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Historische Aufnahmen aus KölnAls der Rhein komplett zugefroren war

Lesezeit 88 Minuten
Eisschollen auf dem Rhein 170219

Eisschollen auf dem Rhein. Das Foto entstand im Winter 1940. Eingesendet hat es Marion Piroth für das „Mein Köln“-Projekt des Verlags DuMont Schauberg.  

Köln – Der schnellste Weg vom Dom nach Deutz führt Fußgänger über die Hohenzollernbrücke. Ältere Kölner erinnern sich daran, dass die Überquerung des Rheins noch viel einfacher war. In kalten Wintern konnten sie den Weg von Ufer zu Ufer über eine dicke Eisfläche zurücklegen. Zum Beispiel 1929. Zwischen dem 14. Februar und dem 4. März war der Rhein komplett zugefroren. Schon zu Weihnachten 1928 war es in der Stadt bitterkalt: Das Thermometer zeigte konstant um zwölf Grad unter Null an. Bis am 12. Februar 1929 polare Luftmassen mit 23 bis 24 Grad minus Köln erreichten.

Dicke Treibeis-Schollen trieben auf dem Rhein. Berichten zufolge kamen sie am frühen Morgen des 14. Februar zum Stehen. Nach und nach bildete sich eine geschlossene Eisdecke. Die Behörden warnten die Bevölkerung: „Man hüte sich, die noch schwankenden Schollen zu betreten.“ Die Gefahr, einzubrechen oder in Löcher zu geraten, sei zu groß. Ein Betreten bedeute Lebensgefahr.

Dennoch begann zwei Tage später eine „Völkerwanderung nach dem Rhein“, von „Tausenden Schaulustigen“ ist in Berichten die Rede, sogar von „Marktständen“ und „Eisfesten“ auf dem Rhein.

Alles zum Thema Flughafen Köln/Bonn

Erst am 4. März schlug das Wetter um. In der Nacht darauf brach die Eisdecke mit mächtigem Donnern und Krachen, dicke Eisschollen trieben stromabwärts. Vier junge Männer aus Unkel südlich von Bonn nutzten das für ihr Husarenstück: In dem kleinen Ort am Rhein im Norden von Rheinland-Pfalz stiegen sie auf einen dicken Eisblock, nahmen einen Ofen, eine Bank und ein Schild mit der Aufschrift „Gruß aus Unkel“ mit auf die Scholle.

Auf ihrem Eisblock ließen sie sich nach Norden treiben, auf dem Weg kenterten sie fast. Aber sie kamen heil – wenn auch völlig durchgefroren – in Köln an. Die Hafenpolizei allerdings fand das überhaupt nicht lustig und nahm das Quartett mit auf die Wache. In ihrem Heimatort wurden sie dagegen wie Helden gefeiert. Einer von ihnen, Daniel Vollmer, wurde später Unkels Bürgermeister.

Es froren in ganz Europa Flüsse zu

Auch die Winter 1939/40 und 1955/56 gehörten zu den kältesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. 1940 froren in ganz Europa die Flüsse zu, in Köln wurden bis zu 32 Grad minus gemessen. Sogar die Ostsee war komplett zugefroren, zu Fuß ging es von Schweden nach Dänemark und Ostdeutschland. 1956 sank das Thermometer in Köln im Februar schlagartig auf minus 17 Grad. Auf dem Rhein bei Bingen staute Eis das Wasser, es bestand die Gefahr von Überflutungen. Sie wurde gebannt, in dem das Eis gesprengt wurde. Gleiches passierte wenige Rheinkilometer entfernt an der Loreley. Auch dort stauten sich die Eisschollen, selbst Eisbrecher konnten nichts ausrichten.

Das Etikett „Rekord“ bekommt auch der Winter 1962/63 angeheftet. Vier Wochen herrschte in Köln klirrende Kälte von bis zu minus 20 Grad, in der Stadt lag 78 Tage Schnee. Zwischen Köln und Emmerich bildete der Rhein eine geschlossene Eisdecke – den sogenannten Eisgang. Anfang Februar 1963 meldete die Deutsche Presse-Agentur: „Wie die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mainz heute bekanntgibt, ist die Rheinschifffahrt von Mannheim bis zur niederländischen Grenze eingestellt“. Sogar der Bodensee war in jenen Tagen zugefroren, die Küsten an der Nord- und Ostsee vereist. Tauwetter kam wie 1929 erst im März.

Richtig kalt wurde es in Köln danach zum Beispiel 1991 mit minus 12,9 Grad. Einen komplett zugefrorenen Rhein werden die Kölner aber wohl nicht mehr erleben. Der Hauptgrund dafür liegt in der Fließgeschwindigkeit des Flusses. Die hat sich durch zahlreiche Begradigungen an vielen Stellen fast verdoppelt. Dadurch können sich selbst bei starker Kälte kaum noch Eiskristalle dauerhaft verbinden. Ein weiterer Grund ist die Erderwärmung. Durch die werden die Zeitspannen extremer Kälte immer kürzer – zu kurz, dass sich Eisschollen bilden können. (red)

Lesen Sie auf der nächsten Seite über den früheren Flughafen Butzweilerhof vor seinem Umbau.

Der frühere Flughafen Butzweilerhof vor dem Umbau

Noch einmal brannte das Licht im gesamten Hauptgebäude und sogar die alte Rollfeld-Beleuchtung auf den Dächern war eingeschaltet. An einem Märzabend 2016 stand Philipp Robien allein vor dem Flughafen Butzweilerhof und erlebte den alten „Butz“ noch einmal so, wie er 1936 hätte dastehen können. Nur für ihn hatte die Stiftung Butzweilerhof das Gebäude illuminiert. „Das hat mich umgehauen“, sagt Robien. Für ihn war es nicht leicht, sich auf seine Kamera konzentrieren. Aber er wollte diesen Augenblick unbedingt für die Nachwelt festhalten.

So, wie er 1936 gebaut wurde, kann der frühere Flughafen Butzweilerhof schon seit längerem nicht mehr betrachtet werden. Mittlerweile ist er umfassend umgestaltet und um moderne Glasfassaden ergänzt worden, eine „Motorworld“ rund um das Thema Oldtimer ist entstanden. Als der Fotografie-Student Robien von der bevorstehenden Umgestaltung hörte, wollte er Deutschlands einstiges „Drehkreuz des Westens“ noch einmal in alter Schlichtheit festhalten. Aus dem Foto-Projekt, das er Konservierung nennt, ist mittlerweile ein Buch geworden – Robiens erste Veröffentlichung.

Die Geschichte

1914 wird auf dem früheren Bauernhof Butzweilerhof die „Kaiserliche Militärfliegerstation Köln“ eröffnet. Jagdflieger werden für den Aufklärungseinsatz im Ersten Weltkrieg ausgebildet. Nach dem Ersten Weltkrieg besetzt die britische Royal Air Force die Militärfliegerstation. 1926 geht das Gelände an die Stadt Köln über, kurze Zeit später wird der Ausbau zum Flughafen Köln mit ziviler Luftfahrt beschlossen. Der Neubau wird 1936 fertig, ab 1939 wird der Flughafen wieder militärisch genutzt. Von 1957 bis 1980 ist der Butzweilerhof Heimat von Luftsportvereinen. (cht)

Der 30-Jährige studiert Fotografie in Dortmund. Besonders die Architekturfotografie hat es dem Kölner angetan. Den ehemaligen Flughafen in Ossendorf hatte er schon als Kind mit seinem Vater erkundet, zu einer Zeit, als Flugzeuge hier schon längst nicht mehr abhoben. Das Gebäude ist für Robien aber auch ohne Flugverkehr faszinierend. „Das Besondere ist, dass das Bauwerk das erste seiner Art ist“, sagt er. „Zum allerersten Mal wurde die Bauästhetik der 1930er und 1940er Jahre mit dem Funktionalismus eines Flughafens verbunden.“

Allein der prägnante Stil des Flugaufsichtsturms begeistert den Fotografen aus Deutz: „Die Fensterbänder sind so angelegt, dass man um die Ecke sehen konnte, das ist sehr, sehr gut gelöst.“ Die Vorplanungen stammten noch aus der Weimarer Republik, doch die Nazis wussten den Bau geschickt zu vereinnahmen. Nach dem Neubau 1936 sei der Flughafen nur drei Jahre zivil genutzt worden, erläutert Robien. Dann begann der Zweite Weltkrieg. Dass er in kurzer Zeit zum zweitgrößten Flughafen Deutschlands aufstieg, sei auch seiner großen Funktionalität zu verdanken. Schon damals seien Experten begeistert davon gewesen, „was man aus Glas und Stein gebaut hat“.

Adler und Kraniche

Der schmale Band mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die von historischen Informationen zur Entwicklung des Flughafen-Geländes ergänzt werden, zeigt die strenge Bauhaus-Ästhetik der Empfangshalle, die mit dem Luftaufsichtsturm eine lange Reihe geradliniger Gebäude mit symmetrischen Kreuzfensterfronten einrahmt. Er zeigt das Adlerrelief über dem Eingangsportal, Lufthansa-Kraniche in den Türen und die Flughafenstraße, die den Flughafen mit dem Hauptbahnhof verknüpfte. Und er zeigt einen nächtlich beleuchteten Butzweilerhof im Jahr 2016, wie er so nie mehr zu sehen sein wird. (von Tobias Christ)

Philipp Robien: „Der historische Flughafen Köln Am Butzweilerhof“, Verlag Edition Steffan, 24,90 Euro. Das Buch kann im Internet, unter Ruf 02 21/ 56 79 93 03 oder im DuMont Shop Breite Straße (DuMont Carré) erworben werden.

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Eine der kleinsten Straßenbahnlinien Deutschlands fuhr in Köln

„Für den Verkehr sie wurde frei, Neunzehnhundertsiebzehn im Mai. War an einem Sonntagmorgen, Freuten uns, trotz Kriegessorgen. Grund das hier erbaut die Bahn, Die Dynamitfabrik in Wahn“ – diese Zeilen in Versform von Heinrich Bender sind Zeugnis für die Geburtsstunde der Wahner Straßenbahn. Die liegt inmitten der Wirrungen des Ersten Weltkriegs. 1917 ist sie in Betrieb gegangen. Sie verband den Bahnhof Wahn mit dem Militärlager und der Dynamitfabrik.

Benno Krix, der sich sehr intensiv mit der Geschichte von Porz und dem Stadtteil Wahn, in dem er auch wohnt, auseinandergesetzt hat, ist sogar mit der Bahn gefahren. „Als ich als Soldat 1960 nach Wahn versetzt wurde, bin ich mit der Bahn an Rosenmontag vom Bahnhof zur Kaserne gefahren.“ Da sein ziviles Gepäck noch nicht vor Ort war, durfte er an Karneval die Kaserne in Uniform nicht mehr verlassen.

„Das sind meine erste Erfahrungen, die ich in Wahn gemacht habe.“ Damals wusste Krix nicht, dass er sich einmal intensiv mit der Wahner Straßenbahn beschäftigen würde. Getan hat er dies in einem Aufsatz in dem 2002 vom Geschichts- und Heimatverein Rechtsrheinisches Köln herausgegebenen Band 28 des Jahrbuchs für Geschichte und Landeskunde. Der mehrseitige Aufsatz trägt den Titel „Die »Elektrische« vom Bahnhof Wahn bis zur Linder Höhe“. Mit ihm zeigt Benno Krix die „kurze Geschichte einer der kleinsten Straßenbahnlinien Deutschlands“ auf.

Als recht bemerkenswert findet Krix, „dass in einer Zeit, in der in Deutschland Rüstungsprojekte absoluten Vorrang hatten, eine kleine Landgemeinde ein Nahverkehrsmittel bauen lassen wollte“. Schon früher habe es Überlegungen gegeben, von Köln, Deutz oder Mülheim aus Straßenbahnen zur Bürgermeisterei Wahn zu bauen. Doch die zerschlugen sich wegen der Trassenführung.

Aufschwung der Dynamitfabrik

1916 lag jedoch eine besondere Situation vor, weiß Krix. Das Militärlager war vergrößert worden, der Schießplatz Wahn mittlerweile ganzjährig belegt, und die Dynamitfabrik in Lind erlebte infolge der Munitionsfertigung im Ersten Weltkrieg einen erheblichen Aufschwung. Die Fuhrwerke konnten die vielen Arbeiter, die mit dem Zug nach Wahn kamen, nicht mehr transportieren. Der Weg wurde frei für die Straßenbahn.

Im November 1916 wurde mit dem Bau begonnen. Für den wurden Kriegsgefangene herangezogen. Die Erlaubnis zur Inbetriebnahme wurde am 30. April 1917 erteilt. Am 6. Mai 1917 erfolgte die Betriebseröffnung. In seinem Aufsatz zitiert Benno Krix die Verse von Heinrich Bender, der von 1926 bis 1961 bei der Wahner Straßenbahn als Schaffner und später als Fahrer beschäftigt war. „Eine feierliche Eröffnung hat es wegen der Kriegslage vermutlich nicht gegeben“, so Krix.

Die Wahner Bürger begrüßten die Inbetriebnahme der „Elektrischen“, nur die Kinder mussten lernen, sich von den Gleisen fernzuhalten. Bis dato konnten sie auf der Straße spielen. Und so mancher Panz tat dies auch weiter – Straßenbahn hin oder her. Deswegen ermahnte der Wahner Bürgermeister Bruno Oedekoven in Zeitungsannoncen die Eltern, ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen.

1961 kam das Ende für die kleine Bahn

Durch die Entmilitarisierung und die damit verbundene Stilllegung der Munitionsproduktion der Dynamitfabrik blieb der Arbeiterverkehr aus. Beim Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk (RWE), die die Straßenbahn gebaut hatten, gab es 1924 Überlegungen zur Stilllegung. Warum es nicht dazu kam, habe die Quellenlage nicht hergegeben, so Benno Krix. 1929 musste Wahn hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklungen seine Selbstständigkeit aufgeben. Die Gemeinde Porz war nun zuständig.

Bei der Straßenbahn gab es einige bauliche Veränderungen. Die heutige Heidestraße, damals Adolf-Hitler-Straße, wurde verbreitert, die Gleise zwischen Mauspfad und Magazinstraße in den Jahren 1937/38 neu verlegt. Eng verbunden mit der Straßenbahn war immer das Militär mit seinen Anlagen und Übungsplätzen. Mit dem Zweiten Weltkrieg stieg das Fahrgastaufkommen stetig. Benno Krix schreibt von einer Million beförderter Personen im Geschäftsjahr 1942/43. Den Krieg selbst hat die Straßenbahn recht gut überstanden. Das Einverständnis zur Herrichtung und zur Wiederinbetriebnahme der Wahner Straßenbahn erteilte der Porzer Gemeinderat im Juli 1946.

Ab Mitte Oktober desselben Jahres fuhr sie wieder wie in alten Tagen vom Bahnhof in Richtung Linder Höhe und zurück. Doch so richtig sollte es in der Folgezeit für die Straßenbahn nicht laufen. „Durch strukturelle Veränderungen und die Verlagerung des öffentlichen Verkehrs im Raume Porz hatte die Wahner Straßenbahn ihre ursprüngliche Zweckbestimmung, ausschließlich dem Pendelverkehr zwischen Bahnhof Wahn und Linder Höhe zu dienen, im Wesentlichen verloren“, schreibt Krix in seinem Aufsatz. Wirtschaftliche Gewinne durch den Straßenbahnbetrieb waren nicht mehr zu erwarten. Am 1. Oktober 1961 fuhr dann die „Elektrische“ ein letztes Mal vom Bahnhof bis zur Linder Höhe. (René Denzer)

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie ein Tornado eine Schneise der Verwüstung durch Köln schlug.

Tornado hinterlässt 1898 eine Schneise der Verwüstung

Wie einschneidend der 7. August 1898 für die Kölner war, beweisen die Postkarten, die danach in Umlauf kamen. Sie zeigen Bauernhöfe, Kirchen und Fabriken, von denen kaum noch etwas übrig geblieben ist. In seiner „Illustrierten Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll“ aus dem Jahre 1913 wählt Peter Simons dramatische Worte, um die Geschehnisse zu beschreiben.

„In den Mittagsstunden jenes Unglückstages sandte die Sonne ihren glühenden Brand vom wolkenlosen Himmel und nur wenige wagten sich hinaus, den Sonntagnachmittag wie gewöhnlich in Gottes freier Natur zu verbringen. Da gegen 4 ½ Uhr nachmittags ballten sich plötzlich schwere Gewitterwolken am südwestlichen Himmel zusammen, die etwas Ungewöhnliches zu bedeuten schienen. Wie eine geschlossene Armee stieg die starre Wolkenmasse die Ville hinab, spaltete sich am Fuße derselben in vier Teile und jagte der Rheingegend zu.“

Mehrere Tornados und massiver Hagelschlag

Hans Burgwinkel, Geschichtsforscher und Gründer des Poller Heimatmuseums, weiß, was dann in Köln geschah: Aus dem riesigen Unwetter heraus bildeten sich mehrere Tornados, von denen der größte sich auf einer Breite von 250 Metern durch Raderthal und Bayenthal fraß, dann über den Rhein zog, um schließlich – begleitet von massivem Hagelschlag – Poll und Kalk heimzusuchen. „Der Tornado hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen“, sagt Burgwinkel: „Ich weiß nicht, ob es überhaupt jemals ein Unwetter auf solch breiter Front gegeben hat.“ Nicht nur in Köln hinterließ es katastrophale Zustände, sondern auch im Bergischen Land, im Ruhrtal und in Paderborn. Köln allerdings traf der „Hagelsturm“ besonders hart.

