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Besucher-RekordKöln verbucht 6,63 Milliarden Euro Umsatz durch Tourismus

Lesezeit 3 Minuten
Tourismus in Köln Symbolbild 1

Touristen nehmen ein Foto vor dem Kölner Dom auf.

  • Köln-Tourismus hat 2017 einen Besucherrekord verzeichnet
  • 3,6 Millionen Hotelgäste buchten 6,2 Millionen Übernachtungen
  • Auch „Airbnb“ nimmt in Köln zu

Köln – Dom, Messe, Altstadt und Museen ziehen die Besucher wieder stärker als in den Vorjahren nach Köln. Nachdem im vergangenen Jahr Köln infolge der Auswirkungen der Silvesternacht weniger Besucher verzeichnete, geht es nun wieder aufwärts bei den Gästezahlen. Und zwar rasant.

„2017 hat sich im Vergleich zu den Vorjahren zu einem Rekordjahr entwickelt“, sagte der Geschäftsführer von Köln-Tourismus, Josef Sommer, bei der Präsentation der neuen Bilanz. Mit 6,24 Millionen Übernachtungen waren es 8,1 Prozent mehr als 2016. Auch bei den Ankünften gab es mit 3,59 Millionen Gästen ein Plus von 7,3 Prozent.

Köln legte überproportional zu

Seit 2013 hat Köln im Landes- und Bundesvergleich überproportional bei den Übernachtungen zugelegt. Bundesweit gab es ein Plus von 11,2 Prozent, in NRW einen Zuwachs von 11,3 Prozent. Köln hatte die Nase mit 23,2 Prozent auch im Vergleich zu Düsseldorf vorn (plus 13 Prozent) vorn. Zwei Drittel der Kölner Gäste kamen aus dem Inland, ein Drittel aus dem Ausland.

Die meisten der ausländischen Besucher stammen aus Großbritannien, gefolgt von den USA, den Niederlanden, der Schweiz und Italien. Bemerkenswert ist der Zuwachs der russischen Gäste um 50,9 Prozent auf gut 60 000, was der Eishockey-Weltmeisterschaft geschuldet sein dürfte, die 2017 in Köln und Paris stattfand.

6,63 Milliarden Euro Umsatz durch Tourismus

Die Besucher sind für die Stadt ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor: Köln-Tourismus schätzt, dass in der Stadt ein Umsatz von 6,63 Milliarden Euro durch die Gäste gemacht wird. Besonders die 124 Millionen Tagesgäste schlagen mit 4,77 Milliarden Euro zu Buche. Zwei Prozent des Umsatzes – also 130 Millionen Euro – landeten in Form von Steuern in der Stadtkasse. Gewachsen ist erneut auch der Veranstaltungsmarkt.

Erstmals kamen mehr als vier Millionen Teilnehmer von Kongressen, Tagungen und ähnlichen Veranstaltungen an den Rhein. Insgesamt fanden 49 521 Veranstaltungen (plus 1,8 Prozent) mit 4,003 Millionen Besuchern statt.

Mehr als 33.000 Hotelbetten verfügbar

Alexander Hoeckle, Geschäftsführer International und Unternehmensförderung der Industrie- und Handelskammer Köln, fordert mehr Hotelbetten im Luxussegment. Köln sei derzeit mit 33.100 Betten im Hotelbereich gut aufgestellt. „Der Markt wächst aber rasant.“ So erhalte die Messe mit dem Confex-Center einen Tagungsraum, der für 5000 Menschen geeignet ist. 

Viele Besucher aus den USA und arabischen Staaten wünschten sich Sterne-Hotels mit Markennamen, weil sie an bestimmte Standards gewöhnt seien. Hoeckle nannte auch auf Nachfrage keine Zahl, wie viele Betten benötigt würden, forderte aber einen Hotelentwicklungsplan von der Stadt, in dem zum Beispiel mögliche Standorte für Top-Hotels gekennzeichnet werden. Bekannt ist aber, dass Messechef Gerald Böse vor einem Jahr 5000 Betten im Premiumbereich forderte. Derzeit verfügt Köln über gut 1500 Betten in Markenhotels im Fünf-Sterne-Bereich und gut 5800 im Vier-Sterne-Segment.

„Airbnb“ nimmt auch in Köln zu

Zum Thema „Airbnb“ sagte Sommer: „Wir können uns dem Trend nicht verschließen, der derzeit in vielen hippen Städte zu sehen ist.“ Die privaten Zimmer-Vermittlungen – Köln-Tourismus geht von 6,92 Millionen privaten Übernachtungen aus – hätten immerhin einen wirtschaftlichen Effekt von 552 Millionen Euro im vergangenem Jahr. Die Stadt müsse aber der Zweckentfremdung von Wohnraum einen Riegel vorschieben. Private Wohnungen dürften nicht gewerblich an auswärtige Besucher vermietet werden.

Im laufenden Jahr will Köln-Tourismus seine Besucher stärker von der City in die Viertel locken und unter anderem auf eine kulinarische Entdeckungsreise schicken. Die Stadt verfüge über 3000 Restaurants – vom Edelrestaurant über das Brauhaus bis zum Street-Food-Markt. Mit der Kampagne „Cologne Culinary“ sollen sie 2018 in den Mittelpunkt gestellt werden.

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