Alles zum Thema Feuerwehr Köln

Veedelszug durch Worringen

Volle drei Stunden Rosenmontags-Trubel –  vom Start um 10 bis zur Ankunft von Prinz Detlev I. am Zillekensplätzchen gegen ein Uhr – und einen erneut sehr liebevoll choreografierten Zoch boten die Worringer Jecken.

Unter dem Motto „Hobbys vun hück un fröherer Zick“ standen die sieben Zug-Divisionen, jeweils mit mehreren Einzelgruppen. „Aus Asche wird Kunst!“ hoffen die Jecken Fußballfründe aus der Jugend der SG Worringen, die auf ihren Kunstrasen warten. Und was das Lesen betrifft: „Et Lese wäd mau – doch Pisa mäht schlau“ so die KG Immerfroh 1902 bissig, auf ihrem Wagen mit Schiefem Turm aus Büchern. „Bei unserem Nachbarn geht es rund!“ nahm die KG Änze Kääls den neuen runden Ineos-Turm an der B 9 auf die Schippe, den sie zum „Tanzpalast“ machten.

Ebenso toll die Musikgruppen – etwa die „Argental-Schalmeien“ aus Isny im Allgäu in  Feenkostümen und samt Jungtrommler mit rollbarem Schlagzeug, dem die Kondition einfach nie ausging. (bes)

Veedelszug in Heimersdorf und Volkhoven-Weiler

Wigg es d’r Wääch no Heimersdorf. Zumindest war er das für die rund 600 teilnehmenden Fastelovendsjecken, die im Veedelzoch vom Aufstellungsort in Weiler die 6,5 Kilometer lange Strecke über Volkhoven bis zur Auflösung am Stallagsweg in Heimersdorf mitmarschierten. „Das ist eine sportliche Strecke“, fand auch Margarete Kobus vom Musikzug der Kölner Husaren, die den Umzug zusammen mit den „Musikalischen Füchsen“ und dem Eifeler Jugendblasorchester Rescheid musikalisch begleitete.

23 Gruppen im Zoch unterwegs

Bevor die 23 kleineren und größeren Gruppen mit ihren vielen Bagagewagen und großen Festwagen, die teils von schweren Treckern gezogen wurden, die gerade Strecke auf dem Volkhovener Weg Richtung Heimersdorf erreichten, schlängelten sie sich durch die engen Dorfstraßen in Weiler. Vor allem für den riesigen lachenden Partybus des Motorsport Clubs Colonia mit rund 60 Teilnehmern an Bord, aber auch für den großen Festwagen der KG Köln-Nord wurde es teilweise eng. Als neue Zuggruppe begrüßte Zugleiter Martin Lierenfeld die Heimersdorfer Ursula-Kuhr-Schule.

In ihren rotweiß geringelten Kostümen verteilten die etwa 60 Teilnehmer fleißig Bonbons und Strüsjer an die lauthals „Kamelle“-rufenden Zuggäste am Straßenrand, die zu kölscher Musik teils in offenen Garagen und Hauseingängen feierten. Ein kölsches Jubiläum gab’s auch: Der „Familienclan“ ist bereits seit 44 Jahren dabei. Als Ritter verkleidet, hatte die Gruppe viele bunte Blumensträuße im Gepäck. Herrlich bunt kostümiert waren wieder viele Fußgruppen, darunter die Fründe der Jugendfeuerwehr, die KG Löstije Familije mit ihren selbstgemachten, bunten Hüten, die Pfadfinder St. Markus und die Fründe vom Taborplatz, die bei bester Laune in Schwarz-Gelb durch die Straßen zogen. (meu)

Veedelszug in Merkenich

Auch in diesem Jahr waren die Kleinsten wieder die Größten. Mit mehr als 50 Teilnehmern stellten die Pänz vom Fröbel-Kindergarten Sternschnuppe die größte der insgesamt 14 Gruppen im Merkenicher Veedelszoch. In rotweißen Ringelshirts und prall gefüllten Wurfbeuteln marschierten die Kinder mit ihren Eltern und Erzieherinnen hinter dem Fanfarenzug der Merkenicher Musketiere her, der mit einer weiteren Kapelle den kleinen, aber äußerst bunten Karnevalsumzug im Kölner Norden musikalisch begleitete.

„Finger weg von Sachen ohne Alkohol“

Kleinere und größere Fußgruppen wie die Merkenicher Fründe mit ihren bunten Lappenkostümen und den aufgeklebten Kronkorken auf den Jacken fielen ebenso auf wie „Die jecke Schwaadschnüsse“ oder die „Die Imlacker“ im rotweißen Ringelkostüm, auf deren weißer Lockenperücke ein Heiligenschein mit roter Pappnase glänzte. Neben der Feuerwehr und der Katholischen Frauengemeinschaft St. Brictius, gehören natürlich auch die „Black Pearl“-Piraten zum Stammpersonal des Merkenicher Zuges. „Piraten, wild und frei“, dröhnte es deshalb lautstark vom hölzernen Seeräuberschiff.