In der Zeitung wurden anschließend Spendenaufrufe abgedruckt, so etwa für Raderthal, wo „namenloses Elend über die arme Gemeinde hereingebrochen“ sei. Die „Windhose“ habe den Besitz „fast sämtlicher Gemeindebewohner“ verwüstet, die nun „traurig ihrer Zukunft entgegensehen“, so die Lokalpresse. Häuser, Scheunen und Stallungen seien durch die „tobenden Elemente“ vernichtet worden, „Fabriken stürzten ein und ist Verdienst und Brot den Arbeitern genommen“.

Unwetter besonders in Bayenthal und Poll gewütet

Besonders heftig habe das Unwetter Bayenthal erwischt, sagt Hans Burgwinkel. Dort sei die „Kölnische Maschinenfabrik“ nahezu dem Erdboden gleichgemacht worden. Da der 7. August 1898 ein Sonntag war, befanden sich zum Glück keine Menschen in den Gebäuden. In Poll habe sich der Tornado in zwei Äste gespalten, von denen der kleinere südliche die Kirche St. Josef arg in Mitleidenschaft zog. Peter Simons schreibt von einem „traurigen Anblick“ des Gotteshauses.

„Anwohner wollen gesehen haben, wie der Blitz in den Turm fuhr und der Sturm den Helm vom Mauerwerk drehte, in die Luft hob und dort auseinanderriss. Die Trümmer stürzten dann auf das Dach des Langschiffes, von dem sie zu beiden Seiten auf den Kirchplatz glitten.“

Poll habe einem durch „schwere Kanonade zerstörten Orte“ geglichen. Der Schaden liege bei 450 000 Mark. Alt-Poll lag hingegen zwischen den Tornado-Ästen und wurde kaum beschädigt.

Zerstörung der Poller Kirche

Die Poller Pfarrkirche – wegen Kriegszerstörungen Anfang der 1950er Jahre umfassend neugestaltet – gehört zu den beiden Gebäuden des Stadtteils, deren Zerstörungen damals auf Postkarten dokumentiert wurden und die  noch immer stehen. Die Kirche hätte wohl heute ein weitaus spitzeres Dach, hätte der Sturm sie nicht getroffen, so Burgwinkel. Am zweiten noch existierenden Gebäude hat der 67-Jährige im Jahr 2016 eine Informationstafel zum Jahrhundert-Wetterereignis angebracht. Sie hängt am Bauernhof Kleinschmidt an der Straße Auf dem Sandberg und zeigt, welche Bereiche Kölns am stärksten vom Unwetter betroffen waren – flankiert von einem Teil der traurigen Sturm-Fotografien- und Malereien, die anschließend entstanden. Der größtenteils abgedeckte Bauernhof wurde ebenso  wie der nahe gelegene Poller Jägershof zum Postkarten-Motiv. Der Tanzsaal des Jägershofs wurde komplett in die benachbarte Kiesgrube geschleudert.

Zwei tote Kinder und mehrere Verletzte

Nur wenige Minuten dauerte das zerstörerische Schauspiel, das teils explosionsartig Wände von Häusern abriss, Stockwerke abhob und Kutschen umwarf.  Allein in der Flora, die nicht von einem Tornado, sondern nur vom Unwetter heimgesucht wurde, gingen 1000 Scheiben zu Bruch. In Rolshoven kostete der Sturm zwei Kindern das Leben, nachdem ein schwerer Baum auf das Haus einer Familie fiel. Andere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. „Der Gesamtschaden im Stadtkreise Köln, nur 111 Quadratkilometer, wird eine Million Mark übersteigen“, hieß es 1899 in der „Illustrierten Welt“:

„Durch Versicherung ist so gut wie nichts gedeckt, da wirkliche Hagelschäden auf diesem Gebiete fast unbekannt sind. Jeder muß also seinen Schaden selbst tragen. Für viele kleine Leute würde das den wirtschaftlichen Untergang bedeuten, weshalb die Stadtverordneten unter dem Vorsitze des Oberbürgermeisters Becker sofort ein Komitee für die Sammlung und sachgemäße Verteilung von Gaben gebildet haben.“ (Tobias Christ)

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wo in Köln seit fast 100 jahren Tennis gespielt wird

Tennis seit fast hundert Jahren

Auf der Tennisanlage am Verteilerkreis wird seit den 1920er Jahren gespielt. Bis in die 1970er Jahre trainierten die Mitglieder des Marienburger Sportclubs hier. Dann zog der Verein um, ursprünglich sollte die Feuerwache an die Arnoldshöhe. Es kam anders, das verwaiste Gelände fand neue Nutzer, die seit 1986 im TC Arnoldshöhe organisiert sind.

Günter Rix ist im Vorstand des Tennis-Clubs Arnoldshöhe. Mittlerweile sieht er in dem Bevölkerungszuwachs in dem umliegenden Viertel nicht nur einen der Gründe für die Stadtbahnerweiterung, die einschneidende Veränderungen für den Club mit sich bringt, sondern auch die potenziellen neuen Mitglieder. „Wenn die da einziehen, haben die sofort unsere Zettel im Briefkasten“, sagt er über die Bewohner der Neubausiedlungen in Bayenthal, Raderberg oder Marienburg.

Seit fast hundert Jahren wird gespielt

Allerdings: Groß wachsen kann der Tennisverein auf dem Gelände nicht mehr. Bei sechs Plätzen bleibt es auch nach dem Umbau.Doch immerhin ist nach unzähligen Gesprächen, Ortsterminen, politischen Beschlüssen und Planungsrunden inzwischen gesichert, dass der Verein noch lange an seinem angestammten Ort wird bleiben können.

Von der späteren Verlängerung der Bahn nach Süden dürfte der Club nicht mehr betroffen sein, ist Rix, der mittlerweile den Vorsitz abgegeben hat, zuversichtlich. Seit fast hundert Jahren wird auf der Anlage Tennis gespielt. Rix hat hart dafür gearbeitet, dass sich das auch in absehbarer Zukunft nicht ändern wird. (phh)

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Als Kalk noch voller Fabriken war

„Bis weit über die Mitte des 20. Jahrhunderts war Kalk ein blühender Industriestandort“, erzählt der Historiker Fritz Bilz. „Dabei war der Stadtteil eigentlich noch jung, denn erst im Jahr 1850 siedelte sich dort die erste Fabrik an. Vorher lebten in diesem zur Bürgermeisterei Deutz gehörenden Dorf weniger als 100 Menschen.“

10.000 Arbeiter in den Fabriken

Nachdem der preußische König 1881 Kalk die Stadtrechte verliehen hatte, wuchs der junge Industriestandort stetig an. Zu Zeiten der Eingemeindung im Jahr 1910 wurden schon rund 30.000 Einwohner gezählt. Viele Fabriken hatten sich damals in Kalk angesiedelt. Die bekanntesten waren das Kalker Werk der Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD) und die Chemische Fabrik Kalk. Bilz: „In diesen beiden Werken arbeiteten damals knapp 10 000 Menschen. Heute gibt es keine einzige Fabrik mehr in Kalk.“

Ausstellung in Kalk

Zum Motto „Einschnitte – Veränderung der Industriearbeit in Kalk“ zeigt eine Ausstellung in sieben Zeitabschnitten den Aufstieg, die Höhepunkte und den Niedergang der Industriearbeit im ehemals selbstständigen Kalk. Mitglieder der Kalker Geschichtswerkstatt um Historiker Fritz Bilz hatten sie zusammengestellt. Die Schau wird am Mittwoch, 23. Mai um 18 Uhr im Foyer des Kalker Bürgeramtes neben dem Bezirksrathaus, Kalker Hauptstraße 247-273, eröffnet. Zu sehen ist sie montags bis freitags von 9 Uhr bis 16 Uhr und vom 28. Mai bis zum 13. Juni abends bis 21.30 Uhr.

Zur Ausstellung bietet die Volkshochschule mit Historiker Bilz am Freitag, 25. Mai, um 14 Uhr eine Führung zu den ehemaligen Fabrikstandorten sowie viele Informationen zu den einzelnen Arbeitsplätzen.

Treffpunkt für den historischen Stadtteilspaziergang – die Teilnahmegebühr beträgt neun Euro – ist an der Kalker Kapelle. Eine Anmeldung über die Volkshochschule (Veranstaltungsnummer A-120098) ist erforderlich. (NR)

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Die Suppen-Posse um den Bürgermeister von Nippes

Wilhelm Eich, bis zur Eingemeindung nach Köln 1888 letzter Bürgermeister von Nippes, galt als resoluter und pflichteifriger Mensch. 1865 machte er mit einer Posse sogar überregional von sich reden. Damals noch in Funktion als Oberhaupt der Bürgermeisterei Longerich, zu der einst auch Nippes und Riehl gehörten, hatte er eine Runde von preußischen Landtagsabgeordneten in der Flora aufgemischt.

Jene wollten dort die 50-jährige Zugehörigkeit des Rheinlandes zu Preußen feiern; der Landtag war jedoch zuvor von Bismarck aufgelöst und Zusammenkünfte der Politiker verboten worden. Ihr Argument, sich rein privat zu treffen, ließ die Obrigkeit nicht gelten. So war die Versammlung schon zuvor aus dem Gürzenich hinausgeworfen worden; doch auch im Prachtbau des Pflanzenparks, damals noch vor den Toren Kölns, hatten sie kein Glück.

„Wir sind ja noch so hongerich“

„Ich bin der Bürgermeister von Longerich“, stellte Eich sich den Anwesenden vor, erklärte die Versammlung für geschlossen und ließ die Abgeordneten aus dem Saal drängen, noch bevor sie ihre bereits aufgetischte Suppe anrühren konnten. „Herr Bürgermeister von Longerich, wir sind ja noch so hongerich“, entgegnete ihm spöttisch ein Festgast; bei dem dann folgenden Tumult bekam Eich einen Schlag auf seinen Zylinder, der ihm sodann über die Augen rutschte. Im folgenden Jahr wurde diese Szene im Rosenmontagszug persifliert. Die kleine Feierstunde der Parlamentarier sollte schließlich doch noch stattfinden – jedoch im Mittelrhein-Städtchen Lahnstein, wohin sie nach ihrer „Vertreibung“ aus der Flora per Schiff flüchteten.

Die amüsante Episode über Eich, heute Namensgeber einer Nippeser Straße, ist einer von 19 Beiträgen im Historienbuch „Nippes – Facetten eines Kölner Stadtteils“. Die Mitglieder des Archivs für Stadtteilgeschichte Nippes, mit Vereins- und Archivräumen im Altenberger Hof, haben außerdem viele alte und neuere Ansichten des Stadtteils, Postkarten und Dokumente, im Werk versammelt. Das Buch ist zum Preis von 12 Euro in den Nippeser Buchhandlungen erhältlich. (Bernd Schöneck)

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Der Großbrand in Worringen

Nur ungern erinnern sich die Worringer und mit ihnen Hunderte von Einsatzkräften der Kölner Berufs-, Freiwilligen und Werksfeuerwehren, von Polizei, Technischem Hilfswerk und Rettungsdiensten an den 17. März 2008. Es war der Montag vor Ostern, an dem um 14.26 Uhr, wie es später im Einsatzbericht der Feuerwehr heißt, an einem verschraubten Flansch einer Ethylen-Rohrleitung Gas austrat und sich später entzündete. Zu diesem Zeitpunkt ahnten die Worringer noch nicht, dass sich das Feuer auf dem Gelände des Chemie-Unternehmens Ineos zu einem Großbrand entwickeln und dadurch zu einer Gefahr für die Anwohner in den nördlichen Stadtteilen werden könnte.

Um es vorweg zu nehmen: Menschen wurden bei dem Störfall, der sich am 17. März zum zehnten Mal jährte, nicht verletzt. Dennoch bleibt die Erinnerung an den brennenden Tank mit der Nummer 209, der an jenem Tag mit knapp 3000 Tonnen der giftigen Chemikalie Acrylnitril gefüllt war und auf den die Flamme aus der Gasleitung übergriff, in lebendiger Erinnerung. „Zunächst war uns gar nicht klar, was sich da abspielt“, schildert eine Anwohnerin aus Worringen, die ihren Namen nicht in der Zeitung veröffentlicht sehen will, ihre Eindrücke von einem der größten Feuerwehreinsätze in der Kölner Nachkriegsgeschichte.

Sie habe sich zunächst nichts dabei gedacht, sagt sie. Denn schließlich gebe es immer mal wieder Zwischenfälle auf dem Gelände der Chemiefabrik. Daran habe man sich mit den Jahren gewöhnt. Doch diesmal war es anders: Dicke, schwarze Rauchwolken, die kurze Zeit später über den Ort hinwegzogen, und das gewaltige Donnern der Flammen über dem brennenden Tank – das habe ihr Angst gemacht. Mittlerweile hatten 300 Polizisten die Zufahrtsstraßen in die Wohngebiete, die angrenzende Autobahn A57 und die Bahnlinie Köln-Neuss gesperrt. „Unser Sohn hatte sich seinerzeit mit einem Schulfreund im benachbarten Roggendorf verabredet“, so die Worringerin. Ich dachte damals, dass er etwas weiter entfernt sicherer aufgehoben sei als in unserem Haus, das nur etwa 800 Meter von dem brennenden Tank entfernt stand. „Man weiß ja nie, wie sich ein solches Feuer entwickelt.“

Alarmstufe erhöht

Die Feuerwehr hatte zu diesem Zeitpunkt die Alarmstufe von D2 auf D3 erhöht, was bedeutet, dass auch Gebiete außerhalb des Werkes gefährdet sind. Die Leitstelle der Feuerwehr löste in den Stadtteilen Worringen und Roggendorf/Thenhoven drei Sirenen aus. Weitere sechs warnten die Bevölkerung in Chorweiler, Fühlingen und Langel. Im Einsatzbericht der Brandwehr heißt es später, dass sich im Nachhinein viele Worringer Bürger darüber beklagt hätten, die Sirenen nicht gehört zu haben. Tatsächlich lösten zwei Sirenen aufgrund technischer Defekte nicht aus. Die Unsicherheit in der Bevölkerung blieb, während die knapp 1200 Einsatzkräfte der Feuerwehren und Hilfsorganisationen mit Schaum-Kanonen und schweren Schaum-Wasser-Werfern versuchten, ein Überkochen des Tanks zu verhindern. Ungeachtet dessen saßen rund zwei Kilometer weiter östlich Familienmitglieder bei Kölsch und Mettbrötchen zusammen. Gertrud Schiefer feierte gerade ihren Namenstag, wie immer am 17. März.

Namenstag zu feiern sei noch Tradition in Worringen, sagt sie. „Immer wieder rannten die Enkelkinder ins Obergeschoss, schauten vom Fenster aus auf die Flammen und machten Fotos“, erinnert sie sich. Die Straßen waren wie leer gefegt. Ihr Mann sei nachmittags mit dem Fahrrad „drop an“ gefahren, wie sie sagt, um das Ausmaß des Brandes aus nächster Nähe zu erkunden. „Ein mulmiges Gefühl hatten wir aber irgendwie alle an diesem Tag“, so ihr Fazit.

Dass aufgrund der enormen Hitze-Entwicklung der Betonmantel des Tanks 209 mittlerweile Risse bekommen hatte und einzustürzen drohte, dass bei Löschfahrzeugen Kunststoffteile schmolzen, die nicht weiter als 50 Meter vom Brandherd entfernt standen und dass die Feuerwehr für den Löscheinsatz vorsorglich über eine Entfernung von drei Kilometern zusätzliche Wasserschläuche vom Rhein aus Richtung Tanklager verlegt hatte, blieb den meisten Worringern zu diesem Zeitpunkt verborgen. Unterdessen schossen Schaum-Wasser-Werfer mit bis zu 31 000 Litern pro Minute ein Schaummittel-Wasser-Gemisch in den brennenden Tank.

Himmel verdunkelt sich

Um 23.50 Uhr verdunkelte sich der durch die Flammen gespenstisch aussehende grelle Nachthimmel. Das Feuer war gelöscht. Endgültige Entwarnung gab es um 1.40 Uhr, als eine Schicht aus 180000 eingebrachten Kunststoffbällen über dem Schaumteppich die noch austretenden Acrylnitril-Dämpfe eindämmte.

Die ganze Nacht über kühlte die Feuerwehr noch den stark überhitzten Tank. Als Reaktion auf die am nächsten Morgen kurzzeitig aufgetretenen erhöhten Messwerte wurde beschlossen, die Schutzmaßnahmen für Worringen fortzuführen. Per Radiodurchsage wurden die Anwohner aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Feuerwehr-Fahrzeuge warnten die Bevölkerung mittels Außenlautsprecher, viele Anwohner fühlten sich auch am Tag nach dem Brand noch verunsichert.

Am Dienstagabend um 19.45 Uhr war der Spuk für die meisten vorbei. Die Messwerte waren unter den Grenzwert gesunken. Die Einsatzleitung wurde aufgelöst. Über Lautsprecher und Radio gab die Feuerwehr Entwarnung. Die Frage, warum die Bevölkerung nicht schon viel früher gewarnt und über mögliche gesundheitliche Gefährdungen aufgeklärt wurde, beschäftigt bis heute viele Anwohner.

Von Roland Meurer

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Für Porz-City mussten schon in den 70ern Häuser fallen

Ehe die damals neue Porzer Innenstadt gebaut wurde, wurden Anfang der 1970er Jahre zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser sowie das große Lager des Lebensmittelversorgers Himmelreich abgebrochen.

Damit die Hauptstraße abgesenkt und somit Platz für die Bebauung mit dem Karstadt-Haus samt Tiefgarage geschaffen werden konnte, fiel im Juni 1971 die Häuserzeile an der Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße in Nachbarschaft der Pfarrkirche St. Josef.

