Airbnb in KölnGeldstrafen für illegale Vermietungen könnten angehoben werden

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Die Altstadt ist beliebt bei Touristen – auch zum Übernachten. Hier gibt es eine Reihe von Airbnb-Wohnungen.

Die Altstadt ist beliebt bei Touristen – auch zum Übernachten. Hier gibt es eine Reihe von Airbnb-Wohnungen.

Köln – Für die einen ist Homesharing eine ideale Möglichkeit, eine preisgünstige Unterkunft in einer anderen Stadt zu mieten. Den anderen ist das Teilen von Wohnraum über Internetplattformen wie Airbnb ein Dorn im Auge. Den Anbietern, die ganze Wohnungen oder gar Häuser für Feriengäste offerieren, hat die Stadt Köln den Kampf angesagt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte am Montag gesagt, man prüfe, ob die Geldstrafen für illegale Vermietungen von derzeit 50.000 auf 500.000 Euro angehoben werden sollten.

Als illegale Vermietung gelten solche, die seit Inkrafttreten der Wohnraumschutzsatzung im Jahr 2014 nicht von der Stadt genehmigt wurden. Schätzungsweise 7000 Wohnungen sollen allein über die größte Plattform Airbnb angeboten werden. Kritiker bemängeln, dass durch derartige Vermietungen Kölner Bürgern Wohnraum entzogen würde – und als Konsequenz daraus die Mietpreise anzögen.

Airbnb sieht den Sachverhalt ganz anders

Airbnb sieht den Sachverhalt ganz anders: „Uns ist eine sachliche Diskussion wichtig“, sagte Unternehmenssprecherin Isabelle Klot. Richtig sei, dass auf der Plattform des Unternehmens 7000 Unterkünfte gemeldet seien, die allerdings nicht alle gleichzeitig vermietet seien. Bei 41 Prozent der Unterkünfte handele es sich um Zimmer, bei 58 Prozent um Wohnungen. Nur sechs Prozent der Unterkünfte seien mehr als 182 Tage im Jahr vermietet worden. Zudem böten auch gewerbliche Unterkunftsanbieter wie Boutique-Hotels, Serviced Apartments oder Bed & Breakfasts Unterkünfte auf Airbnb an, diese seien oft ganzjährig ausgelastet.

Alles zum Thema Henriette Reker

„Homesharer entziehen dem Wohnungsmarkt keinen Wohnraum, da sie ihre eigene Wohnung überwiegend selbst zu Wohnzwecken nutzen und beispielsweise nach Abwesenheit durch Urlaub, Geschäftsreisen oder Auslandsaufenthalte wieder selbst bewohnen“, so Klot. Airbnb zitiert eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und Dice-Consult im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums, nach dem die Sharing-Wirtschaft nicht für die Wohnraumverknappung in deutschen Städten verantwortlich sei.

Airbnb-Touristen vor die Tür gesetzt

In Köln hatten mehrere Fälle für Aufsehen gesorgt. Jüngst hatte der Eigentümer einer Immobilie in Humboldt-Gremberg Airbnb-Touristen vor die Tür gesetzt. Ein Untermieter an der Wetzlarer Straße hatte dort illegal Wohnungen über Airbnb an Touristen vermietet.

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Die Stadt hat die zuständige Wohnaufsicht mittlerweile personell verstärkt. Seit Inkrafttreten der Wohnraumschutzsatzung im Juli 2014 wurden demnach allein 470 Verfahren – betroffen waren 1423 Wohneinheiten – wegen Zweckentfremdung als Ferienherberge eingeleitet. Hinzu kamen fast 300 Verstöße wegen Leerstands.Oberbürgermeisterin Reker hatte am Montag ebenfalls angekündigt, die Wohnungsaufsicht werde künftig noch enger mit Steueramt, Ordnungsamt und Bauaufsichtsamt zusammenarbeiten. Die Stadt werde die Öffentlichkeit zudem durch eine Informationskampagne auf das Problem aufmerksam machen.

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