KlimawandelWas die Stadt gegen Hitzewellen in Köln unternehmen will

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Köln Stadtpanorama

Symbolbild

Köln – Auf ausgesuchten Plätzen in der Innenstadt sollen in diesem Sommer „Wasserspiele“ eingesetzt werden: perforierte, Wasser spendende Schläuche, die für zeitweilige Kühlung sorgen. So sieht es der städtische „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter“ vor. Das Pilotprojekt gehört zu den Maßnahmen, mit denen die Stadt zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen will.

Was sie überdies unternimmt, um sich dem Klimawandel anzupassen, ist einer Stellungnahme der Verwaltung für die Bezirksvertretung Innenstadt zu entnehmen. Darin heißt, dass Köln sich auf „länger anhaltende Hitzewellen“ einstellen müsse, darauf, dass die Zahl von „Extremwetterereignissen“ zunehmen werde. Dies sei das Ergebnis des Projekts „Klimawandelgerechte Metropole Köln“, bei dem die Aspekte Wärmebelastung und Starkniederschläge im Vordergrund standen. Im Abschlussbericht dieses Projekts ist zu lesen, die Innenstadt und die dicht bebauten Stadtteile stellten gegenüber dem Stadtrand eine „deutliche Wärmeinsel“ dar. Die Zahl der Tage mit Temperaturen über 25 Grad, sogenannte Sommertage, werde im gesamten Stadtgebiet um 30 bis 70 Prozent zunehmen, und die Zahl der „heißen Tage“, das heißt solcher mit Temperaturen über 30 Grad, könne sich sogar verdoppeln. In den Sommern vergangener Jahre wurden auch in Köln schon Temperaturen von mehr als 40 Grad erreicht.

Hitze trifft vulnerable Gruppen

Von der Hitze werde besonders „die dicht bebaute und hoch versiegelte Kernstadt“ belastet, macht die Stellungnahme deutlich. „Die zunehmende Aufheizung der Stadtquartiere bei langanhaltenden sommerlichen Hitzeereignisses trifft besonders die vulnerablen Gruppen“: in erster Linie gefährdet seien Kinder, Menschen im Alter oder mit Vorerkrankung, Obdachlose und Behinderte. Wichtig seien Maßnahmen, die die Abkühlung durch Verdunstung verbessern sowie die Anpassung der Gebäude an den Klimawandel. Außer den „Wasserspielen“ nennt die Verwaltung folgende Maßnahmen beziehungsweise Projekte:

  • Das Programm „GRÜN hoch 3“ bietet Bürgern und Bürgerinnen die Möglichkeit, sich zum Beispiel die Dach- und Fassadenbegrünung und die Entsiegelung von Flächen fördern zu lassen.
  • Ein Pilotprojekt mit der Rhein-Energie sieht vor, weitere Trinkwasserbrunnen zu schaffen; dafür sind auf Beschluss des Stadtrats 324.000 Euro in den Haushalt eingestellt worden.
  • Der Wiederbelebung des Brunnens auf dem Neumarkt ist geplant. Dies soll im nächsten Jahr geschehen. In der Innenstadt und Deutz sind bereits 44 Brunnenanlagen im Betrieb.
  • Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurde die klimagerechte Neugestaltung der Kasemattenstraße in Deutz erarbeitet. Die Entsiegelung des Bodens und die Anlage von Versickerungsmulden sollen Schäden durch Starkregen verhindern, und durch entsprechende Bepflanzung soll eine Schatten spendende, kühlende Grünfläche entstehen. Beabsichtigt ist, das Projekt mit Fördermitteln des Bundes umzusetzen.
  • Zur Planung für die Parkstadt Süd – zurzeit Kölns größtes Stadtentwicklungsprojekt – gehört das Vorhaben, den Inneren Grüngürtel im Süden bis an den Rhein zu führen. Es fügt sich ein in den „Masterplan Stadtgrün“, mit dessen Erarbeitung der Stadtrat die Verwaltung beauftragt hat. Ein Teil davon betrifft die Zukunft des Inneren Grüngürtels. Angestrebt ist, die Grünflächen auszuweiten, wo immer die möglich ist.
  • Dem Konzept „Stadtgrün naturnah“ folgend, das alle Stadtbezirke einbezieht und die ökologische Vielfalt der öffentlichen Grünflächen erhöhen soll, sind in der Innenstadt zehn Hektar artenreiche Wiesen angelegt worden. Der Grüngürtel-Abschnitt Herkulespark wurde als „Stadtnatur-Park“ ausgewiesen.
  • Bei einer systematischen Überprüfung aller Straßen in der Innenstadt wurden 150 neue Standorte für Bäume festgelegt.

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Kurz und bündig fasst die Verwaltung zusammen: „Durch das Zusammenspiel von Grün, Wasser und Schatten könnte in der Kölner Innenstadt die Anpassung an den Klimawandel vorangetrieben werden.“

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