Reisebüro-Pavillon ist bereits gefallen

Wo danach jahrzehntelang eine Betonmauer als Abgrenzung zwischen Tiefgaragenzufahrt und Marktplatz stand, ist derzeit wieder eine Abbruch-Fläche. Der Reisebüro-Pavillon und die Betonmauer samt beträchtlicher Teile der Tiefgarage sind bereits gefallen.

An dieser Stelle entsteht vorerst die Zu- und Abfahrt für die Baustellenversorgung. Lkw mit dem Abbruchmaterial von Tiefgarage und später dem abgebrochenen Kaufhaus werden von hier aus zur Deponie gefahren. Später entsteht hier Haus 1 der neuen Porzer Mitte. (bl)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als die „Wilden“ vom Flittarder Turnverein sich in Ringen und Keulenschwingen übten

Die „Wilden“ übten sich in Ringen und Keulenschwingen

Der Turnverein (TV) Flittard feiert seinen 125. Geburtstag. Zur Einstimmung auf mehrere über das Jahr verteilte Veranstaltungen zeigen die Breitensportler noch bis Freitag, 2. März, in einer Ausstellung in der Flittarder Filiale der Sparkasse Köln-Bonn Fotos, Trophäen und Dokumente aus der Geschichte des Vereins. „Anfangs war der im Februar 1893 gegründete TV ein reiner Männerverein“, sagt Vorsitzender Max Engels.

Im Saal des Lokals Bodde Hött übten sich die Herren in den Disziplinen Turnen, Ringen, Keulenschwingen und Pyramidenbau. In den ersten Jahren gehörte man keinem Verband an und galt als „wilder Verein“. Mit anderen, ebenfalls „Wilden“, richtete man regelmäßig Wettbewerbe aus. Zu gewinnen gab es unter anderem Sofas, Uhren oder Bierkrüge. Erst 1909 trat der TV der Deutschen Turnerschaft bei.

Kein Training während des Ersten Weltkriegs

Während des Ersten Weltkriegs kam der Trainingsbetrieb zum Erliegen und wurde erst 1919 wieder aufgenommen. Zwei Jahre später wurde die erste Frauengruppe gegründet – eine Turnerinnen-Abteilung. Zur gleichen Zeit hielten Ballsportarten wie Schlagball, Faustball oder Schleuderball Einzug ins Vereinsleben. Große Erfolge – insbesondere in der Leichtathletik – hatte der Verein in der Zeit von 1929 bis 1939. Zu Beginn der 1930er Jahre bauten die Mitglieder in Eigenleistung ihre Sportanlage Jahn-Stadion am Rheindamm. Weil die Flittarder Sportler sich nicht dem ideologischen Druck der Nazis beugen wollten, traten 1940 die beiden Vorsitzenden zurück, und der TV stellte seine Tätigkeit ein. „Im Oktober 1950 fand die Neugründung statt“, sagt Engels.

Zwei Jahre später bildete sich die Handballabteilung der Herren, der 1971 eine Damenmannschaft folgte. Ab 1973 wurde beim TV auch Volleyball gespielt.

30 Jahre lang – bis 2000 – richtete der Verein eine der größten Breitensportveranstaltungen Kölns aus – den Flittarder Deichlauf mit teilweise mehr als 1000 Teilnehmern. Doch mit den Jahren nahmen Konkurrenzveranstaltungen überhand. Zur Jahrtausendwende bauten Enthusiasten auf dem Vereinsgelände eine Beachvolleyball-Anlage, auf der bis heute unter anderem die Tanzkorps der Kölner Karnevalsgesellschaften Turniere veranstalten.

Das Jubiläum ist dem TV Flittard Anlass genug, ausgiebig zu feiern. Am Samstag, 14. April, beginnt um 13 Uhr die große Geburtstags-Party in der Schützenhalle an der Pützlachstraße. Der Kartenvorverkauf läuft bereits. Auch das große Sommerfest auf dem Vereinsgelände am Flittarder Deich am Samstag, 1. September, steht im Zeichen des Vereinsgeburtstags. (Uwe Schäfer)

www.tv-flittard.de

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Auf zur Wanderung im Hornpott

An der Straßenecke Evergerstraße/Paulinenhofstraße hat sich in den letzten 71 Jahren wenig verändert. Wo 1946 eine Wandergruppe in Richtung Hornpott vorbeizog, befindet sich heute eine italienische Eisdiele.

Hans Metzmacher vom Bürgerverein Flittard weiß einiges über die Geschichte des Gebäudes: „Dieses Haus wurde wie alle Gebäude an der Nordseite der Evergerstraße im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts errichtet.“ Er erinnert sich, dass im Ladenlokal des Eckhauses früher ein Geschäft Farben, Tapeten, Linoleum und Teppiche anbot.

Das historische Foto schmückt zusammen mit zwölf weiteren Aufnahmen den aktuellen Wandkalender für 2018 des Bürgervereins.

Von Uwe Schäfer

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Gegenwind für Karneval während des zweiten Golfkriegs

„Es gab viel Gegenwind von Linken und Autonomen“, erinnerte sich Kabarettist Jürgen Becker an die Karnevalssession 1990/91, in die der 2. Golfkrieg fiel: die Eroberung Kuwaits durch irakische Truppen und die Gegenoffensive unter Führung der USA. „Wie könnt ihr da noch Karneval machen“, habe es geheißen. Die Stunksitzung, die Becker mitgegründet hatte und der er bis 1995 als „Irokesen-Heinz“ vorstand, machte jedenfalls weiter.

Dagegen wurde der Rosenmontagszug offiziell abgesagt. Doch es formierten sich verschiedene inoffizielle Züge, die als Demonstrationen gegen den Krieg und für den Karneval im Schneetreiben durch die Innenstadt gingen. Becker („Wenn Karneval ausfällt, gerät der Psychohaushalt der Kölner durcheinander“) nahm damals auf einem Stunksitzungswagen teil.

Und er war auch dabei, als kürzlich Mitte Dezember im Stadtmuseum die Ausstellung „Trotzdem Alaaf! Kölner Rosenmontag 1991 und 2017“ eröffnet wurde.

„Lieber rheinischer Frohsinn als politischer Starrsinn“

Mit 89 Schwarz-weiß-Aufnahmen von zwölf Fotografen lässt die Schau die Ereignisse und die Stimmung von 1991 gegenwärtig werden. Kuratiert hat sie Fotograf Eusebius Wirdeier, der schon kurz nach jenem Rosenmontag Kölner Text- und Bildautoren aufgerufen hatte, ihre Fotografien und Erinnerungen daran zusammenzutragen. Unter Mitwirkung von Becker entstand das Projekt einer Ausstellung, die bereits 1991 zwei Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde und die Wirdeier für das Stadtmuseum neu aufgezogen hat.

Die Fotos zeigen, wie sich Friedensdemonstranten und Karnevalisten mischen, ob Trommler, Sensemänner, Saxofonspieler oder Lappenclowns. Oft sind Schilder und Plakate zu sehen mit Parolen wie „Lieber rheinischer Frohsinn als politischer Starrsinn“ und „Schickt die Politiker in die Wüste“. Ergänzt werden die Bilder von Filmbeiträgen und Original-Objekten, darunter eine dicke Trommel, auf der prangt: „Make Fastelovend, not war!“ – die Buchstaben LOVE sind farblich abgesetzt.

Hinzu kommen 40 Fotografien vom Rosenmontag in diesem Jahr. War der Karneval 1991 überschattet vom Golfkrieg, so stand das jecke Straßentreiben 2017 unter dem Einfluss vorausgegangener terroristischer Anschläge, etwa in Berlin. Auf etlichen Bildern sind daher Polizisten und Absperrungen zu sehen, außerdem ist, plakativ kontrastierend mit dem „Frohsinn“, die Armut in der Stadt festgehalten. Für einen weiteren Kontrast sorgen einige Fotos vom Rosenmontag 1946 bis 1949, als Köln in Trümmern lag.

Die Ausstellung, die bis 25. März 2018 dauert, wird ergänzt durch ein Begleitprogramm. Mehr Infos unter www.trotzdem-alaaf.de.

Von Clemens Schminke

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Kölner Schiffsschrauben waren auf allen Weltmeeren im Einsatz

Schiffspropeller – made in Ehrenfeld. Die Firma Ostermann fertigte an der Lichtstraße in Ehrenfeld von 1937 bis 1992 Schiffsschrauben, die nicht nur auf dem Rhein, sondern auf den Weltmeeren zum Einsatz kamen, so auf dem Atomfrachter „Otto Hahn“. Die historische Aufnahme ist etwa 50 Jahre alt.

Spezialisierung auf Schiffsantriebe

Per Zufall spezialisierte sich das Unternehmen überhaupt auf Schiffsantriebe. Firmengründer Gustav Ostermann war Ende des 19. Jahrhunderts mit seiner Gießerei in Riehl zunächst hauptsächlich für das Eisenbahnausbesserungswerk Nippes tätig.

Nachdem ein Rheinschiffer einen defekten Propeller reparieren ließ, sprach sich die gute Arbeit rasch herum. Die lange als Ruine herumstehende ehemalige Ehrenfelder Gießereihalle wurde vor wenigen Jahren zu einem Bürogebäude umgebaut.

In Erinnerung an die Schiffsschrauben-Tradition wurde das Gebäude „Leitrad-Lofts“ getauft. In Planung ist derzeit, die nur noch aus einem Stahlgerippe bestehende benachbarte ehemalige Schleifereihalle des ehemaligen Ostermann-Werks zu einem weiteren Bürogebäude umzubauen. (Rös)

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Als 1963 US-Präsident John F. Kennedy Köln besuchte

In diesem Jahr wäre John F. Kennedy 100 Jahre alt geworden. Am 22. November 1963 wurde der damalige US-Präsident in Dallas, Texas, erschossen.

Erst vor wenigen Tagen, am 26. Oktober, wurde der größte Teil der noch unter Verschluss gehaltenen Akten – etwa 2800 Dokumente – über die Ermordung zur Veröffentlichung freigegeben.

An diesem Tag war eine vom Kongress gesetzte 25-jährige Frist für die komplette Veröffentlichung abgelaufen. US-Präsident Donald Trump will nun auch die letzten Akten zur Veröffentlichung freigeben. 

Im Juni 1963, fünf Monate vor seinem Tod, stattete John F. Kennedy Köln einen Besuch ab, als erster US-Präsident nach dem Zweiten Weltkrieg. Kennedy nahm damals unter anderem an einer Messe im Kölner Dom teil und hielt eine Rede auf dem Rathausplatz.

Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (USB) präsentiert nun vom 8. November 2017 bis zum 31. Januar 2018 die Ausstellung „John F. Kennedy“. Sie bietet einen umfassenden Einblick in die Sammlung des Berliner „Museum The Kennedys“, eine der weltweit umfassendsten Zusammenführungen von Fotoarbeiten, offiziellen Dokumenten, privaten Papieren und Memorabilien der Kennedy-Familie.

Die Kölner Ausstellung zeigt unter anderem 70 Fotografien internationaler Fotografen und die berühmte „Ich bin ein Berliner“-Rede. Neben Exponaten der Berliner Sammlung zeigt die USB Fotos und Presseartikel aus ihrem Zeitschriftenmagazin sowie unter anderem Leihgaben des Historischen Archivs der Stadt Köln, des Erzbistums Köln und des Rheinischen Bildarchivs. 

Dokumente und Kunstexponate

„In politisch angespannten Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, auf einen amerikanischen Präsidenten zurück zu blicken, der wie kein anderer für Demokratie, Freiheit, Frieden und globale Zusammenarbeit stand. Er war der erste amtierende US-Präsident, der Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte“, sagt Dr. Hubertus Neuhausen, Direktor der USB.

Neben dem dokumentarischen Teil zeigt die Ausstellung auch Exponate der Künstler Elmar Diks und Aaron Vidal, die das Thema John F. Kennedy malerisch und digital künstlerisch umgesetzt haben. 

Die Ausstellung wird am Mittwoch, 8. November 2017 um 19.00 Uhr in der Aula der Universität Köln eröffnet. Weitere Infos und die Anmeldung zur Ausstellungseröffnung finden Sie im Internet. Der Eintritt und alle Veranstaltungen sind frei.(aga)

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die Wandlung des Rheinauhafens von einer Werftanlage zum Wohngebiet.

Der Rheinauhafen – einst Werftanlage, heute Wohngebiet

Der Rheinauhafen hat sich seit seiner Gründung 1898 von einer Hafen- und Werftanlage zum Wohn-, Freizeit- und Bürogebiet gewandelt. Seiner bald 120-jährigen Geschichte und der der anderen Kölner Häfen hat das Stadtarchiv seinen Kalender für das kommende Jahr gewidmet.

„EinFLUSSreich. Köln und seine Häfen“ heißt das Werk, das zwölf Schwarz-Weiß-Fotografien der fünf Kölner Häfen aus den Jahren 1880 bis 1960 aus dem Archivfundus umfasst.

Man erkennt einige Ecken kaum wieder

Vom Mülheimer und Deutzer Hafen im Rechtsrheinischen über den Niehler Hafen im Norden, Rheinauhafen und Godorfer Hafen ganz im Süden erkennt der Betrachter manche Ecke kaum wieder.

Die Bilder zeigen alte Bebauung mit stuckbesetzten Altbaufassaden oder längst abgebaute Gleisanlagen – anderes, wie die geschwungene Fußgängerbrücke, der „Katzenbuckel“ am Mülheimer Hafen, oder die Drehbrücke neben dem heutigen Schokoladenmuseum existiert noch heute.

Der Kalender mit den hochwertigen Drucken ist zum Preis von 15 Euro im Buchhandel und im Historischen Archiv am Heumarkt erhältlich. (jr) 

Lesen Sie auf der nächsten Seite zur 68er Revolte in Köln.

Die 68er Revolte – „Berlin brennt, Köln pennt“

Barrikaden vor der Kölner Universität, Fahnen am Hauptgebäude. Über dem Eingang am Albertus-Magnus-Platz haben Studenten den Schriftzug „Rosa-Luxemburg-Universität“ aufgemalt. Am 30. Mai 1968 versuchten Kölner Studenten zu verhindern, dass im Bundestag in Bonn die Notstandsgesetze beschlossen werden, mit dem die Bundeswehr im Inneren eingesetzt und Grundrechte der Bürger eingeschränkt werden können. Es kommt zu Rangeleien, aber überwiegend bleibt der Protest friedlich.

Es ist eine bewegte Zeit. In Vietnam beginnt die Tet-Offensive, mit der die Vietnamesen bis in die Hauptstadt Saigon vordringen. Im US-amerikanischen Memphis wird der Bürgerrechtler Martin Luther King ermordet, nur wenige Wochen später der Studentenführer Rudi Dutschke bei einem Anschlag in Berlin lebensgefährlich verletzt. Landesweit kommt es zu Protesten, bei denen zwei Menschen sterben. Wie die Kölner diese Zeit erlebt haben, wollen nun das Kölnische Stadtmuseum und die Universität Köln in einer Ausstellung darstellen, die im Juni 2018 eröffnet werden soll.

KVB-Proteste am Zülpicher Platz

Nicht alle Proteste in Köln hatten mit der Weltpolitik zu tun. So demonstrierten bereits im Oktober 1966 Tausende Schüler und Studenten gegen Preiserhöhungen bei der KVB. Das städtische Verkehrsunternehmen hatte damals geplant, die Fahrpreise um 50 Prozent zu erhöhen. „Das konnten sich viele nicht leisten, und wir sahen auch nicht ein, dass sich die KVB auf unserem Rücken gesundstoßen wollte“, erinnert sich der damalige Asta-Vorsitzende Klaus Laepple in einem Bericht der Universität. Am 24. Oktober 1966 kam es daher zu den „Regenschirm-Demonstrationen“, bei dem die Bahn-Schienen am Zülpicher Platz und am Rudolfplatz von bis zu 8000 Menschen besetzt wurden.

1968 war der Verleger Joachim Schmid von Schwind 30 Jahre alt und studierte an der Hochschule Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Schon drei Jahre zuvor hatten er und andere Studenten einen Kindergarten für studentische Eltern an der Zülpicher Straße gegründet, den es heute noch gibt. Die Universität hatte ihn zuvor noch vehement abgelehnt. „Man sagte uns: »Wir sollen erst zu Ende studieren und dann Kinder kriegen«.“ Im Oktober 1968 war er mit dabei, als der Republikanische Club gebildet wurde, ein Diskussionsforum, aus dem verschiedene Bürgerinitiativen hervorgingen, die unter anderem an der späteren Besetzung der Stollwerck-Fabrik beteiligt waren. „Freilich war Köln nicht so wild wie Paris oder Berlin“, sagt Schmid von Schwind. Keimzelle der Bewegung sei die Universität gewesen.

Rektorat besetzt

Hier wurde im Mai 1968 ein Sternmarsch mit 20.000 Menschen nach Bonn organisiert. Im November des gleichen Jahres wurde das Rektorat besetzt – zumindest für ein Wochenende. Hinzu kamen zahlreiche Sit-Ins, Teach-Ins und andere Demonstrationen. Andererseits hatte die linke Hochschulgruppe SDS nicht die Mehrheit unter den Studenten, sondern die eher konservative Aktion 67, die für Reformen an der Hochschule, aber nicht für eine Veränderung der Gesellschaft eintrat.

„Im Vergleich zu anderen Städten war daher in Köln wenig los“, urteilt auch Kurator Stefan Lewejohann vom Kölnischen Stadtmuseum. „Es gibt den zeitgenössischen Spruch: »Berlin brennt, Köln pennt«.“

Stadtmuseum plant Ausstellung

Für die geplante Ausstellung „1968 in Köln“ suchen Stadtmuseum und Universität Zeitzeugen, die die Ereignisse miterlebt haben. Gesucht werden Menschen, die Geschichten erzählen können aus dem Jahr, ebenso wie Kölner, die Erinnerungsstücke wie Fahnen oder Plakate ausleihen wollen.

