Prinzenessen in KölnDreigestirn begeistert mit kölscher Rede

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Vor der imposanten Kulisse des Divertissementchens „Die Rache von Melaten“ lässt das Dreigestirn seine bisherige Zeit Revue passieren.

Vor der imposanten Kulisse des Divertissementchens „Die Rache von Melaten“ lässt das Dreigestirn seine bisherige Zeit Revue passieren.

Köln – „Karneval und Oper haben eins gemeinsam: Wir wollen den Menschen Freude verbreiten“, sagte Open-Intendantin Birgit Meyer, ehe sie den schwarzen Vorhang zum Foyer der Kölner Oper im Staatenhaus lüftete. So voll war es beim traditionellen Prinzenessen noch nie.

In die Kulissen des aktuellen Divertissementchens „Die Rache von Melaten“ hatten Prinz Michael II., Bauer Christoph und Jungfrau Emma erstmals alle noch lebenden Tollitäten geladen. Waren die Prinzen in der Vergangenheit immer gesetzt, so durften Bauern und Jungfrauen jeweils nur im Fünf-Jahres-Rhythmus mit am Tisch sitzen. „Ab sofort läuft das anders. Inzwischen herrscht innerhalb des Trifoliums mehr Gleichberechtigung“, sagte Konstantin Brovot als Chef der Traditionsgemeinschaft, die sich an den zusätzlichen Kosten beteiligen will.

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Und auch eine mottobedingte Neuerung könnte Tradition werden – an jedem Tisch saß ein Paar der Tanzgruppen oder Korps, die auch jeweils für die Dekoration zuständig waren. Mit viel Beifall begleitet ließ der Prinz in einer schönen kölschen Rede die bisherige Dreigestirns-Zeit Revue passieren – von der Bewerbung im Oktober 2016 bis zum Weiberfastnachtstag. „Die vergangenen fünf Wochen haben uns viele emotionale Momente beschert, die einen stolz machen, das Dreigestirn zu sein.“

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Nach der Vorspeise erläuterte Prof. Werner Mezger, ein international renommierter Kulturanthropologie und Volkskundler aus dem schwäbischen Rottweil, Ursprünge und Zusammenhänge zwischen rheinischem Fastelovend („Köln stellt im jecken Kosmos etwas Besonderes dar“) , süddeutscher Fastnacht und Karnevalsbräuchen in anderen europäischen Ländern. Gemeinsam müsse man sich nun dafür einsetzten, dass der Karneval, der bislang nur in Deutschland als immaterielles Kulturgut gelte, fest in die Weltliste der Unesco aufgenommen werde.

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Und zwischen Hauptgang und Dessert wurde getanzt. Zu Klängen der Jungen Sinfonie Köln um Dirigent Sebastian Hässy begeisterten Leisa Martinez-Santana und Orzio Di Bella von der Staaatsoper in Hannover mit klassischem Spitzentanz – dem Pas de Deux aus „Don Quichotte“. Das hatten die die beiden eigens für den Kurzauftritt im Staatenhaus einstudiert, um gleichzeitig aufzuzeigen, welche Elemente des klassischen Balletts ihren Weg in den Karnevalstanz gefunden haben.

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