Neues Restaurant in KölnIndien trifft Frankreich in Sülz

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Jaspreet Dhaliwal-Wilmes hat Anfang Februar eröffnet sein Restaurant „Der vierte König“ eröffnet.

Jaspreet Dhaliwal-Wilmes hat Anfang Februar eröffnet sein Restaurant „Der vierte König“ eröffnet.

Köln – Köln wird um eine kulinarische Attraktion reicher: „Der vierte König“ öffnet am heutigen Samstag seine Pforten in Sülz. Der vierte König, das ist kein Ableger des seit vielen Jahren in der Innenstadt ansässigen Juweliers, dahinter verbirgt sich Jaspreet Dhaliwal-Wilmes. Der gebürtige Inder ist gastronomisch gesehen ein Ziehsohn von Kräuterpapst Jean-Marie Dumaine, der an der Ahr das Restaurant „Vieux Sinzig“ führt.

Dort begann auch 2002 die Karriere von Dhaliwal-Wilmes – mit einer Ausbildung zum Koch. Es folgten Stationen etwa im „Capricorn i Aries“ und unter Sternekoch Franz Hütter im „Zur Tant“ in Porz. Doch zu Dumaine, mit dem er befreundet ist und regelmäßigen Kotakt pflegt, hat es ihn immer wieder gezogen. Fünf Jahre war Jaspreet Dhaliwal-Wilmes, der 1998 nach Deutschland gekommen ist, für Dumaine als Außer-Haus-Küchenchef und später als Küchenchef tätig.

Betreiber als „vierter König“

Aus dieser Zeit stammt auch der Name „vierter König“. In Köln liegen die Überreste der drei Heiligen Könige, und da Dhaliwal-Wilmes in Köln seine Heimat gefunden hat, hat ihn sein damaliger Chef immer als seinen „vierten König“ vorgestellt. Das hat dem 42-Jährigen so gut gefallen, dass er beschlossen hat, unter diesem Namen sein erstes Lokal zu eröffnen.

Mit einem eigenen Restaurant hat er schon immer geliebäugelt, gesteht der gebürtige Inder schmunzelnd. „Es war immer ein Traum, mich selbstständig zu machen.“ Während seiner Elternzeit hat er Ausschau nach einer passenden Location gehalten – und sie in den Räumen des ehemaligen „Steinmetz“ im Gottesweg gefunden.

Die Kölner Gourmetszene möchte der 42-Jährige mit einer Kombination aus französischer und indischer Küche bereichern. „Ich bin der Erste, der diesen Weg geht,“ sagt Jaspreet Dhaliwal-Wilmes. Als Vorspeise gibt es etwa gebratenen Oktopus auf asiatischem Salat (15 Euro) oder Linsenschaumsuppe mit Enten-Crostini (7 Euro), als Hauptgericht Loup de Mer auf Beurre blanc mit Ingwermöhrenpüree, Spinat und hausgemachter Pasta (27 Euro) oder Milchkalbsrücken in Buchweizen-crêpe mit getrüffeltem Rosenkohl (29 Euro).

Indische Kräuter und Gewürze bereichern die Küche

„Wenn ich esse, überlege ich immer, was man verbessern könnte“, gesteht der Kräuterfan schmunzelnd. Kardamom, Ingwer und Koriander dürfen in seinen Gerichten nicht fehlen. Alle Gewürze werden vorsichtig dosiert – wie bei dem Mangosorbet mit Kardamom oder der Crème Brûlée mit Bockshornklee.

Immer wieder finden sich auch italienische Einflüsse auf der Speisekarte, etwa bei den Ochsenschwanzravioli (18 Euro) oder der Rehkraftbrühe mit Rote-Bete-Canelloni (8 Euro). Die italienische Küche mag der Inder sehr – noch vor seiner Ausbildung hat er bei einem Onkel in einem italienischen Restaurant ausgeholfen.

40 Gäste finden in seinem Restaurant am Gottesweg Platz, das Team steht. Mit seiner Kollegin Clementine Lemee hat er bereits im Vieux Sinzig zusammen in der Küche gestanden. Ideen für die Zukunft hat Jaspreet Dhaliwal-Wilmes genug: Irgendwann Kochkurse anbieten wäre schön. Und ja, sich einen Stern zu erkochen steht auch auf seiner Liste. Doch das hat noch Zeit. Erst einmal in Sülz sich den Traum von einem Lokal mit „guter, gehobener Küche“ erfüllen.

Der vierte König, Gottesweg 165, geöffnet, mittwochs bis sonntags von 18 - 23 Uhr. Reservierungen unter 0221 484 812 88.

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