Ausdrücklich werden auch Kölner gesucht, die mit den Protesten nichts zu tun hatten. Weitere Informationen bei Kurator Stefan Lewejohann unter der Rufnummer 0221/22122359 oder per E-Mail an stefan.lewejohann@stadt-koeln.de

Von Dirk Riße

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wo früher in Rath/Heumar Benzin gezapft wurde

Wo früher in Rath/Heumar Benzin gezapft wurde

Schon Ende der Zwanziger Jahre des vergangen Jahrhunderts gab es an der Ecke von Senger Weg und Porzer Straße eine Tankstelle, die von Peter Wermelskirchen betrieben wurde und ein Büdchen, das dessen Schwager Adolf Malcharzyk bewirtschaftete.

1931 baute Wermelskirchen das benachbarte Erdgeschoss aus und führte anschließend dort eine Autovermietung und eine Fahrschule.

Unter Denkmalschutz gestellt

Im Jahr 1955 wurde die frühere Rhein-Preußen-Tankstelle dann von der Firma Aral übernommen, bis der Konzern auf die gegenüberliegende Straßenseite umzog. Zu dieser Zeit wurde auch das Gebäude mit Ober- und Dachgeschoss aufgestockt. 

Das Rondell wurde zwischen Mai 1986 und Dezember 2010 als Kiosk genutzt und 2004 unter Denkmalschutz gestellt. Nach monatelanger Kernsanierung und Renovierung im Jahr 2011 wurde in dem Rondell im Januar 2012 die heutige Espresso- und Snackbar „Das Geheimrath“ eröffnet. (NR) 

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Das Galakonzert des Männergesangsverein am Roncalliplatz

Galakonzert des Männergesangsverein am Roncalliplatz

Der Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV) besteht seit 175 Jahren. Gegründet wurde er 1842 per kaiserlichem Dekret. Gefeiert wird der Geburtstag schon seit Januar. Los ging es mit dem Stück „Circus Colonia“ der Cäcilia Wolkenburg, der „schönen Tochter“ des Chores, sagt KMGV-Präsidenten Gerd-Kurt Schwieren. Es folgte die Teilnahme am Rosenmontagszug, gemeinsam mit Vertretern des Zentral-Dombau-Vereins, der ebenfalls seit 1842 existiert. Die etwa 100 Sänger durchlebten im „Zoch“ eine Art Metamorphose und schwebten im Engelsgewand durch Köln. Wieder in ziviler, festlicher Kleidung, präsentierte sich der Chor im Juni beim Festakt in der Philharmonie. Unter den Gästen befand sich auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Jetzt naht mit dem Galakonzert am Sonntag, 17. September, der Höhepunkt des Festjahres. Wenn am Montag, 11. September, in den frühen Morgenstunden der Aufbau der Bühne, der Technik und der Absperrungen auf dem Roncalliplatz los geht, beginnt der letzte Akt eines Mammutprojektes, dessen Vorbereitungen vor vier Jahren begannen.

Star-Tenor Juan Diego Flórez für Konzert verpflichtet

Zum Kernteam um Präsident Schwieren und Chefstratege Axel Hollander gehören Bert Badekow, Georg Fickus und Norbert Rhode. „Wir sind sehr stolz, dass wir die gesamte Organisation, Planung und Logistik aus eigener Kraft gestemmt haben. Wir haben so viele Spezialisten in unserem Chor, dass wir das sozusagen mit Bordmitteln geregelt haben“, sagt Schwieren.

Wie viel Zeit und Nerven die Vorbereitungen gekostet haben, lässt sich nur erahnen. Der erste Kontakt zur Stadtverwaltung datiert auf den 4. November 2013. Im Laufe der Jahre hatten die Sänger mit Vertretern aus elf Ämtern zu tun, die Gespräche mit dem Domkapitel nicht mitgerechnet. Sehr aufwendig gestaltete sich auch die Verpflichtung von Star-Tenor Juan Diego Flórez. „Es ist zwar alles reibungslos gelaufen, aber das Management von Flórez sitzt in Amerika. Da waren auch schon mal Gespräche zu nachtschlafender Zeit notwendig“, sagt Axel Hollander, der die Verhandlungen führte und sehr froh war, als im Dezember 2016 die endgültige Zusage da war.

Konzert ist auch für Regen gewappnet

Für das Konzert im Schatten des Domes sind bereits mehr als 3000 Karten verkauft. „Es wird aber auch noch Karten an der Abendkasse geben. Wir bieten das als Service an für diejenigen, die sich erst kurzfristig entscheiden möchten“, sagt Schwieren. Der Platz vor der großen Bühne wird komplett bestuhlt sein, es wird etwa 3500 Plätze geben. Das Konzert findet auch bei Regen statt. „Wir haben für alle Gäste Regenponchos besorgt. Wir bitten darum, keine Schirme aufzuspannen. Die Stühle sind so angeordnet, dass die Besucher von jedem Platz aus freie Sicht auf die Bühne und auf den Dom haben.“

Die Gäste erwartet ein leichtes Musikprogramm der schönsten Arien und Chorstücke aus italienischen und französischen Opern und Operetten. Neben Tenor Flórez treten Sopranistin Eleonore Marguerre und die Musiker des WDR-Funkhausorchesters auf. Der Gastgeber bietet etwa 150 Sänger auf, die sämtliche Musikstücke auswendig singen werden. Der WDR zeichnet das Konzert auf und strahlt es zu einem späteren Zeitpunkt im Programm von WDR 4 aus.

Open-Air Gala-Konzert, Sonntag, 17. September, 20 Uhr, Roncalliplatz. Der Platz ist bereits ab Montag, 11. September, gesperrt.

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So sah die Germania-Siedlung in Höhenberg früher aus

Zwischen den beiden Fotos liegen rund 90 Jahre. Doch an den Fassaden mit den Rundbögen im Erdgeschoss und den Sprossenfestern an den Wohnungen hat sich nicht viel verändert.

Seit 2000 unter Denkmalschutz

Schließlich steht die gesamte Germania-Siedlung – 1919 von GAG-Direktor Fritz-Hans Kreis zunächst als reine Einfamilienhaus-Siedlung geplant, dann aber bis 1928 aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage vor allem mit Mehrfamilienhäusern bebaut – seit 2000 unter Denkmalschutz.

In dem Eckhaus Weimarer Straße 41 befand sich früher einer der beiden Lebensmittelläden der Konsumgenossenschaft „Eintracht“, der andere Laden war an der Olpener Straße 75. Heute ist dort im Erdgeschoss das Büro des GAG-Hausmeister untergebracht.

Getränke, Süßigkeiten und einige Lebensmittel gibt es nunmehr in einem Kiosk auf der gegenüberliegenden Straßenseite. (NR)

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Die verwunschene Märchensiedlung in Holweide

Es sieht so aus als ob sich in den annähernd 100 Jahren nichts verändert hätte. An den Straßen-Schildern lässt sich aber doch ein Unterschied feststellen.

England war Vorbild

Der berühmte Kölner Städtebauer Wilhelm Riphahn entwarf mit Manfred Faber in den 1920er Jahren im Auftrag der GAG ein architektonisches Kleinod. Nach dem Motto „Leben wie im Märchen“ entstand eine ganze Siedlung nach dem Vorbild einer in England entwickelten Gartenstadt mit 180 Einfamilienhäusern.

Straßennamen wie Rapunzelweg, Rotkäppchenweg oder Andersenstraße unterstreichen das. Das linke historische Bild zeigt das Haus an der Ecke Rotkäppchenweg/Siebenrabengasse aus dem Jahr 1925. Heute sind 135 dieser für ihre Zeit typischen Häuschen unter Denkmalschutz gestellt. (aef)

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die Ehrenfelder Rosenhofsiedlung – „Lich, Luff un Bäumcher“

Ehrenfelder Rosenhofsiedlung – „Lich, Luff un Bäumcher“

Selbst die Fahrtrichtung der Einbahnstraße in den Hainbuchenweg wurde nicht verändert. In Bickendorf ist die denkmalgeschützte Rosenhofsiedlung der Wohnungsgesellschaft GAG um die Kirche St. Dreikönigen geradezu konserviert – wie schon vor Jahrzehnten nach dem Grundsatz „Lich, Luff un Bäumcher“. 

Die historische Aufnahme aus dem Buch Ehrenfeld in Bildern von Heimathistoriker Gerhard Wilczek zeigt die von Wilhelm Riphahn und Caspar Grod entworfenen Häuser am Weißdornweg nahe der Kirche etwa zu Anfang der 1960er Jahre. Bei der Sanierung der Siedlung wurden vor wenigen Jahren unter anderem die Fassaden aufgefrischt.

Gärten und Vorgärten wurden zeitgemäßer und nach den Bedürfnissen der Mieter gestaltet. Auffällig ist, dass inzwischen offenbar mehr Fahrradfahrer in der Siedlung leben. Oder ob die Drahtesel früher alle in den Hausfluren oder Kellern Platz gefunden haben? (Rös)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Bei „Rund um Köln“ strampeln Radfahrer seit mehr als 100 Jahren

Bei „Rund um Köln“ strampeln Radfahrer seit 100 Jahren

Das Radrennen „Rund um Köln“ hat eine mehr als 100-jährige Tradition. Seit Jahrzehnten strampeln Amateure wie Profis  – ehe es in Richtung Ziel in der Innenstadt geht – dabei über die Kalker Hauptstraße. Die Kulisse hat sich in den vergangen 40 Jahre erheblich verändert.

Mitte und Ende der 70er Jahre jagte der Fahrerpulk noch an den dunklen und verrußten Industriebauten der Chemischen Fabrik vorbei. Zu der Zeit hatte nach einer wirtschaftlichen Rezession auch schon der Niedergang der 1892 begründeten Fabrik begonnen. Auf Absatzschwierigkeiten folgten erste Entlassungswellen.

Anfang der 90er Jahre wurden die Industriebauten nach und nach abgebrochen. Als Denkmal blieb  nur der Wasserturm  stehen.  (NR) 

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie sich die Restauration Schmitz in Rath/Heumar im Lauf der Jahre verändert hat.

Restauration Schmitz – „Ballhaus und Konzertsaal“

Die Restauration „Zum großen Kurfürst“ des Ehepaars Johann Schmitz auf dem Eckgrundstück der heutigen Rösrather Straße/ Eiler Straße war Ende des 19. Jahrhunderts ein gern besuchtes Gasthaus.

Der große Saal wurde  von den Betreibern vollmundig „Kölner Ballhaus und Konzertsaal“ genannt. Anfang der 20er Jahre wurde dort Kölsch, aber vor allem Pilsener der Union Brauerei ausgeschenkt, die 1921 aus  drei Privatbrauereien entstanden war. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg hieß es zunächst „Gaststätte Ommer“ (später „Spielmanns“). Im Saal traf sich die  rechtsrheinische Jugend  zum Tanz.  Das Haus wurde Anfang der 60er Jahre abgebrochen. Heute befindet sich dort ein kleiner Marktplatz sowie Außengastronomie. (NR) 

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Aus den Anfängen von Neuehrenfeld

Aus den Anfängen von Neuehrenfeld

Ein Blick in die Entstehungszeit eines neuen Stadtteils: Die historische Aufnahme zeigt die Siemensstraße in Neuehrenfeld um das Jahr 1905. Zu sehen sind die ersten fertigen Häuserzeilen, während die Umgebung noch weitgehend Bauland ist.

Rechts im Hintergrund ist ein Teil der Chamissostraße zu erkennen. Das erste Haus in Neuehrenfeld war 1871 in der Ottostraße gebaut worden. Große Teile der Bebauung an der Nußbaumerstraße und eine komplette Straßenseite der Chamissostraße fehlen also noch.

Der Blick in die Gegenwart Neuehrenfelds zeigt, dass die Siemensstraße nach wie vor eine schmucke Straße ist – mit den individuell gestalteten Reihenhäusern und zahlreichen hübschen Vorgärten. (Roesgen)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als Rodenkirchen unter Wasser stand

Als Rodenkirchen unter Wasser stand

Es war Anfang Januar 1926, als Köln und Rodenkirchen nach einem Deichbruch überschwemmt wurden. Die Bewohner fuhren mit Booten durch die Straßen und bauten notdürftige Stege, wie in der Rodenkirchener Wilhelmstraße zu sehen ist.

Die schmale Straße zweigt von der Maternusstraße ab und trifft nach ein paar Metern auf die Adamstraße. Vor seiner Metzgerei an der Wilhelmstraße 15 steht Leo Heydt, der am weißen Kittel zu erkennen ist. Nach dem Krieg eröffnete dort Karl Münch eine Schusterei. Die Brüder Franz und Hans Bröhl stehen am linken Bildrand. Der heute 95-jährige Franz Bröhl kann sich gut an das Hochwasser erinnern.

Im Haus mit den Fensterläden wohnte die Familie Habicht, dann kommt das Haus des Elektromeisters Meiger, daneben die Spezereihandlung Mähler. Das große Gebäude mit den vielen Fenstern war die Wirtschaft des Cornelius Langen. Heute befindet sich dort das Gasthaus Hinger d’r Heck. Kleine, individuelle Geschäfte gibt es in den gut erhaltenen kleinen Giebelhäusern immer noch sowie Wohnungen.

Der Rheinpegel hatte eine Höhe von 10,69 Metern

Im Jahr 1926 floss das Hochwasser weiter bis Hochkirchen und Rondorf. Der Rheinpegel erreichte eine Höhe von 10,69 Metern. Genauso hoch war die Überflutung im Jahr 1995, als das Rheinwasser in der Wilhelmstraße in den Erdgeschossen kniehoch stand. Noch katastrophaler waren die Überschwemmungen in den Jahren 1595, 1651 und vor allem 1784. Damals staute sich auch noch Treibeis im Rhein auf, es wird von einem Pegel bis 13,55 Meter berichtet.

Nach 1995 wurde in Köln der Hochwasserschutz bis zu 11,30 und teilweise bis 11,70 Meter gebaut. Große Überschwemmungen gab es seitdem nicht mehr. (süs) Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie Köln-Riehl seine Schule erhielt

Wie Köln-Riehl seine Schule erhielt

Ein Foto von Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung des Stadtteil-Historikers Joachim Brokmeier zeigt den Vorläufer des Riehler Schulhauses an der Garthestraße 20-24.

Die seit 1903 zweite Schule im Veedel (nach der 1889 erbauten, heutigen Montessori-Grundschule) lag anfangs auf freiem Feld. Die Schule mit sechs Klassen erwies sich schnell als zu klein.

So entstand ab 1928 am gleichen Ort nach Plänen von Architekt Emil Mewes ein für 23 Klassen ausgelegter Neubau, der dem heutigen Grundriss im Wesentlichen entspricht.

Zwei Schulen im Gebäude

Seit 1968 teilen sich zwei Schulen das Gebäude – die Gemeinschafts-Grundschule (GGS) in der linken, die katholische Otfried-Preußler-Schule (OPS) in der rechten Hälfte.

Zusammen bieten sie 430 Schülern in 17 Klassen Platz. Das Erdgeschoss belegen die „Riehl Kids“, der gemeinsame Offene Ganztag. (bes)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wo der kniende Mönch in Köln-Ehrenfeld herkommt

Wo der kniende Mönch in Ehrenfeld herkommt

Das Streetart-Kunstwerk „Der kniende Mönch“ von Claudio Ethos kennen Tausende Pendler, die über die Vogelsanger Straße in Richtung Innenstadt fahren. An der Ecke zur Piusstraße wurde das unheimliche Werk 2011 im Rahmen des City-Leaks-Festivals angebracht.

Das Gebäude – die Giebelwand ist seitdem ein Kunstobjekt – ist schon viel länger Ort der Künste. Die Rheinische Musikschule hat hier ihr Domizil. Im Jahr 1935 sah es in dieser Ecke noch ganz anders aus.

Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte St. Josefshaus hatte seinen Namen von der Heiligenfigur in einer Nische an der Hausecke. Fassadenkunst eher profaner Art gab es bis in die 1990er Jahre an einem Gebäude genau gegenüber.

Die nicht mehr in Ehrenfeld existierende Brauerei Sester warb für ihr Kölsch mit einem großformatigen Bild ihrer Bierkutsche samt dem bekannten Kaltblutpferdegespann. (Rös)

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Gartenexperten begrünen die Stadt

Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts legten die Kölner vermehrt Gartenanlagen an oder bauten die vorhandenen aus. Landschaftsarchitekten und -gärtner waren gefragt.

Einige Gartenbauexperten wie Roland Weber, Friedrich Schaub, K. Hugo Jürgl, Ernst Finken bauten in der Umgebung von Rodenkirchen ihre Betriebe auf.

Finkens Garten geht auf Gartendirektor der Kölner Flora zurück

Der heutige Naturerlebnisgarten „Finkens Garten“ erinnert an Ernst Finken. Er war von 1891 bis 1896 Gartendirektor der Kölner Flora. Danach eröffnete er am Rand von Rodenkirchen eine Baumschule und errichtete dort auch sein Wohnhaus, in dem heute Büros untergebracht sind.

Hugo Jürgl gründete im Jahr 1912 sein Gartenbaubüro. Er legte zahlreiche private Villengärten an und beteiligte sich, wie auch seine Kollegen, in der Adenauer-Ära an der Gestaltung öffentlicher Grünanlagen, etwa am Ausbau des Rodenkirchener Golfplatzes und an der Umwidmung der historischen Festungswerke. Ab 1918 brauchte Adenauer auch Fachleute für die Planungen des Kölner Grüngürtels.