Unter dem Motto „Finger weg von Sachen ohne Alkohol“, begeisterte die quirlige Gruppe der „verrückten Hühner us Kölle“, in ihren rosa,-pink- und lilafarbenen Hühner-Outfits die Besucher am Straßenrand. Als Gäste begrüßte Zugleiter Marco Mancuso eine Abordnung des Tanzkorps der KG Löstige Junge aus dem benachbarten Worringen. Ein aktuelles Dreigestirn konnte Mancuso diesmal nicht präsentieren. „Es gibt keins“, sagte der Organisator kurz und knapp. Stattdessen fuhr das Trifolium des letzten Jahres um Prinz Uwe I. noch einmal in einem kleinen Wagenanhänger im Zug mit und verteilte fleißig Kamelle und Strüsjer - als Dank für das erfolgreiche letzte Jahr. (meu)

Veedelszug in Rheinkassel

Kann gut sein, dass die KG „Kütt noch“ das originellste Kostüm gebastelt hatte. Das sperrigste war es in jedem Fall. Daniela Knieps hatte sich wie ihre Freundinnen in ein Metallgestell gezwängt, drum herum hing ein mit gelben Quietsche-Enten bedruckter Duschvorhang. Auf dem Kopf hatte sie eine Duschhaube, hoch über ihr ragten zusammengeschraubte Duschköpfe auf.

Der Clou: Knieps zückte eine Plastikpistole und verschoss lachend eine Ladung Seifenblasen. In der Karnevalszeit rücken die Rheindörfer Langel, Rheinkassel und Kasselberg eng zusammen, so eng, dass die drei Ortsnamen zu „Larheika“ zusammengezogen werden. Der Zoch startete in Rheinkassel und endete in Langel. Rund 450 Teilnehmer liefen mit, insgesamt 23 Gruppen, davon waren sechs Prunkwagen. Zugleiter waren Heinz und Henrik Odenthal. Die Dorfgemeinschaft, die alljährlich den Karnevalsumzug veranstaltet, feierte ihr 60-jähriges Bestehen.

Eigenes Dreigestirn feiert mit

Auch ein eigenes Dreigestirn haben die Rheindörfer in dieser Session: Prinz Ferdi I., Bauer „M“ und Jungfrau Ronja gehören zur KG Schloppkrade, die ihr 50-Jähriges begeht. Die Langeler Kita Regenbogen hatte sich „ene Besuch im Zoo“ verordnet, so wimmelte es vor Tierkostümen. Lilou (2) war ein Pinguin. Vincent, zweieinhalb, steckte in einem Seepferdchen-Overall. (kaw)

Veedelszug in Esch

Der Veedelszoch in Esch dürfte einer der schönsten Stadtteilumzüge in Köln sein. Selten sieht man  so viele liebevoll handgemachte Kostüme auf einmal. Jedes Jahr ein neues, das ist für  viele Gruppen  Pflicht. Die Senkeköpp zum Beispiel  verbreiteten diesmal Reggae-Feeling:  Mütze in Jamaika-Farben, gelbes Rüschenhemd,  Rastalocken. „Nicht politisch gemeint“, lachte Gregor Rosenbach, „die Idee kam uns lange vor der Bundestagswahl.“

Die siebenjährige Isabel gehört  zu den Senkeköpp.  Zum vierten Mal lief sie mit, die ganze Strecke zu Fuß. Zum Glück   aber  legte der Zoch  eine längere Pause ein, an der Martinusschule, 20 Minuten  wurde dort Halt gemacht, es  gab Berliner  zu essen – das ist Tradition. 520 Teilnehmer hatte Zugleiter Rolf Kloubert gezählt, die verteilten sich auf 17 Gruppen, es gab fünf Festwagen. Auf dem letzten Wagen fuhren  Gabriel I. und Clara I., das Escher Kinderprinzenpaar.   Der Freundeskreis „Escher Allerlei“ ging  als  Froschkönig. Die goldene Krone auf dem Kopf hatte das gewisse Etwas: In der Mitte war der Dom eingearbeitet. 

Kostüme mit Muscheln und Pflanzen

Richtig viel Mühe hatten sich auch die Greesberger Holzköpp gegeben. Unterwasserwelt war das Motto. Die blauen Gewänder waren mit Pflanzen und Muscheln übersät. „Wir sind ein gemischter Kegelclub und treffen uns seit 45 Jahren“, erzählte Cilly Seidel.  Dietmar Rilk gehört  zum Bollertrupp.  Umrahmt von seinen erwachsenen Töchtern Susanne und Manuela präsentierte er sich als Schokolinse, trug  ein mit  buntem Vlies überzogenes Schaumstoffkissen um den Hals.  D’r Klüngel, so nennt sich der Freundeskreis von Julika Schlütter und Diana Spinnen. Sie kamen als Micky-Mäuse. „Wir bestehen seit 24 Jahren,  seit früher Kindheit sind  wir im Zug dabei, jetzt auch mit unseren Kindern,  das ist die dritte Generation“, so Schlütter. (kaw)

KStA abonnieren