Kölner KarnevalSo sieht das virtuelle Vereinsleben im Corona-Lockdown aus

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Nippeser Bürgerwehr

Michael Gerhold grüßt seine Appelsinefunke aus dem „Golde Kappes“.

Nippeser Bürgerwehr Da wurde der Schankraum zum Fernsehstudio. Von der Theke ihres Vereinslokals „Em Golde Kappes“ moderierte Präsident Michael Gerhold den ersten (und hoffentlich einzigen) digitalen Korpsappell der Nippeser Bürgerwehr. Auf Beförderungen und Ehrungen hatten die Appelsinefunke bei dem Live-Stream verzichtet, jedoch gab es zwei Außenschalten, bei denen dem früheren Nippeser Bezirksbürgermeister Bernd Schößler und dem Ex-Feldzeugmeister Wilfried Krüger der Sonderstufenorden in Silber direkt an deren Haustür verliehen wurde.

Diesen Orden erhielt auch Bastian Bahl – live im Kneipenstudio, denn er fungierte bei den Filmaufnahmen als Tontechniker. Neben einem vorproduzierten Video des Stabmusikzuges sowie des Mariechentanzes – Christina Pohl und Niklas Wilske hatten in der Flora getanzt – kamen per Videoeinspielungen auch einige Jubilare zu Wort.

Live als Gast im Studio war Ex-Prinz und Sänger Wicky Junggeburth, der mit Präsident Gerhold über die aktuellen Herausforderungen dieser Session und der folgenden Monate diskutierte. Das Video des Musikzuges, der die Bläck-Fööss-Hymne „Du bes die Stadt“ spielt, wurde an verschiedenen Stellen aufgenommen, vom Stadion bis zu Heumarkt und Eigelstein.

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Altstädter

Auch die Altstädter trafen sich zum Korpsappell nur virtuell. Übertragen wurde das aus dem Hilton-Hotel, der „Hofburg der Altstädter“. Dort stand Präsident Hans Kölschbach mit wenigen Mitstreitern – alle waren vorab negativ auf Corona getestet worden – vor der Kamera. Unterstützt vom „Musikmeister“ der Altstädter, Markus Quodt, und kleiner Besetzung führte Kölschbach durch das Programm, stellte neue Mitglieder vor und sprach Beförderungen aus.

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Zugeschaltet war auch das aktuelle Dreigestirn aus den Reihen des grün-roten Traditionskorps mit Prinz Sven I., Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie sowie das neue Tanzpaar Jeanette Koziol und Jens Käbbe. Beide berichteten von den Widrigkeiten und Herausforderung der tänzerischen Vorbereitung in Zeiten der Pandemie und präsentierten dann ihren ersten gemeinsamen Tanz – aufgezeichnet im leeren Gürzenich. Weitere Schalten gab es zu den Musikern des Regimentsspielmannszuges, von denen jeder zu Hause mitmusizierte, sowie zu Domdechant Msgr. Robert Kleine. Der Feldhillije des Korps spendete den virtuellen Segen vom Alter Markt aus – mit echtem Weihwasser.

Domputzer

Die KG Original Kölsche Domputzer hat in Kooperation mit dem Onlineportal Jeckstream zwei virtuelle Sitzungen zusammengestellt. Diesen Samstag (30. Januar) gibt es ab 19.11 Uhr acht Programmpunkte – darunter die Höhner und Martin Schopps.

Jeweils nach zwei Nummern folgt eine zehnminütige Pause, um, so Vorsitzender Udo Beckers, „sich mit Getränke- und Knabbernachschub zu versorgen“. Nonstop allerdings läuft dann eine Woche später (6. Februar) die Mädchensitzung. Die Karten für die beiden Sitzungen kosten je Teilnehmer 15 Euro.

Prinzen-Garde

Es ist ein Musik-Clip, der berührt – das kölsche Hätz und die kölsche Siel. Da bummeln Sandra Wüst und Thomas Engel, das Tanzpaar der Prinzen-Garde, in Uniform durch das nächtliche und leere Köln. Das durften sie auch Hand in Hand, Arm in Arm und ohne Abstand, denn die beiden sind auch im wahren Leben ein Paar.

Unterlegt ist der Spaziergang mit dem Bläck Fööss-Song „Buchping vun Heimwih“, den die Band mit Hape Kerkeling als Gastsänger aufgenommen hatte. Die Idee zu dem emotionalen Video hatte Kommandant Marcel Kappestein, um die Mitglieder und Freunde auch in Zeiten des Lockdowns zu erreichen.

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