Landschaftsarchitekten wurden bei anderen Projekten eingesetzt

Von 1930 an wurden die Landschaftsarchitekten einbezogen in den Bau der Schnellstraße Köln-Bonn und der Transeuropastraße von London nach Istanbul. Später beteiligten sie sich beim Autobahnbau.

Friedrich Schaub, der bei der Reichsautobahnverwaltung tätig war, baute 1945 seinen „Ökohof“ im Rodenkirchener Malerviertel und wohnte dort bis 2002 mit seiner zehnköpfigen Familie. Vor kurzem wurde das Haus abgebrochen. (Von Ulrike Süsser)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Hilfsbereite Schweizer am Westbahnhof

Hilfsbereite Schweizer am Westbahnhof

„Schweizer Dorf“ - so wurde die Siedlung 1946 nahe des Westbahnhofs auch genannt. Es war eine Ansammlung von zehn, im Viereck angeordneten Baracken, gespendet von Schweizern für die notleidenden Kölner. Die Massenspeisungen und Kleiderabgaben sind vor allem für Kinder gedacht. Aber auch viele Erwachsene profitieren von ihnen. Eine überlebenswichtige Hilfe in einer Zeit, in der Zehntausende Menschen in Kellerlöchern, Bunkern, Bretterverschlägen oder Gartenlauben hausen und kaum mehr als die Kleider am Leib haben.

Kinder liebten Ovomaltine

Ein Sehnsuchtsort war das Schweizer Dorf für große Teile der Bevölkerung, die unter den Folgen des gerade beendeten Krieges litt. Vor allem für Kinder, denn hier gab es „Ovomaltine“, eine Art Zaubertrank aus Malzextrakt, Zucker und Kakao. Von diesem Paradies, in dem es auch Schokolade, Wollsachen und viel menschliche Zuwendung gab, ist nur noch eine verfallene Holzbaracke übrig.

Für das Schweizer Dorf am Venloer Wall war organisatorisch das Schweizer Arbeiter Hilfswerk verantwortlich. Es betraute zwei Frauen mit der Leitung. Zunächst hatte Lilly Tschudin die Verantwortung. Ihre Nachfolgerin war Iris Vuilleumier. Beide Frauen lieferten in Tagebucheinträgen zum Teil emotionale Schilderungen von Leben im Schweizer Dorf. Und sie protokollierten die Abgabe von Hilfsgütern mit Schweizer Präzision. Nicht nur darin zeigten sich Schweizer Tugenden.

Schweiz half als erstes Land der hungernden deutschen Bevölkerung

Das Prinzip der überparteilichen Hilfe war Teil des gesamtschweizerischen Charakters der Schweizer Spende. Sie stützte sich auf das gesamte Volk des Alpenlandes. Lilly Tschudin beschrieb die Tätigkeit der Helfer so: „Wir versuchten vor allem, unsere Hilfe auf sozial gesunde Familien auszurichten. Unsere Hilfe sollte keine reine Wohltätigkeit sein, sondern eine Beihilfe zum eigenen Durchhaltewillen.“

Die Historiker Markus Schmitz und Bernd Haunfelder schildern in ihrem Buch „Humanität und Diplomatie“ die Schweizer Hilfe in Köln ausführlich. Die Schweiz war das erste Land, das der hungernden deutschen Bevölkerung nach dem Krieg half.

Schweizer Konsul Franz-Rudolf von Weiss stand mit Konrad Adenauer in Kontakt

Großen Einfluss darauf, dass Köln zu den Städten gehörte, in denen die „Schweizer Spende“ aktiv wurde, hatte der Schweizer Konsul Franz-Rudolf von Weiss. Er war seit 1920 in Diensten des Konsulats, das seinen Sitz in Köln hatte.

Er pflegte intensive Kontakte unter anderem zu Konrad Adenauer. Von Weiss sorgte auch dafür, dass die Kinderklinik der Universität in 18 ausgedienten Schweizer Militärbaracken nach dem Krieg provisorisch ihren Betrieb aufnehmen konnte.

Kurz nach den Schweizern zogen weitere Hilfsorganisationen an den Venloer Wall. Nach Schließung des Dorfes übernahm die Stadt Köln das Gelände. Unter anderem wurde eine Kindertagesstätte gebaut. Auch die Arbeiter-Wohlfahrt Awo stieg früh ein in die Nothilfe. Das heutige Awo-Veranstaltungszentrum umfasst Teile des ehemaligen Dorf-Areals. (Heribert Rösgen)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Es begann am Poller Holzweg – Citroën wird 90 Jahre alt

Es begann am Poller Holzweg – Citroën wird 90 Jahre alt

Heute gehört Citroën zusammen mit Peugeot und der Marke DS Automobiles zur PSA-Gruppe. Damals, Mitte Februar 1927, ließ Firmen-Patriarch André Citroën unter der Nummer 6379 die „Citroën-Automobil Aktiengesellschaft“ in das Kölner Handelsregister eintragen. Es war der Startschuss für eine enge Partnerschaft zwischen der Stadt am Rhein und dem französischen Automobil-Hersteller, die bis heute andauert. Schon wenige Wochen später begann am Poller Holzweg die Montage von Automobilen. Es war die erste Fließband-Produktion von Autos in Köln, denn Ford existierte noch nicht.

Aus Köln kamen bis 1935 insgesamt 18.710 Citroën-Fahrzeuge von den Typen B14, C4, C6, der Rosalie-Reihe und auch dem äußerst fortschrittlichen Traction Avant, der sich offenbar sehr gut als Fluchtwagen eignete und deshalb auch Gangster-Limousine genannt wurde. Zudem wurden Nutzfahrzeuge und Busse gebaut.

Köln war gut angebunden

Auf Köln fiel die Wahl der Franzosen wegen der vielen gut ausgebildeten Fachkräfte in der Region, der guten Anbindung und dem großen Angebot an Automobil-Zulieferern.

1934 besuchte André Citroën persönlich das Poller Werk. Anlass war der Produktionsstart für den Traction Avant vom Typ 7. Immerhin rund 2000 Exemplare wurden davon in Köln gebaut, genannt auch „Der Poller“.

1935 schloss die Kölns erste Fahrzeug-Fließband-Fertigung

Aber im Dezember 1935 war es vorbei mit Kölns erster automobilen Fließband-Fertigung: Auch wenn mit der Zeit immer mehr deutsche Teile verbaut wurden, verschlechterten sich die Bedingungen für ausländische Unternehmen unter dem Nazi-Regime enorm. Citroën gab sein Werk in Poll auf, auch wegen finanzieller Schwierigkeiten des Pariser Stammwerks. 

Nach dem Krieg blieb Citroën Köln weiter verbunden. Das Netz der Händler – immerhin 30 in Deutschland zu jener Zeit – wurde ab 1950 von der Sülzburgstraße 195 aus betreut. Seit 2013 werden Marketing und Vertrieb von Gremberghoven aus gesteuert. Für PSA arbeiten dort heute rund 250 Menschen. Sie feiern Anfang März 2017 den 90. Geburtstag von Citroën Deutschland. (Tobias Christ)

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Als die Monster-Flöße auf dem Rhein trieben

Es waren Monster-Flöße, die von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Rhein in Richtung Holland trieben – manche dieser „Holländer-Flöße“ waren bis zu 500 Meter lang und mehr als 50 Meter breit.

Hunderte von Männern waren nötig, um die übereinander geschichteten und zusammengebundenen Baumstämme zu bugsieren. Die Floßknechte steuerten das Floß mit langen Rudern und warfen Anker aus für die nötigen Kurven- und Bremsmanöver. Es war ein gefährlicher und harter Job.

Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes 1860 wurde der Holztransport mit dem Zug schneller und einfacher, und die Flößerei starb allmählich aus. Ein Grund für den Rückgang war auch das Aufkommen der Dampfschifffahrt. Dadurch wurde der Verkehr auf dem Rhein dichter, und die riesigen, behäbigen Holzplattformen behinderten den Betrieb. Dazu kam, dass Stahl und Stein das Holz als Baustoff immer mehr verdrängten. Aber in einigen Regionen hielt sich die Flößerei noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

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Mit der Pferde-KVB durch Nippes

Dieses Foto hat Seltenheitswert: Eine Kölner Straßenbahn, die noch ohne Elektrizität unterwegs war. Die im Kölschen „Päädsbahn“ genannte Verbindung war der erste öffentliche Schienen-Nahverkehr in Köln. Die Bahn fuhr ab 1877 durch Köln, unter anderem Richtung Zoo/ Flora oder zur Severinstorburg. Auch bis nach Deutz, Bayenthal oder Kalk ließen sich die Kölner per Pferdebahn bringen.

Ein Nachbau von 1950 ist im Straßenbahn-Museum in Thielenbruch zu sehen. Ab 1902 fuhr die erste elektrischen Straßenbahn durch Köln.

Die Karnevalsgesellschaft „Pänz vun d'r Päädsbahn“ ist ein Zusammenschluss von der Betriebssportgemeinschaft der Kölner Verkehrsbetriebe, dem KVB-Orchester sowie dem Männerchor. Der Verein erinnert noch heute an die historische Pferde-Straßenbahn.

Die gezeigte Aufnahme ist auch im Buch von Reinhold Kruse, „Köln-Nippes in historischen Fotografien“, zu sehen. Das Buch kostet 19,99 Euro und ist  im Buchhandel erhältlich.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Weiße Weihnachten in Köln

Weiße Weihnachten in Köln gibt es wohl genauso häufig wie jemand eine Nadel im Heuhaufen findet. Am 26. Dezember 1994 fiel in Köln eine Lage dünner Pulverschnee – das zeigen unsere Aufnahmen, die auf der Mülheimer Brücke entstanden sind.

Immerhin ein bisschen Weiß am dritten Weihnachtsfeiertag. An Heiligabend hat es zuletzt 2010 geschneit. Damals fielen in ganz Deutschland dicke Flocken – Köln lag unter einer dichten Schneedecke.

Von romantischen Wintermärchen war bei den Bahnreisenden allerdings keine Spur – Eisregen und Schneefälle ließen dutzende Züge ausfallen, mehrere ICEs blieben stundenlang liegen.

Davor gab es zuletzt 2009 weiße Weihnachten im Rheinland und auch im Jahr 2000, 1986 und 1978 schneite es an Weihnachten. Jedoch blieb die weiße Pracht nicht immer während der drei Weihnachtstage liegen. 

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als der Rhein im Winter zufror

Dicke Eisschollen trieben im Januar 1963 an der Kölner Bucht vorbei. In dem Rekordwinter herrschten nachts oft Temperaturen im zweistelligen Minusbereich. In Köln behinderten die schwimmenden Eisbrocken den Schiffsverkehr, in Höhe Duisburg ging es gar nicht mehr voran, denn dort gab es eine glatte Eisdecke. Auch der Godorfer Hafen war komplett zugefroren. Eisbrecher sorgten dafür, dass eine schmale Fahrrinne erhalten blieb.

Die Kölner wagten sich damals zunächst zu Fuß, dann auch mit Schlittschuhen, Rädern und zum Teil sogar mit Autos auf die gefrorenen Flächen. 

Inzwischen sind die Zeiten, in denen der Rhein sich in eine einzige Eisfläche verwandelt, lange vorbei. Ganz zugefroren war er zuletzt Anfang 1929. Laut der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz hat es seit dem 60ern keine Eisdecke mehr auf dem Fluss gegeben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Rhein wieder zufriert, ist auch für die Zukunft sehr gering. Denn heute ist zum einen der Salzgehalt wesentlich höher und zum anderen ist die Wassertemperatur durch die Industrieanlagen gestiegen. Wegen zahlreicher Begradigungen hat sich außerdem die Fließgeschwindigkeit erhöht. Darüber hinaus sind die Zeitspannen extremer Kälte dank der globalen Erwärmung deutlich kürzer geworden. Auf Schlittschuhen fahren die Kölner deshalb nur noch auf Seen oder Eisbahnen.  

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die erste Autobahn über den Rhein

Für Lkw-Fahrer ist die Rodenkirchener Brücke derzeit die erste Wahl, wenn sie bei Köln den Rhein überqueren müssen. Im Schnitt nutzen mehr als 130.000 Fahrzeuge täglich die 567 Meter lange Autobahnbrücke im Kölner Süden. Bei ihrer Eröffnung im September 1941 war die Verbindung zwischen Rodenkirchen und Poll nur halb so breit wie heute.

Sie war als Teil der „Reichsautobahn“ die erste Autobahnbrücke über den Rhein und galt damals als längste Hängebrücke Europas. Bei ihrer Einweihung bekam sie den Namen „Adolf-Hitler-Brücke“. Nur knapp dreieinhalb Jahre später wurde das Bauwerk von Bomben getroffen. Die Brücke stürzte ein und wurde Anfang der 50er Jahre wieder aufgebaut.

Der Ausbau von vier auf sechs Spuren erfolgte zwischen 1990 und 1994. Betreiber der Brücke ist heute Straßen NRW, dennoch bekam der Nachkriegsbau einen Anstrich im städtischen „Kölner Brückengrün“.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt 1919

So viel Platz zum Schlendern und Bummeln haben Weihnachtsmarktbesucher auf dem Neumarkt inzwischen nicht mehr – ungewohnt weitläufig wirkt der heutige Verkehrsknotenpunkt auf unserem  Schwarz-Weiß-Foto. Die Aufnahme stammt aus dem Rheinischen Bildarchiv und zeigt den Neumarkt im Dezember 1919.

Damals waren hier langgezogene Buden mit Gebäck und Christbaumschmuck aufgebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem die Weihnachtsfeste durch schwere Belastungen und Entbehrungen geprägt waren, versprach der Weihnachtsmarkt nun zarte Hoffnung auf bessere Zeiten.

Im Hintergrund ist die Kirche St. Aposteln zu sehen. Davor sind breite Gassen zwischen den Ständen angelegt. Kein Vergleich zu den dicht gedrängten Hütten von heute, die von opulenter Festbeleuchtung und Menschenmassen umgeben sind. Seit 2008 trägt der Weihnachtsmarkt den Namen „Markt der Engel“.

Lesen Sie auf der nächsten Seite:  Blick auf Dom und Altstadt in den 1930er Jahren.

Eines der beliebtesten Foto-Motive in Köln – damals wie heute: der Blick auf den Kölner Dom, die Altstadt und die Hohenzollernbrücke von der Schäl Sick aus.

Unsere Aufnahme ist circa 1930 entstanden. Leser Günter Reuter hat sie für das „Mein Köln“-Projekt des „Kölner Stadt-Anzeiger“ eingesendet.

Gut zu erkennen ist am rechten Bildrand einer der Türme, die die alte Hohenzollernbrücke schmückten. Im Jahr 1911 war sie von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht worden. Züge und Autos querten damals über sie den Rhein. Nach dem Krieg wurden die beschädigten Türme nicht wiederhergestellt und ihre Überbleibsel den 1950er Jahren dann abgerissen.

Neben dem Brückenturm ist auf dem Foto außerdem der Turm der Eingangshalle des alten Kölner Hauptbahnhofs zu sehen. Im Krieg wurde das prachtvolle Gebäude stark beschädigt. In den 1950er Jahren wurde das neue Bahnhofsgebäude eröffnet, das bis heute steht.

Die gezeigte Aufnahme ist auch im ersten Band der Reihe „Mein Köln“ zu sehen. Das Heft kostet 5,95 Euro und ist online oder telefonisch unter der Nummer 0221/56799303 zu beziehen. Es ist außerdem erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str. 72.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Rodenkirchener Brücke in den 70er Jahren.

Im Jahr 1978 fuhr die KVB-Linie 16 ihre letzte Fahrt auf der Hauptstraße in Rodenkirchen. Danach änderte sich ihre Streckenführung. Die Linie wurde nach Bonn verlängert.

Auf unserer Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe ist im Hintergrund ist die damals noch schmalere Rodenkirchener Brücke zu sehen.

Nach den Bombentreffern 1945 war sie Anfang der 50er Jahre wieder aufgebaut worden. Ab 1990 wurde die Brücke von vier auf sechs Fahrstreifen erweitert, um dem stetig wachsenden Verkehr gerecht zu werden.

Die Verbreiterung ist gut zu sehen, wenn man ein Bild der heutigen Brücke betrachtet.

Auf dem Foto, das von der parallel zur Hauptstraße gelegenen Brückenstraße aus fotografiert ist, erkennt man die zusätzliche Pylone.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der Ottoplatz in Deutz in den 1970er Jahren

Wenige Autos, kaum Bebauung und die Straßenbahnlinie 1 nach Bensberg in der Straßenmitte: Der Ottoplatz in Deutz sah in den 1970er Jahren noch recht beschaulich aus – auch wenn schon damals dort ordentlich gebaut wurde.

Die Fläche ist der Vorplatz des Bahnhofs Köln Messe/Deutz, der 1913 durch die Zusammenlegung der Bahnhöfe mehrerer anderer Bahngesellschaften entstand. Benannt ist der Ottoplatz nach Nicolaus Otto, dem Deutzer Motorenerfinder.

Heute ein moderner Platz

Heute, im Jahr 2016, mutet der der Ottoplatz mit neuem Umfeld futuristisch an. Seit 1983 fahren die Straßenbahnen unterirdisch und vom Kölner Dom sind hinter dem Cologne Triangle und seinen Nebengebäuden nur noch die Spitzen zu sehen.

Auf der linken Seite flankiert der Komplex der 2005 bis 2006 errichteten Constantin-Höfe den Platz, in denen Geschäfte, Büros und Wohnungen entstanden sind.

Bis vor wenigen Jahren wurde am heutigen Ottoplatz noch gearbeitet. Die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes schloss die Veränderungen ab. Mitte 2014 erhielt er endgültig sein heutiges Aussehen. (mit aef)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie der Eingang des Kölner Zoos einmal aussah

Zum 100-jährigen Bestehen des Kölner Zoos befand sich dessen Haupteingang noch an der Ecke zur Riehler Straße. Unser Bild aus dem Jahr 1960 zeigt das Portal, das einst von zwei Hirsch-Statuen auf Säulen flankiert wurde. Eine von ihnen wurde im Krieg zerstört.

