Karneval in KölnSpendenmarathon in Lanxess-Arena spielt fast eine Million Euro ein

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Die Bläck Flööss mit voller Bühnenshow in leerer Lanxess-Arena.

Köln – Die Million ist fast erreicht. Genau 953.787 Euro an Spenden weist die Homepage der Aktion „Mer looße üch nit allein“ am frühen Rosenmontag-Abend aus. Das sei ein Riesen-Erfolg, sagt Björn Lindert, Geschäftsführer des Kostümausstatters Deiters: „Köln hat bewiesen, dass es im Karneval in der Champions League spielt – auch in der Pandemie.“ Zusammen mit dem Festkomitee , der Künstleragentur Go und dem Cat Ballou-Label Miao Records hatte Deiters den Spendenmarathon entwickelt, der an Weiberfastnacht aus der Lanxess-Arena gestreamt und gesendet worden war – auch über die Homepage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Über Stunden hatten sich Größen des Kölner Karnevals am Donnerstag in der – natürlich ansonsten menschenleeren – Arena auf der Bühne abgewechselt. Moderiert von Guido Cantz und Mirja Boes, waren etwa die Höhner, Cat Ballou, die Klüngelköpp, Miljö, Martin Schopps, Bernd Stelter, Volker Weininger, und Jupp Menth mit dabei – und selbst Wolfgang Niedecken stand zusammen mit den Bläck Fööss auf der Bühne.

Jede Menge Anträge auf Hilfe

Geld für den Auftritt bekam keiner der Künstler – alle Beteiligten machten völlig umsonst mit, schließlich ging es um ihre eigenen Mitarbeiter, um die Bühnenarbeiter, Roadies, aber auch um Einzelkünstler, um Tanzgruppen und Spielmannszügen. Ihnen allen nämlich sollen die Erlöse der Veranstaltung zu Gute kommen und ihnen über eine Session ohne Arbeit und ohne Einnahmen helfen. „Wir haben schon jede Menge Anträge bekommen“, sagt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. Jeder einzelne werde nun geprüft, dann solle möglichst kurzfristig geholfen werde. Dazu habe man eigens die SK-Stiftung Kultur mit an Bord geholt, die die Abwicklung übernehme.

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Für die Künstler sei es Ehrensache gewesen, beim Spendenmarathon mitzuwirken, sagte Horst Müller, Inhaber der Agentur Go. „Egal, wen man angerufen hat – alle waren sofort mit dabei.“ Eitelkeiten seien diesmal hintenan gestellt worden, „alle haben an einem Strang gezogen.“ Das bestätigt auch Deiters-Inhaber Herbert Geiss: „Jeder hat seine eigenen Belange zurückgenommen und einfach mitgemacht.“

Wegen der Corona-Pandemie gab es für auch eine Veranstaltung ohne Zuschauer strenge Auflagen. Alle Künstler und alle Mitwirkenden an der Bühne seien vorab getestet worden, Kontakte etwa zu Journalisten gab es erst nach den Auftritten in einem entfernten Bereich der Arena. Mit Erfolg: Es wurden keinerlei Infektionen bekannt.

„Wir haben Solidarität gelebt“

Dirk Diebels von Miao Records freut sich ebenfalls über das Gelingen der Aktion: „Wir haben Solidarität gelebt und einen tollen Erfolg erzielt – und wir haben damit vielen Menschen geholfen, durch die Corona-Krise zu kommen.“

Eine Zusammenfassung des Konzertes gibt es auf der Homepage der Aktion. Dort kann auch das Formular aufgerufen werden, mit dem die Hilfe beantragt werden kann.

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