Köln – Selbst dann mit etwas Neuem aufzuwarten, wenn sich eine Veranstaltung zum 30. Mal wiederholt, ist gar nicht so einfach. Doch das ist bei der Jubiläumsausgabe von Brigitte Christophs Köln-Ball wiederum gelungen. Dadurch, dass bereits vor dem offiziellen Beginn des Kölner Wohltätigkeitsballs überall in der Stadt der Bär steppte und allerorten Staus zu erwarten waren, lautete die wichtigste Frage vorab nämlich ausnahmsweise nicht: Was ziehe ich heute an? Sondern: Wie komme ich hin?
Selbstverständlich war nicht die Kölner Benefiz-Lady Auslöser für das Verkehrschaos, sondern ein Mann aus der Türkei, der durch sein verspätetes Eintreffen auch den Fotografen am roten Teppich – nicht dem an der Moschee, sondern vorm Ballsaal – viel Geduld abverlangte. Auffallend war bei diesem Jubiläums-Event die große Zahl an Premierengästen und die farbliche Vielfalt, die die Damen und einzelne Herren in den Saal trugen. Erstmals dabei war auch die Kölner Schauspielerin Hella von Sinnen, die von einer Frau eingeladen war, die viele Blicke auf sich zog. Ira Wolff, spirituelles Medium, wie auf ihrer Karte steht, rauschte in einer hellblauen Traumrobe von Chanel herein, ein Kleid, das Wolff wie viele ihrer Chanel-Kleider aus den 60er Jahren vor kurzem bei Christie’s ersteigert hatte und sie wie eine Eiskönigin aussehen ließ.
Für die Sopranistin Ludmilla Larusso, die den Ball unter anderem mit einer Arie aus Gianni Schicci („O mio babbino caro“) eröffnete, war es ebenfalls der erste Köln-Ball; genauso wie für Modedesignerin Stella Angel, den Künstler und Hundertwasser-Meisterschüler Horst Kordes und seine künftige Ehefrau Karina sowie für Susanne und Alf Busse. Der Pesch-Geschäftsführer hatte den ersten Preis für die Tombola gestiftet, einen Lounge-Chair und Bürodrehstuhl von Eames, den die überglückliche Madeleine Atadi gewann, die an diesem Abend „eigentlich nur spenden und nicht gewinnen“ wollte.
Zu den prominenten Gästen zählten NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mit Gattin Gundula, die Fernsehmoderatorinnen Biggi Lechtermann (Live nach 9) und Frauke Ludowig, die sich ihre rote Traumrobe von Ted Baker aus London hatte schicken lassen, sowie das Dreigestirn der kommenden Karnevalssession. Nachdem er den ganzen Tag über mitgefiebert habe, „dass alles gut geht und der Staatsgast geschützt wird“, zog es Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob mit Ehefrau Claudia aufs Tanzparkett, wo Jacobs Vorgänger, jetziger Staatssekretär im Innenministerium, Jürgen Mathies, mit Frau Manuela von den ersten musikalischen Minuten an zu sehen war.
Als Stargast hatte Gastgeberin Christoph diesmal Thomas Anders verpflichten können, der seinen Mitternachtsauftritt routiniert darbot. Am Ende des Abends konnte sich der Leiter der Kinderonkologie an der Kinderklinik Amsterdamer Straße, Aram Prokop, über Spenden in Höhe von 50.890 Euro freuen. In den 30 Jahren, die Christoph diesen Ball im Hotel Maritim ausrichtet, hat die Charity-Lady insgesamt rund sechs Millionen Euro zugunsten kranker Kinder gesammelt.