Der Eingang war nach den Plänen des ersten Zoodirektors Heinrich Bodinus gestaltet und 1860 eröffnet worden. Kurz nach Aufnahme des Bildes wurde der Eingang abgebrochen: Denn die Riehler Straße wurde verbreitert und dafür musste der Tierpark an seiner Ostgrenze einen Geländestreifen an die Stadt abtreten.

Der heutige Zoo-Eingang an der Lennéstraße/Alter Stammheimer Weg wurde dann 1962 eröffnet. Etwa an der Stelle des alten Entrees haben heute die Onager-Wildesel ihr Revier.

Der von den Weltkriegs-Bomben verschonte Hirsch vom Eingangsportal hat einen neuen Platz bekommen. Er steht heute zwischen Zoo-Restaurant und Clemenshof, dem 2014 eröffneten bergischen Bauernhof des Tierparks. (mit bes)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der grüne Ebertplatz Ende der 1950er Jahre.

Ein funktionierender Springbrunnen umgeben von Blumenrabatten und Grün – die Aufnahme zeigt den Ebertplatz im Jahr 1959. Leser Hans Hansen hat sie uns zur Verfügung gestellt.

Im Hintergrund ist das Büro- und Geschäftshaus Ebertplatz 1, Ecke Sudermanstraße/Hansaring zu sehen. Damals hatte es noch einen Stollwerck-Reklameschriftzug im Dachgeschoss.

Heute dagegen bietet der in den 1970er Jahren anlässlich des U-Bahn-Baus umgestaltete Ebertplatz eher einen Anblick der Tristesse: Die 1977 eröffnete, begehbare „wasserkinetische Brunnenanlage“ des Skulpturenkünstlers Wolfgang Göddertz lief nur kurze Zeit. Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Anlage defekt; Ursache war eine Fehlbedienung des Pumpsystems. (bes)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als der Breslauer Platz noch ein riesiger Parkplatz war.

In den vergangenen 70 Jahren hat der Breslauer Platz an der Nordseite des Kölner Hauptbahnhofs mehrfach sein Aussehen und seine Funktion gewechselt.

Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt den Platz im Spätsommer 1979, als ein Großteil der Fläche als Parkplatz und Taxistand genutzt wurde.

Unter den heutigen S-Bahnsteigen parken Fahrzeuge. Die Einkaufsmeile im Bahnhof gab es damals noch nicht. Unter der Bahnhofshalle waren eine große Gepäckaufbewahrung und Lagerräume untergebracht.

Lange Zeit ohne Namen

Seit 1945 gibt es den Platz überhaupt erst. Vor dem Zweiten Weltkrieg reichten noch die Häuser des Kunibertsviertels bis an den Hauptbahnhof heran.

Mehr als ein Jahrzehnt hatte der neu geschaffene Platz zunächst keinen Namen. Erst 1959 wurde er Breslauer Platz getauft.

Immer wieder umgestaltet

Als Mitte der 1980er Jahre die Philharmonie und das Museum Ludwig auf der Fläche des alten Kölner Busbahnhofs am Dom entstanden, wurde die Ostseite des Breslauer Platzes zum neuen Busbahnhof.

Im Zuge des Baus der Nord-Süd-Stadtbahn kam es zur Sperrung des Platzes und der U-Bahn-Station. Die neue Haltestelle ging 2011 in Betrieb und hat den Breslauer Platz mit ihren markanten dreieckigen Eingängen optisch komplett verändert.

Auch der Platz selbst wurde neu gestaltet und im März 2013 feierlich wieder eröffnet. Der Brunnen auf der Platzmitte wurde — obwohl im Vorfeld vom Stadtrat beschlossen — bei den Arbeiten vergessen und nachträglich gebaut.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der alte Offenbachplatz vor der Kölner Oper

Eine mondäne Fontäne, im Hintergrund der Dom. Wir blicken auf den Offenbachplatz vor der Oper im Köln 70er Jahre.

Benannt wurde er nach dem 1819 in Köln geborenen Komponisten Jacques Offenbach. Die Aufnahme stammt aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe und entstand im Mai 1976.

Bis in die 1960er Jahre hinein wurde die Fläche vor der Oper noch als großer Autoparkplatz genutzt, dann erst gab die Stadt die große Brunnenanlage in Auftrag.

1966 wurde der Brunnen eingeweiht. Damit war der Offenbachplatz in der damaligen Zeit eine von wenigen autofreien und fußgängerfreundlichen Flächen in der Stadt. Die Kölner Bürger und Touristen nahmen Platz und Brunnen begeistert an. In den Sommermonaten wurde darin geplanscht.

Während der Sanierung von Oper und Schauspiel wurde in den vergangenen Jahren auch der Platz zur Baustelle. Restauratoren setzten den Brunnen für 180.000 Euro instand. Seit Mitte Juli 2016 ist er für die Öffentlichkeit wieder zugänglich und sprudelt wieder. 

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Nippeser Einkaufsmeile Ende der 1960er Jahre

Als auf der Neusser Straße in Nippes noch Bahnen ratterten: Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrs-Betriebe zeigt die Veedels-Einkaufsmeile auf Höhe der Gellertstraße im Herbst 1969.

Die Bahnen fuhren noch überirdisch, am rechten Bildrand sind aber die Arbeiten für die U-Bahn zu erkennen. Mitte der 70er Jahre ging der Tunnel in Betrieb - als eine der ersten Kölner U-Bahn-Strecken.

Am oberen rechten Bildrand ist der Schriftzug des „Kaufhof“ zu sehen. Das Warenhaus gibt es an dieser Stelle heute noch - die Zebrastreifen davor sind allerdings verschwunden. Über die Kreuzung Neusser/Wilhelmstraße führt heute Kölns einzige sogenannte „Rundum-Grün“-Ampel, die auch ein diagonales Überqueren ermöglicht. 

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Ein prachtvoller Bahnhof am Deutzer Rheinufer

Ein heute ungewohntes Bild: Um 1900 reichte die Deutzer Freiheit bis an den Rhein hinunter und endete am rechtsrheinischen Anlegepunkts der 1822 erbauten Schiffsbrücke und dem früheren Bahnhof der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft.

Dieser beeindruckende Bau ist auf unserem historischen Foto zu sehen. Darunter verkehren beladene Pferdekutschen.

Gleich neben dem Bahnhof lag an der Deutzer Freiheit Nr. 3, das Stammhaus der 1830 gegründeten Sünner-Brauerei, der weltweit ältesten Kölsch-Brauerei. Zunächst gegründet als kleine Hausbrauerei „Zum Schiffgen“ mit Brennerei und Schankwirtschaft.

Am selben Rheinufer befand sich auch die damals im Rhein verankerte Badeanstalt, die im Sommer die Badegäste nach Deutz und anschließend ins Brauhaus lockte.

Heute verläuft ungefähr auf Höhe des alten Bahnhofs die Deutzer Brücke zwischen rechter und linker Rheinseite. (mit NR)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als die Subbelrather Straße zur KVB-Umleitung wurde.

Eine mächtige Schienenkonstruktion wurde im Sommer 1984 an der Kreuzung Subbelrather Straße/Ehrenfeldgürtel eingebaut. Das war notwendig, weil für die Linien 3 und 4, die damals noch über die Venloer Straße fuhren, zur Vorbereitung des aufwändigen U-Bahn-Baus eine Umleitungsstrecke auf der Subbelrather Straße bis zur Äußeren Kanalstraße gebaut wurde.

Unsere Aufnahme aus dem Jahr 1984 stammt von den Kölner Verkehrs-Betrieben. Der „halbe Gleisstern“, wie Fachleute ein solches Bauwerk nennen, ist längst wieder ausgebaut, ebenso wie die Gleise der Umleitungsstrecke.  (mit rös)

Zum Vergleich: So sieht die Kreuzung heute aus:

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Das alte Kölner Stadion und sein Baustellen-Ersatz.

Die Geschichte der Sportanlagen in Müngersdorf beginnt nach dem ersten Weltkrieg. Der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer trieb den Bau des Grüngürtels voran, in dessen Mitte ein großes Sportzentrum entstehen sollte. Der Plan zum Bau eines Stadions in Müngersdorf entstand.

Am 22. September 1921 beschloss der Stadtrat den Stadionbau für 15,4 Millionen Reichsmark. Auch eine Haltestellenanlage mit Abstellgleisen für die Straßenbahn wurde schon gebaut.

Von seiner feierlichen Eröffnung 1923 bis zum Bau des Berliner Olympiastadions im Jahre 1936 war der „Sportpark Müngersdorf“ die größte deutsche Sportanlage.

Neubau in den 1970er Jahren

Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrs-Betriebe zeigt oben rechts den Stadionneubau im Oktober 1975, kurz vor seiner Eröffnung.

Während der Bauarbeiten in der Bundesliga-Saison 1973/74 mussten die beiden Erstligavereine, der 1. FC Köln und der SC Fortuna Köln, ihre Spiele in der zum kleinen Fußballstadion umgebauten Müngersdorfer Radrennbahn austragen. Sie ist vorne auf unserem Foto zu sehen.

Am 12. November 1975 wurde das neue Müngersdorfer Stadion dann mit einem Fußballspiel zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Köln eröffnet.

2004 wurde aus dem Müngersdorfer Stadion das Rhein-Energie-Stadion. Der alte Bau entsprach nicht mehr den Bestimmungen für die Fußball WM 2006. Diesmal wurde in Etappen gebaut, so dass der 1. FC Köln sich kleine Alternativspielstätte suchen musste. 

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die alte Haltestelle Venloer Straße in Ehrenfeld.

Warten auf die Straßenbahn im Ehrenfeld der 1970er Jahre: Die Haltestelle Venloer Straße/Gürtel war damals längst nicht so ausgebaut wie heute, die Bahnsteige glichen noch schmalen Fußgängerwegen. Und den Zusatz „Gürtel“ gab es im Haltestellen Namen auch noch nicht.

Fotografiert wurde das Bild aus dem Archiv der Kölner Verkerhsbetriebe im Frühjahr 1972. Wir blicken in Richtung Nord-Osten auf die Bahnbögen vom Bahnhof Ehrenfeld.

Die Bahnen bogen damals vom Ehrenfeldgürtel auf die Venloer Straße in Richtung Bickendorf ab. Den U-Bahn-Tunnel, in dem heute die Linien 3 und 4 verkehren, gab es damals noch nicht.

Zum Vergleich: So sieht die Haltestelle heute aus

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Das Richtfest für die alte Mülheimer Brücke.

Jedes Jahr veranstaltet die katholische Pfarrgemeinde St. Clemens und Mauritius die Mülheimer Gottestracht, die Fronleichnamsprozession in Köln-Mülheim. Das Besondere: die Mülheimer Prozession findet nicht nur zu Land, sondern auch zu Wasser statt.

Unsere Aufnahme stammt aus dem Jahr 1929, Leser Joachim Brokmeier hat sie für das „Mein Köln“-Projekt des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zur Verfügung gestellt.

Im Hintergrund ist die Baustelle der Mülheimer Brücke zu erkennen. Die Gottestracht bildete in diesem Jahr des festlichen Rahmen für das Richtfest der Brücke.

Ein Versprechen der Stadt Köln

Der Bau der Mülheimer Brücke erregte jahrelang die Gemüter in Köln: 1914 hatte die Stadt die lang ersehnte feste Verbindung mit der Eingemeindung Mülheims vertraglich zugesichtert. Es dauerte aber 13 Jahre bis nach heftigen Diskussionen über Gestaltung und Standort endlich mit dem Bau begonnen werden konnte. So lange musste eine alte Schiffsbrücke ihren Dienst verrichten.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Mülheimer Brücke bei einem Luftangriff zerstört. Ihr Nachfolger, die heutige Rheinquerung, wurde im Jahr 1951 eröffnet.

Die gezeigte Aufnahme ist im Kalender „Mein Köln 2016“ zusehen. Er kostet 14,99 Euro und ist online oder telefonisch unter der Nummer 0221/56799303 zu beziehen. Außerdem ist er erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str.72.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als neben dem Kölner Dom ein großes Loch klaffte.

Die Domplatte, wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit Anfang der 1970er Jahre. Zuvor herrschte vor der Kathedrale noch Verkehr, die Stadtbahnen fuhren oberirdisch, die Domportale waren nur über Treppen zugänglich.

In den 60er Jahren begann dann die Umgestaltung der Domumgebung. Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt die Bauarbeiten an der zweigeschossigen Tiefgarage unterhalb der Domplatte.

Wir blicken in Richtung des heutigen Roncalliplatzes. Rechts sind die Schaufenster des Blau-Gold-Hauses und der Eingang zum Domhotel zu sehen, links die Südfassade des Kölner Doms, daneben die tiefe Baugrube.

Unverbaute Sicht zum Rhein

Im Hintergrund erkennt man bei genauer Betrachtung die Bögen der Hohenzollernbrücke und die Kuppel des Deutzer Bahnhofs. Denn das Römisch-Germanische-Museum und das Museum Ludwig waren damals noch nicht gebaut, die Sicht in Richtung Rhein unverbaut.

In der Trankgasse/Komödienstraße hatten im Mai 1964 die Bauarbeiten für die unterirdische Kölner Stadtbahn begonnen. Der U-Bahn-Bau war die Gelegenheit, die Domumgebung neu zu ordnen.

1969 starteten die Arbeiten an der Tiefgarage. Zwei Jahre später wurde das Parkhaus, das mehr als 600 Fahrzeugen Platz bietet, eröffnet.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die alte Treppe zwischen Hauptbahnhof und Kölner Dom.

Mit dem Bau der Domplatte Ende der 1960er Jahre entstand auch die Treppe von der Nordseite des Kölner Doms zum Bahnhofsvorplatz. Der Kölner Architekt Fitz Schaller entwarf die verwinkelte Konstruktion mit mehreren Treppen und einer balkonartigen „Zwischenetage“. Auch eine Rolltreppe führte vom Bahnhof zur neuen Domplatte. Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt die noch relativ neue Treppe im Sommer 1973.

Abriss und Neubau

Im Jahr 2003 beauftragte die Stadt Köln den Sohn des einstigen Treppen-Erbauers, Christian Schaller, mit einem Neubau. Es entstand die 70 Meter breite Freitreppe, die auch heute noch Dom und Hauptbahnhof verbindet. Im August 2005 wurde sie offiziell eröffnet.

Im Zuge der Umgestaltung der Domumgebung verschwanden im Herbst 2013 dann auch die markanten „Betonpilze“ der damaligen Schaller-Konstruktion.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als der Barbarossaplatz zur Stadtbahn-Kreuzung wurde.

Nach Friedrich I., einem Stauferkaiser, wurde der Barbarossaplatz benannt. Seinen Namen hat er heute aber nicht mehr wirklich verdient. Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts schmückten ihn noch Bäume und ein prächtiger Brunnen, um den der Verkehr herumfloss. Heute ist vom eigentlichen Platz nicht mehr viel übrig.

Dazu beigetragen haben nach dem Zweiten Weltkrieg der Straßenausbau und der Bau der Kölner Stadtbahn in den 1960er und 1970er Jahren. Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt die Verlegung der neuen Gleise auf dem Barbarossaplatz im Oktober 1976. Die Kreuzung wurde zum Verkehrsknotenpunkt, an dem sich heute vier KVB-Linien (12, 15, 16 und 18), Autos, Busse, Fußgänger und Radfahrer treffen.

Entstanden ist das Foto vor dem einstigen Bauhaus-Hochhaus, in dem Ende 2015 eine Rewe-Filiale eröffnet wurde. Rechts ist die Einmündung der Neue Weyerstraße zu sehen, links der Hohenstaufenring in Richtung Zülpicher Platz.

Umgestaltungspläne

Über eine Umgestaltung des Barbarossaplatzes wird schon länger diskutiert und sie steht ganz oben auf der Prioritätenliste des Kölner Baudezernenten Franz-Josef Höing. Angesichts der Kosten ist bisher aber nichts geschehen.

Für Fußgänger und Radfahrer soll die Situation an der komplexen Kreuzung verbessert werden. Die Tieferlegung eines Teil oder aller Bahntrassen hat ein Verkehrsgutachten aus dem Jahr 2012 aber als nicht sinnvoll eingestuft. 

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als der 1. FC Köln über das Double jubelte.

Die Mannschaft des 1. FC Köln fuhr im Autocorso durch die Stadt, auf dem Rathaus-Balkon reckten die Fußballer ihre Trophäen in die Höhe, die Fans jubelten.

Das Double - der Gewinn der deutschen Meisterschaft und des DFB-Pokals - im Jahr 1978 gehörte zu einem der sportlichen Höhepunkte im Köln der 70er Jahre und war Abschluss der erfolgreichsten Saison des Klubs.

„Stadt-Anzeiger“-Leser und Hobbyfilmer Klaus Klein hat die Erfolgsgeschichte der Geißböcke mit seiner Super-8-Kamera festgehalten und die Bilder für das „Mein Köln“-Projekt zur Verfügung gestellt.

Die Szenen sind auch in der vierteiligen DVD-Edition „Mein Köln – Gefilmte Stadtgeschichte(n)“ zu sehen.

Die Box mit vier DVDs kostet nur für kurze Zeit und solange der Vorrat reicht 29,95 Euro statt sonst 59,95 Euro und ist online oder telefonisch unter der Nummer 02 21/56 79 93 03 zu bestellen. Die Box ist außerdem erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Straße 72.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die „alte Dame“ vor dem Altstadt-Panorama.

