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Klage in KölnTina Turner droht Niederlage gegen ihre Doppelgängerin

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Weltstar Tina Turner (l.) klagte in Köln gegen ihr Double Coco Fletcher.

Köln – Weltstar Tina Turner muss sich in einem Rechtsstreit um ein Plakat, das eine Doppelgängerin zeigt, auf eine Niederlage einstellen. Zwar fiel am Donnerstag in einer Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Köln noch keine Entscheidung. Die Vorsitzende Richterin sagte aber, die Berufung habe Aussicht auf Erfolg.

Tina Turner gewann in erster Instanz vor dem Landgericht

Anfang dieses Jahres hatte die 80-jährige Turner vor dem Kölner Landgericht ein Klageverfahren gegen einen bayerischen Tourveranstalter gewonnen. Das Werbeplakat für die Bühnenshow „Simply The Best - Die Tina Turner Story“, das Hauptdarstellerin und Turner-Doppelgängerin Coco Fletcher zeigt, darf demnach so nicht mehr verwendet werden. Es könne fälschlich den Eindruck vermitteln, dass die echte Sängerin daran mitwirke oder sogar selbst auftrete, so die Richter in erster Instanz.

Show-Veranstalter legte Berufung gegen Urteil ein

Gegen diese Entscheidung hat der Tourveranstalter aus Passau Berufung eingelegt. „Es ist hinlänglich bekannt, dass Tina Turner ihre aktive Bühnenkarriere beendet hat, und man deshalb wissen sollte, dass sie in unserer Show nicht zu sehen sein wird“, hatte Veranstalter Oliver Forster, Geschäftsführer der Firma COFO Entertainment, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Rande des Prozesses in der ersten Instanz gesagt. Es sei lebensfremd, von der echten Tina Turner auszugehen.

Das Oberlandesgericht tendiert nun dazu, der Berufung stattzugeben. Begründung: Die Show falle unter die Kunstfreiheit. Die Show sei als Kunst anzusehen, da die dargebotenen Lieder von einer Tina-Turner-Doppelgängerin gesungen würden. „Insgesamt wird man das als Kunst betrachten dürfen“, sagte die Vorsitzende Richterin. Dabei gehe es nach geltender Rechtsprechung nicht um eine besondere Wertigkeit der Kunst.

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Seit Superstar Tina Turner vor zehn Jahren von der Bühne abgetreten ist, lebt sie mit ihrem Ehemann zurückgezogen am Zürichsee in der Schweiz. Seit März vergangenen Jahres hatte sie in Hamburg ein offizielles zu ihrer Karriere in Hamburg präsentiert. (hpu, mit dpa)

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