KlimanotstandSie wollen nach dem Urlaub wieder zurück nach Köln? Vergessen Sie es!

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Symbolbild

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  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner wöchentlichen Köln-Kolumne „Die Woche” verarbeitet er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch.
  • Diesmal geht es um den Kölner Klimanotstand, die beginnenden Sommerferien und die geplante neue Pförtnerampel in Weiden.
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Sollten Sie bereits auf den gepackten Koffern sitzen und kurz vor dem Abflug in die Sommerferien sein, überlegen Sie sich gut, ob sie Kölle tatsächlich verlassen sollten. Ausgerechnet jetzt, da der Stadtrat den Klimanotstand ausgerufen hat. Die Wiedereinreise ist keineswegs selbstverständlich und wird sehr von der Wahl des Verkehrsmittels abhängen, mit dem Sie das Urlaubsziel anvisieren. Flieger oder Auto sind da ganz schlecht. 

Was glauben Sie denn, warum die Zu- und Abfahrten der Terminals am Köln-Bonner Flughafens seit neuestem mit Schranken versehen sind? Wegen der Dauerparker? Wie kann man nur so blauäugig sein! Nein! Es geht darum, die Wiedereinreise zu kanalisieren und den Einwohnerpegel Kölns konstant bei 500.000 zu halten. Weil die Stadt einfach nicht mehr verkraften kann und damit alle CO2-Probleme auf einmal gelöst sind. Selbst wenn jeder Zweite in diesem Sommer in die Türkei fliegt und Istanbul seit Jahren Kölns Partnerstadt ist, können wir die Zuflussregelung doch nicht allein Herrn Erdogan überlassen. Dafür ist der kranke Mann vom Bosporus einfach viel zu wählerisch, wenn es darum geht, unbescholtene Kölner Bürger aus dem Verkehr zu ziehen.

Peter Berger

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Den Rest besorgt unsere Verkehrsdezernentin mit Pförtnerampeln an allen Einfallstraßen. Nicht bloß in Weiden-West an der Stadtgrenze zu Frechen. Digital vernetzt wird der Einwohnerstand konstant gehalten. Fährt nach Refrath einer raus, darf in Weiden einer rein. Rot-Grün. Hier rein, da raus. Das ist die neue Ampel-Koalition für Köln. Gelb ist nicht vorgesehen, weil der Klimanotstand keine Atempause verträgt. Auch die Schwarzen können fröhlich sein, weil der 500.000er-Pegel jeden Express-Bus in den CDU-Hochburgen Braunsfeld, Lindenthal und Müngersdorf überflüssig macht.

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Sollten die ganz Schlauen unter Ihnen jetzt auf die Idee kommen, auf den Zug umzusteigen, um mit der S-Bahn oder einem Regional-Express nach Köln zurückzukehren – viel Spaß! Haben Sie mal versucht, mit zwei Rollkoffern und einem Rucksack eines dieser Verkehrsmittel zu entern? Wenn Ihnen das gelungen ist und Sie den Bahnknoten entwirrt haben, sind Sie gleich wieder urlaubsreif.

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