Sie sind fester Bestandteil des Postkarten-Blicks auf das Rheinland und den Mittelrhein so wie der Dom oder die Loreley – die weiße Flotte der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt, kurz KD genannt.

Seit mehr als hundertachtzig Jahren gleiten die KD-Schiffe von Frühjahr bis Herbst über den Fluss, Millionen von Touristen und Einheimischen bewunderten als Passagiere die Schönheit des Stroms. Das außergewöhnlichste Mitglied der Flotte: der Schaufelraddampfer Goethe.

Unsere Aufnahme aus dem Archiv der KD zeigt das Schiff vor Beginn des Zweiten Weltkrieges am Rheinufer vor dem Dom. Am rechten Bildrand ist noch ein Turm der alten Hohenzollernbrücke zu erkennen.

Auf den Grund des Flusses gebombt

Seit 1913 ist die Goethe im Dienst. Nach einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg lag sie mehrere Jahre auf dem Grund des Rheins.

1996 wurde das Schiff dann aufwendig restauriert, die vier Salons im Art déco-Stil der 1920er Jahre ausgestattet.

Bis heute ist die Goethe mit einer Länge von 83 Metern und knapp 16 Metern Breite das größte Seitenradschiff der Welt.

Von Ende April bis Anfang Oktober verkehrt die „alte Dame“, wie die KD das Schiff nennt, täglich auf der sogenannten „Nostalgie-Route“ zwischen Koblenz und Rüdesheim. (mit cos)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der Ebertplatz Mitte der 70er Jahre.

Ein Platz mit langer Geschichte, vielen Namen und einer Architektur, die seit Jahren Anlass für Diskussionen ist: der Ebertplatz.

Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt den Platz im März 1975. Fotografiert wurde vom Park am Theodor-Heuss-Ring in Richtung Norden, im Hintergrund sieht man den mehr als 100 Meter hohen, markanten „Ringturm“, im Vordergrund den Fußgängerweg, der von der Bushaltestelle zur U-Bahn führt. 

Ein Platz, viele Namen

Im Januar 1887 wurde der Ebertplatz als Deutscher Platz eingeweiht. Er bildete den Anfang des Deutschen Rings, dem heutigen Theodor-Heuss-Ring.

1922 bekam er den Namen Platz der Republik, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er 1933 zum Adolf-Hitler-Platz, nach Endes des Zweiten Weltkriegs dann wieder zum Deutschen Platz.

Erst seit März 1950 hat der Ebertplatz seinen heutigen Namen – nach dem ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Seit Mitte der 70er Jahre sieht er so aus, wie er heute aussieht.

Im Zuge des in den 60er Jahre begonnenen U-Bahn-Baus in der Kölner Innenstadt entstand der große unterirdische U-Bahnhof. Die Mitte des Ebertplatzes wurde bei den Umgestaltungsarbeiten abgesenkt und der markante Brunnen des Künstlers Wolfgang Göddertz aufgestellt.

Geplante Neugestaltung

Seit vielen Jahren wird über eine Neugestaltung der grauen Betonwüste zwischen Eigelstein und Agnesviertel diskutiert. Im Masterplan für die Innenstadt, den der Stadtplaner Albert Speer 2008 entworfen hatte, stand seine Umgestaltung des Ebertplatzes auf der Prioritätenliste ganz oben.

Die Stadtverwaltung ließ zuletzt die Möglichkeit einer Tiefgarage unter dem Platz prüfen. Mehrere Architekturbüros haben in Eigeninitiative Entwürfe für die oberirdische Gestaltung erarbeitet.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als auf der Hohenzollernbrücke noch Autos fuhren.

Die Hohenzollernbrücke gespickt mit Werbetafeln. Der französische Autohersteller Citroën nutzt die Gelegenheit während der Internationalen Presse-Ausstellung Pressa, um an prominenter Stelle auf sich aufmerksam zu machen.

Unsere Aufnahme stammt aus dem Mai 1928. Das Unternehmen mit dem Doppelwinkel ist zu diesem Zeitpunkt bereits eng mit Köln verflochten, in Poll steht ein Citroën-Werk, im dem rund 50 Fahrzeuge pro Tag hergestellt werden.

Es ist Kölns erste serienmäßige Automobil-Produktion überhaupt - Ford siedelt sich erst 1931 am Rhein an. 1935 allerdings ging dem Poller Werk schon wieder die Puste aus.

Die Zeiten änderten sich. Auch die Hohenzollernbrücke sollte nicht bleiben, wie sie 1928 war. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde sie zwar wieder aufgebaut, Autos und Straßenbahnen fahren seitdem aber nicht mehr über die Brücke. (mit cht)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Das 4711-Haus in den 1960er Jahren.

120.000 Besucher lockt das 4711-Haus in der Glockengasse jährlich an - und ist damit eine der meistbesuchten Touristenattraktionen in Köln.

Auch in den 1960er Jahren, in denen das Foto unseres Lesers Jörg Leif vermutlich entstanden ist, genoss das Stammhaus des Kölnisch Wassers schon eine große Anziehungskraft.

Selbst arabische Scheichs, Mitglieder von Königshäusern und Popstars standen schon ehrfurchtsvoll vor dem legendären Brunnen, aus dem seit Jahrzehnten Eau de Cologne sprudelt.

Die Geschichte des Kölnisch Wasser

Die Geschichte des urkölschen Produkts begann am 8. Oktober 1792, als ein Kartäusermönch dem jungen Kaufmann Wilhelm Mülhens nach dessen Vermählung das Rezept eines Heilwassers überreichte.

Mülhens erkannte den Wert dieser Herstellungsanleitung offenbar sofort und begann mit dem Bau einer Manufaktur in der Glockengasse - das Gebäude bekam die Hausnummer 4711.

Das 4711-Haus wie wir es heute kennen wurde 1964 nur unweit vom ursprünglichen Standort auf einem Trümmergrundstück errichtet - es hat die Hausnummer 4.

Bis heute wird dort die Rezeptur für das Duftwasser angemischt. Die Abfüllung erfolgt beim Parfümhaus Mäurer & Wirtz in Stolberg, das 4711 und andere Kölner Traditionsmarken 2006 gekauft hat.

Auch in Ehrenfeld steht übrigens ein 4711-Haus, weil dort von 1874 bis 1943 und von 1946 bis 1993 produziert wurde. (mit she)

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die überflutete Kölner Altstadt im Winter 1970.

19 Türme gehörten einst zur Stadtmauer des römischen Köln. Ein Überbleibsel – und das besterhaltene – ist noch heute an der Ecke Zeughausstraße/Magnusstraße zu sehen.

Auf unserer Aufnahme blicken wir die Zeughausstraße entlang in Richtung Dom, im Vordergrund steht der Römerturm. Das Bild stammt aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe, aufgenommen wurde es im Frühjahr 1971.

Der Römerturm bildete einst die nordwestliche Ecke der römischen Stadtmauer. Auffallend ist bis heute seine Verzierung: Verschiedene Steinarten wurden zu Mustern zusammengesetzt.

Dem Klarissenkloster diente er Turm im Mittelalter als Abfallort. Heute ist er in Privatbesitz.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die überflutete Kölner Altstadt im Winter 1970.

Köln ist die am meisten von Hochwasser betroffenen Großstadt Europas. Der höchste jemals gemessene Stand des Rheins am Pegel Köln wurde am Ende Februar 1784 mit 13,84 Metern gemessen.

Beim letzten großen Hochwasser im Jahr 1995 stieg der Kölner Pegel bis auf 10,69 Meter. Davon war er auf unserem Bild noch rund einen Meter entfernt. Die Aufnahme aus den Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt das Hochwasser in der Altstadt im Februar 1970. Der Pegel erreichte damals einen Höchststand von 9,87 Metern.

Die Rheinuferstraße war überflutet, die Altstadt stand unter Wasser. Die Fluten erreichten auch den alten Busbahnhof an der Ostseite des Kölner Doms. Die Schifffahrt auf dem Rhein war eingestellt.

Nach dem Hochwasser von 1995 wird die Kölner Altstadt dank neuer Schutzmaßnahmen heute erst ab einem Pegel von 11,30 Metern überschwemmt. Dann würde das Wasser über die Hochwasserschuzwände treten „Wird aber bestimmt nicht vorkommen!“, schreibt die DLRG auf ihrer Internetseite.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der Kölner Rosenmontagszug in den 1970er Jahren.

Rosenmontag im März 1973. Die Aufnahme stammt aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe und zeigt, wie die Spitze des Zochs gerade den Neumarkt erreicht.

Im Hintergrund ist der Eingang zur Schildergasse zu sehen. Ganz klein erkennt man die Schriftzüge von „Hertie“, „Kämpgen“ und „Stoffmüller“ an den Hausfassaden.

„Fastelovend wie hä es un wor, zick 150 Johr“ war das Motto von Session und Rosenmontagszug 1973.

Den traditionellen Anfang des Zochs bildeten damals wie auch heute noch die Blauen Funken. Diesen Platz hat das zweitälteste Traditionskorps in Köln einem Trick zu verdanken: Nach ihrer Gründung, so erklären es die Blauen Funken auf seiner Internetseite, wollten sie natürlich im Rosenmontagszug mitmarschieren. Die Roten Funken stellten sich aber quer und das Festkomitee schloss sich damals ihrer Meinung an: Es sollte nur eine Funkentruppe im Zoch vertreten sein.

Die Blauen Funken wollten sich damit nicht abfinden und heckten einen Plan aus. Sie versammelten sich an einem Punkt des Zugweges und als der Rosenmontagszug um die Ecke bog, preschten sie aus ihrem Versteck hervor und setzten sich an die Spitze.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: So sah Karneval in Köln vor mehr als 100 Jahren aus.

D’r Zoch kütt – und zwar an Rosenmontag schon seit mehr als 190 Jahren. Damit ist der Kölner Rosenmontagszug der älteste und bis heute auch größte Zoch in ganz Deutschland.

Seit 1823 gibt es ihn. Anfangs hieß er Maskenumzug oder auch Festzug und es gingen gut ein Dutzend Gruppen mit. Heute sind es mehr als 60.

Unser Bild zeigt den Rosenmontagszug gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Fotograf Anthony Acker hat es aufgenommen, Leserin Ingeborg Langmaack stellte es für das „MeinKöln“-Projekt des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zur Verfügung. Selbst Karnevalshistoriker können es leider nicht genau datieren.

Schon damals war der Karneval aber ein bedeutender Wirtschafts- und Tourismusfaktor. Anwohner vermieteten Fenster am Zugweg, viele Menschen reisten extra für den Umzug aus der Region nach Köln.

Die Geschichte des Rosenmontagszugs weist einige Lücken auf. Im Ersten Weltkrieg wurde der Umzug verboten, während der Weltwirtschaftskrise konnte er nicht stattfinden, im Zweiten Weltkrieg und den Nachkriegsjahren fiel er aus. Zuletzt wurde der Rosenmontagszug wegen des Golfkrieges 1991 abgesagt.

Auch der Zugweg war nicht immer gleich. Zuletzt wurde die Strecke 2013 geändert. Seitdem ziehen die Gruppen durch die Hahnepooz am Rudolfplatz und über den Hohenzollernring.

Im Jahr 2002 überschattete der Tod eines Wagenengels den Rosenmontagszug. Eine junge Frau war von einem Festwagen überrollt worden. An der Stelle des Unfalls, am Gebäude der Artothek in der Altstadt, ist zum Gedenken eine Plakette angebracht.

Die gezeigte Aufnahme ist im Kalender „Mein Köln 2016“ zusehen. Er kostet 14,99 Euro und ist online oder telefonisch unter derNummer 0221/56799303 zu beziehen. Außerdem ist er erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str.72.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der Verkehr im Köln der 1960er Jahre.

Ein VW-Bulli, eine Ente, ein Ford-Mustang und ein cremefarbener Achtachser mit „am liebsten Kölsch“-Schriftzug – der Verkehr in Köln in den 1960er Jahren.

Unser Bild aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt die Deutzer Brücke. Aufgenommen wurde es im Sommer 1969.

Damals gab es noch die Linie 19. Sie fuhr von Longerich über Nippes, die Innenstadt und Kalk zum Königsforst.

Auf der Deutzer Brücke teilten sich Autos und Straßenbahnen noch eine Spur. Erst Ende der 1970er Jahre wurde die Brücke erweitert und die Straßenbahnen bekamen in der Mitte ihre eigene Trasse.

Im Hintergrund sind auf unserer Aufnahme die Türme von St. Mariä Himmelfahrt, dem Kölner Dom und Groß St. Martin (v.r.n.l.) zu sehen. Bei genauem Hinsehen erblickt man links auch die Spitze des eingerüsteten Rathausturms.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der alte Kölner „Nüümaat“ aus der Luft.

Der Kölner „Nüümaat“, der Neumarkt, ist einer der größten Plätze in Köln. Früher wurden dort bei Markttagen Pferde, Hühner und andere Tiere verkauft. Dazu gab es auf dem Platz damals eine Pferdetränke, eine Wasserpumpe und eine Windmühle. Aber auch Hinrichtungen fanden auf dem Neumarkt statt.

Unsere Luftaufnahme zeigt den Platz im Jahr 1900. Unten links ist das Bürgerhospital mit St. Cäcilien zu sehen. Am oberen Bildrand erkennt man die Kirche St. Aposteln. Zu dieser Zeit - Köln war bedeutende Festungs- und Garnisonsstadt - war der Neumarkt oft Schauplatz von Militärparaden und Manövern.

Ins Haus Nummer 33 am Neumarkt zog im Jahr 1928 eine kölsche Berühmtheit: Bis zu seinem Tod lebte dort Sänger Willi Ostermann mit seiner Frau. Eine Gedenktafel am Haus erinnert heute noch daran.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als die Zoobrücke noch eine Baustelle war.

Sie ist die verkehrsreichste aller Kölner Brücken - mit einem hervorragenden Blick auf den Dom: Seit mehr als 40 Jahren verbindet die Zoobrücke die linke Rheinseite an der Inneren Kanalstraße mit dem Rheinpark und der Messe in Köln-Deutz.

1962 hatte der Stadtrat den Bau der Brücke beschlossen und einen Architektenwettbewerb ausgelobt. Noch im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten. 34 Millionen DM kostete der Brückenbau.

Unsere Aufnahme hat Leser Jörg Leif eingesendet. Sie zeigt die noch unfertige Zoobrücke, vermutlich im Winter 1964. Damals war das Schlussstück noch nicht einsetzt. Das geschah erst 1965.

Im November 1966 wurde die Zoobrücke dann offiziell eingeweiht. Heute überqueren über sie täglich mehr als 125.000 Fahrzeuge den Rhein.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Stilvolles Warten an den neuen U-Bahn-Haltestellen der 60er-Jahre.

Warten auf die U-Bahn - an der Haltestelle Dom-Hauptbahnhof, eine der ersten unterirdischen Bahnhaltestelle Kölns. Im Herbst 1968 wurde sie eröffnet und der erste Bauabschnitt der neuen Kölner Stadtbahn in Betrieb genommen.

Unser Bild aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe entstand nur ein paar Jahre später.

Die Linie 5 verkehrte Mitte der 1970er Jahre von Ossendorf über Neuehrenfeld und den Friesenplatz zum Dom. Von dort ging es über den Ebertplatz zum Reichenspergerplatz.

Auch die Linien 9 und 11 hielten in dieser Zeit noch am Dom. Ebenso die Linie 12, bevor sie im Jahr 2003 zur „Ringbahn“ wurde.

Im Jahr 2005 wurde die Haltestelle Dom/Hauptbahnhof kurz vor dem Weltjugendtag in Köln umgestaltet. Heute gehört sie zu den am stärksten frequentierten Stationen der KVB.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Das Kölner Zeughaus - noch ohne goldenes Flügelauto.

Am Straßenrand parkt ein VW Käfer nach dem anderen, ein heute bekannter Ford-Fiesta aber fehlt auf unserem Bild auf dem Jahr 1971 noch.

Die Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt die Komödienstraße in der Innenstadt. Im Hintergrund sind die Türme des Kölner Doms zu sehen, vorne das Zeughaus mit seinem markanten Turm. Auf diesem thront seit 1991 der „Goldene Vogel“ von Künstler H.A. Schult, ein vergoldeter Fiesta mit Flügeln.

Das Zeughaus ist eines der ältesten Gebäude der Stadt Köln. Ende des 16. Jahrhunderts wurde es als städtisches Waffenarsenal erbaut – die Südfassade ruht auf den Überresten der alten römischen Stadtmauer.

Seit 1958 ist das Kölnische Stadtmuseum im Zeughaus untergebracht, vorher war dort das Finanzamt.

Die Planungen für die neue „Historische Mitte“ in Köln sehen einen Umzug des Stadtmuseums in einen Neubau am Dom vor.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie die Altstadt in den 70er Jahren aussah.

Seit dem 12 Jahrhundert ragt der große Turm zwischen den Häusern der Kölner Altstadt empor. Die Kirche Groß St. Martin setzt einen Akzent im Köln-Panorama und ist auf tausenden Postkarten zu sehen. Wo sie steht, wurde zu Römerzeiten Sport getrieben.

Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt die Altstadt im Winter 1973. Das Foto entstand auf der Deutzer Brücke.

Der Pegelturm, der bis heute den Wasserstand des Rheins angibt, ist zu sehen. Dahinter verliefen damals noch die Gleise der Köln-Bonner-Eisenbahnen und die Rheinuferstraße. Erst seit 1982 wird der Verkehr durch den Rheinufertunnel geleitet.

Vor den Altstadthäuschen wurde danach der Rheingarten angelegt.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als auf der Schildergasse noch Autos fuhren.

Nicht immer war Kölns große Shoppingmeile, die Schildergasse, eine Fußgängerzone zum Flanieren.

Bis 1966 durften dort noch Autos fahren. So auch auf unserem Foto, das die festlich geschmückte Schildergasse in der Adventszeit 1954 zeigt.

Karin Demmer hat die Aufnahme für das „Mein Köln“-Projekt des „Kölner Stadt-Anzeiger“ eingereicht.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als der Decke Pitter in den Kölner Dom einzog.

Am 30. November 1924 weihte Kardinal Schulte die neue St. Petersglocke des Kölner Doms ein. Rund 40.000 Menschen sollen zur feierlichen Zeremonie geströmt sein.

Unser Bild zeigt diesen besonderen Tag, an dem die bis heute größte frei schwingende Glocke der Welt vor dem Hauptportal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Leserin Annemarie Greuter hat es für das „Mein Köln“-Projekt des „Kölner Stadt-Anzeiger“ eingesendet.

Die Petersglocke ersetzte die alte Kaiserglocke, die 1918 eingeschmolzen wurde, um aus dem Metall Kanonen für den Ersten Weltkrieg zu gießen.

Diese war ohnehin wegen ihres schlechten Klanges nicht beliebt und wurde deswegen auch nur selten geläutet. Zudem brach Pfingsten 1908 auch noch ihr Klöppel ab. Von dort an wurde die Kaiserglocke spöttisch „die Stumme vom Rhein“ genannt.

Die neue 24 Tonnen schwere Petersglocke bekam auch schnell einen Spitznamen: „Decke Pitter“. Sein dumpfer Klang läutet alle hohen kirchlichen Feiertage ein. Auch den Tod und die Wahl des Papstes und des Kölner Erzbischofs verkündet sein Läuten.

Und sogar weltliche Ereignisse werden mit dem Geläut des Decken Pitter verbreitet. Zum Beispiel das Kriegsende 1945 und die Wiedervereinigung Deutschlands 1990. Auch der Besuch Adolf Hitlers in Köln am 28. März 1936 wurde von der Petersglocke begleitet.

Anfang 2011 verstummte der Decke Pitter vorübergehend: Ausgerechnet am Dreikönigstag brach plötzlich der 800 Kilogramm schwere Klöppel ab. Der Aufschlag war so heftig, dass er sogar bei der Erdbebenstation in Bensberg registriert wurde.

Die gezeigte Aufnahme ist auch im ersten Band der Reihe „Mein Köln“ zu sehen. Das Heft kostet 5,95 Euro und ist online oder telefonisch unter der Nummer 0221/56799303 zu beziehen. Es ist außerdem erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str. 72.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als im Winter noch Eisschollen über den Rhein trieben.

Es ist ein Bild, das heute Seltenheitswert hat: Dicke Eisplatten treiben auf dem Rhein an Köln vorbei.

Das Foto entstand im harten Winter 1940, als der Fluss beinahe vollständig mit Eis bedeckt war. Eingesendet hat es Marion Piroth für das „Mein Köln“-Projekt des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

In früheren Zeiten fror der Rhein bei Köln regelmäßig zu - zuletzt war das im Frühjahr 1929 der Fall.

Damals hatte der Winter die Stadt über Wochen fest im Griff, mit Dauertemperaturen um minus 22 Grad. In einer Nacht wurden sogar minus 40 Grad gemessen. Das Eis war so dick, dass die Kölner darüber gehen konnten.

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war Eis auf dem Rhein keine Seltenheit. In einer Bekanntmachung der „Kölnischen Zeitung“ vom 22. Januar 1823 teilt der Kölnisch-Preußische Polizeipräsident mit: „Da die Eisdecke auf dem Rhein heute mittag bis in die Gegend von St. Kuniberts-Kirche vorgerückt ist, so steht zu erwarten, daß binnen kurzem die Eisdecke eine sichere Passage vor hiesiger Stadt darbieten wird. Der Zeitpunkt und die Stelle, wo das Eis auf dem Rhein ohne Gefahr passierbar werden kann, wird noch näher bekanntgegeben.“

Zuletzt trieben im Januar und Februar 1963 Eisschollen auf dem Rhein. Seither blieb der Fluss eisfrei.

Das hat mehrere Gründe: Durch die Begradigungen des Rheins hat sich die Fließgeschwindigkeit beträchtlich erhöht. Die Wassertemperatur ist durch die Industrieanlagen entlang des Flusslaufs auch gestiegen. Und die Zeitspannen extremer Kälte sind deutlich kürzer geworden.

Unser Bild ist im dritten Band der Reihe „Mein Köln“ abgebildet. Das Heft kostet 5,95 Euro und ist online oder telefonisch unter der Nummer 0221/56799303 zu beziehen. Es ist außerdem erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str. 72.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Weihnachtsshopping auf Kölns neuer Einkaufsmeile.

Weihnachtsshopping auf der Kölner Schildergasse. Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe stammt aus dem Jahr 1967 und zeigt die Shoppingmeile damit rund ein Jahr nachdem sie die Stadt zur Fußgängerzone ernannt hatte.Nur noch der Lieferverkehr hatte zeitweise freie Fahrt.

Fotografiert wurde an der Ecke Schildergasse/Krebsgasse.

Die Straßenlaternen sind mit Weihnachtsbäumen geschmückt, die quadratischen Leuchten wurden zu großen Adventskranz-Kerzen umfunktioniert.

Am rechten Bildrand erkennt man das Anfang des 20. Jahrhunderts gegründete Café Riese. Auch heute noch befindet sich der Familienbetrieb auf der Schildergasse.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die erste rollende Bibliothek der Stadt Köln.

Am 3. Dezember 1890 wurde am Quatermarkt in der Nähe des Gürzenichs die erste Kölner Volksbibliothek eröffnet – Vorgängerin der heutigen Stadtbibliothek. Diese feiert im Jahr 2015 also ihr 125-jähriges Bestehen.

Unsere Aufnahme aus dem Rheinischen Bildarchiv zeigt den ersten Bücherbus, der 1931 seinen Betrieb aufnahm.

In der Nazizeit wurden viele Bücher aus dem Bestand entfernt und so der freien Benutzung entzogen; die Zahl der Leser sank beträchtlich. In den letzten Kriegsjahren wurden Gebäude und Bestände, Akten und Kataloge bei den Bombenangriffen größtenteils zerstört.

Doch nur einen Monat nach Deutschlands Kapitulation nahm die Volksbücherei in Ehrenfeld als erste ihren Betrieb wieder auf. Und 1961 rollte auch der vor dem Krieg eingestellte Bücherbus wieder los.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als die Rote Kirche in Lindenthal grau-braun war.

Ihren Spitznamen „Rote Kirche“ hatte sie eigentlich nicht mehr verdient: Auf unserem Bild aus dem Winter 1987 ist die Fassade der Paul-Gerhard-Kirche in Köln-Lindenthal graubraun.

Das Bild wurde an der Haltestelle Lindenthalgürtel aufgenommen, an der die Linie 13 verkehrt. Es stammt aus dem Archiv der Kölner Verkehrs-Betriebe.

Im Jahr 1900 wurde die Kirche aus Backstein gebaut – was ihr den volkstümlichen Namen „Rote Kirche“ einbrachte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie fast völlig zerstört und wurde 1951 sehr einfach mit grauem Putz wieder aufgebaut. Erst da erhielt sie auch ihren Namen Paul-Gerhardt-Kirche.

Seit den umfangreichen Renovierungsarbeiten 1996 passt der Spitzname wieder: Die Paul-Gerhardt-Kirche bekam einen backsteinroten Putz verpasst, den sie bis heute hat.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Ein Ausflug in den Stadtwald der 1970er Jahre.

Seit mehr als 100 Jahren ist der Tierpark in Lindenthal ein beliebtes Ausflugsziel der Kölner. 1908 begann die Stadt Köln damit, im Stadtwald ein acht Hektar großes Gelände als Gehege für Dam- und Rehwild einzufrieden.

Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrs-Betriebe zeigt Tiere auf den nebligen Wiesen im Herbst 1974.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Park geschlossen. Erst als der Stadtwald Anfang der 1950er Jahre wieder in seinen alten Zustand versetzt worden war, öffnete auch der Wildpark wieder.

In den Folgejahren wurde er erweitert, es kamen Ponys, Ziegen, Schafe, Esel und Geflügel dazu.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Ein Blick auf den Neumarkt Ende des 19. Jahrhunderts.

Wir blicken auf den Neumarkt Ende des 19 Jahrhunderts, auf dem berittene Soldaten unterwegs sind. Im Hintergrund ist das Richmodis-Haus mit seinem markanten Turm zu erkennen. Der Kölner Nicasius Hackeney ließ das ursprüngliche Gebäude Anfang des 16. Jahrhunderts im Auftrag von Karl V. errichten. Es wurde später „Hackeney’scher Hof“, „Nicasiushof“, „kayserlicher Hof“ oder auch „Cäsarpalast“ genannt und diente als Residenz für den Kaiser.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Richmodis-Haus beinahe völlig zerstört, anschließend wiederaufgebaut und mehrfach renoviert. Turm und Teile der Fassade sind übrig geblieben und stehen seit 1986 unter Denkmalschutz.

Eine Besonderheit sind die beiden Pferdeköpfe, die aus einem Fenster des Turmes schauen. Sie erinnern an die berühmte Richmodis-Sage.

Diese berichtet von der totgeglaubten Richmodis von Anducht, die die Räuber ihres eigenen Grabes in die Flucht geschlagen haben und zu ihrem Mann zurückgekehrt sein soll. Da er ihre Auferstehung nicht glauben konnte, soll er gerufen haben: Eher steigen meine beiden Schimmel hinauf in den Turm!

Das Bild ist im ersten Band der Reihe „Mein Köln“ abgebildet. Das Heft kostet 5,95 Euro und ist online oder telefonisch unter der Nummer 0221/56799303 zu beziehen. Es ist außerdem erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str. 72.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als der Rheinauhafen eine Geisterstadt war.

Die Fassade bröckelt, und die Scheiben sind zum Teil eingeschlagen: Im „Siebengebirge“ sind heute teure Wohnungen und Geschäftsräume. Als Martin Claßen es Anfang des 21. Jahrhunderts fotografierte, drohte dem ehemaligen Speichergebäude der Verfall.

Der Kölner Fotograf hat den Umbau des Rheinauhafens zu einem gehobenen Wohn- und Geschäftsviertel dokumentiert. Die Motive des 56-jährigen Fotografen sind keine zwei Jahrzehnte alt und wirken doch schon historisch. „Es war toll, etwas zu fotografieren, von dem ich wusste, es wird alles bald verschwinden“, sagt Claßen. Das Gelände wirkt mitunter auf seinen Bildern wie eine Geisterstadt.

Eine Auswahl seiner Ausfnahmen sind bis zum 31. Dezember 2015 in der Ausstellung „Rheinauhafen 2001 – 2005“ in der Galerie „Plus – Raum für Bilder“ im Agnesviertel zu sehen.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Ein Blick über die Kölner Trümmer vom Alter Markt zum Dom.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Kölner Innenstadt so stark zerstört, dass man vom Rathaus bis zum Dom schauen kann, ohne dass ein größeres Gebäude den Blick verstellt.

Und doch gibt es auch in dieser Trümmerwüste Zeichen der Hoffnung: Am Rathaus hängt ein Bauschild, und auf dem Dach des Turms ist ein Richtkranz zu erkennen.

Unser Bild ist eine Szene aus dem neuen Film von Hermann Rheindorf, der in elf Jahren mehr als 20 Köln-Dokumentationen aus historischem Filmmaterial erstellt hat.

Aus vielen Stunden Filmmaterial aus Privatbesitz, von Archiven und Wochenschauen aus den USA, Großbritannien, der Schweiz und anderen Ländern hat er diesmal 110 Minuten über die Stadt zwischen 1945 und 1959 zusammengeschnitten – eine „Filmreise in die Wiederaufbauzeit“, wie die Dokumentation heißt.

Die DVD kostet 14,80 Euro und ist online oder telefonisch unter der Nummer 0221/56799303 zu beziehen. Sie ist außerdem erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str. 72.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie der Verkehr einst auf der Severinsbrücke floss.

Im November vor 56 Jahren wurde die Severinsbrücke mit ihrem markanten Pylon in Betrieb genommen. Bundeskanzler Konrad Adenauer kam persönlich zur Eröffnung nach Köln.

Die Brücke war der erste vollständige Brückenneubau in Köln nach dem Zweiten Weltkrieg. Der zunehmende Verkehr hatte zusätzliche Rheinquerungen nötig gemacht.

Sechs Fahrspuren mit Straßenbahngleisen standen dem Verkehr zu Beginn zur Verfügung. Auch noch, als die hier gezeigte Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrs-Betriebe im September 1972 entstand.

Erst Anfang der 1980er Jahre bekam die Brücke dann die bis heute in der Mitte verlaufenden Straßenbahngleise. Dem Autoverkehr blieben danach zwei Fahrspuren auf jeder Seite.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Historische Siedlung mit Spitznamen in Bickendorf.

Die GAG ist Kölns größte Vermieterin. Die Wohnungsvermietungsgesellschaft ist Besitzerin zahlreicher Gebäude in Köln – viele davon stehen unter Denkmalschutz. Seit 1990 auch die Siedlung Bickendorf II - besser bekannt als „Rosenhof-Siedlung“, die auf unserem Bild zu sehen ist.

Den Namen gaben ihr die Anwohner wegen ihres großen, mit Blumen und Bäumen bewachsenen Platzes im Zentrum der Anlage. Die Aufnahme von Hugo Schmölz zeigt den Blick über die Straße „Am Rosengarten“ und den Spielplatz in den Wacholderweg. In den runden Ecken der Häuser sind kleine Geschäfte zu erkennen.

Zwischen 1923 und 1938 wurde die Siedlung gebaut und erhielt schon zu dieser Zeit den zeitgenössischen Architekturpreis der Stadt Köln.

Von 2001 bis 2012 wurden die Gebäude dann komplett modernisiert. In enger Abstimmung mit der Denkmalpflege stellte die GAG die Fassaden nach dem historischen Vorbild in den Farben Weiß und Ocker wieder her. Die roten Tonziegel der Dächer wurden erneuert und die für die Siedlung typischen Sprossenfenster den neuen Standards angepasst. Wo es möglich war, erhielten die Häuser Balkone. Das historische Ambiente aber blieb bis heute erhalten.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Als die Schildergasse zur Fußgängerzone wurde.

Beinahe 50 Jahre ist es her: Am 23. Februar 1966 erklärte die Stadt die gesamte Schildergasse zur ersten Fußgängerzone Kölns. Wo vorher noch Autos fuhren, wurde ein eigens für die Schildergasse hergestellter Plattenbeleg verlegt.

Als die Hohe Straße am 29. September 1967 dann ebenfalls zur Fußgängerzone erklärt wurde, entstand mit knapp anderthalb Kilometern eine der längsten autofreien Einkaufsmeilen Deutschlands.

Unsere Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehr-Betriebe zeigt den Eingang in die Schildergasse am Neumarkt. Sie stammt aus dem Februar 1970. Besonders ins Auge fallen die außergewöhnlichen Straßenlaternen - herbstlich geschmückt mit Sonnenblumen.

Die Schildergasse zählt seit vielen Jahren zu den meistfrequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Die letzte Zählung ergab 13.440 Passanten pro Stunde.

Das hat sich auch auf die Ladenmieten ausgewirkt: Sie liegen heute bei bis zu 250 Euro pro Quadratmeter.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der Blick von der Schäl Sick auf den Dom - schon im Jahr 1972 schön.

Das Schönste an der Schäl Sick, meint mancher Kölner ja, sei der Blick auf den Dom. „Lurr ens vun Düx noh Kölle, vum Zauber bes do platt“, beschreibt Ludwig Sebus in einem Karnevalslied diesen Blick.

Und der bot sich auch schon im September 1972 von der Haltestelle „Drehbrücke“ in Deutz. Die Aufnahme aus dem Archiv der Kölner Verkehrs-Betriebe zeigt die Siegburger Straße und die darüber herlaufende Severinsbrücke.

Die Haltestelle „Drehbrücke“, an der die Stadtbahnlinie 7 hält, ist - man kann es sich denken - nach der Drehbrücke im Deutzer Hafen benannt. Sie wurde 1907 zeitgleich mit dem Bau des Hafens errichtet und verbindet die Siegburger Straße mit dem Poller Rheinufer, dessen ausgedehnte Grünflächen und Sportanlagen in den 1920er Jahren angelegt worden sind.

Seit Juli 1980 steht die Brücke unter Denkmalschutz. Die über sie verlaufende Straße hieß zunächst Deutzer Damm, ab 1911 Rheinallee und seit 1957 Alfred-Schütte-Allee.

Im Oktober 2014 wurden die Elektrotechnik aus den 1950er Jahren und der Fahrbahnbelag erneuert. Weil nun die Metallträger rosten, wird die Brücke für 1,36 Millionen Euro saniert.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie die Rewe-Geschäfte in Köln einst aussahen.

Die Schrift geschwungener, der Slogan ein anderer als heute - und das Angebot war damals sicher nicht so üppig wie in heutigen Supermärkten. Dafür kostete der italienische Tafelreis im Feinkostgeschäft von Rewe früher gerade einmal 49 Pfennig.

Wann und wo in Köln der unbekannte Fotograf diese Aufnahme gemacht hat, ist heute allerdings völlig unbekannt. Selbst das Unternehmen Rewe kann dazu keine Angaben machen.

Das Bild ist Teil des Kalenders „Mein Köln 2016“, der Fotos von Lesern aus dem „Mein Köln“-Projekt des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vereint. Der Kalender kostet 19,95 Euro und ist online oder telefonisch unter der Nummer 0221/56799303 zu beziehen. Er ist außerdem erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str. 72.

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