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Hoffnung in Köln-Kalk„Bau einer Neubrücker Straßenbahn ist näher denn je“

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FDP-Ratsherr Ralph Sterk (l.) und Bezirksvertreter Fardad Hooghoughi begrüßen die Pläne einer neuen Busverbindung.

  • Neubrück soll besser angebunden und die Linie 9 entlastet werden

Köln-Neubrück – Seit Jahren mühen sich Kalks Bezirksvertreter um eine Ausweitung des Angebotes im öffentlichen Nahverkehr und da vor allem um Verbesserungen für den Stadtteil Neubrück. Daher werden aktuelle Pläne der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), schon zum Fahrplanwechsel im kommenden Dezember eine neue Buslinie 179 zu schaffen, die zur Verstärkung der Stadtbahnlinie 9 zwischen Neubrück über die Rösrather und Ostheimer Straße, die Kalker Hauptstraße, die Deutz-Kalker Straße bis hin zum Bahnhof Deutz verkehren soll, einheitlich begrüßt.

„Die Ausweitung des Busnetzes und ein verbessertes Busangebot im Stadtbezirk ist immer eine Hauptforderung in der Bezirksvertretung gewesen“, sagt FDP-Bezirksvertreter Fardad Hooghoughi. „Nachdem wir zuletzt den Nachtbus erreicht haben, der nun im Stundentakt auch Neubrück anfährt, freuen wir uns über diesen Vorschlag und werden ihn selbstverständlich unterstützen.“

Schließlich wollen die Stadt Köln und die KVB mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket, das noch in diesem Monat in den Bezirksvertretungen und Ratsausschüssen diskutiert werden soll, die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs in Köln vorantreiben. Geplant ist sowohl die Erneuerung der Stadtbahnflotte als auch die Erweiterung des Busangebotes.

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„Das alles sind wichtige Bausteine für eine lebenswertere Stadt, ein attraktives Verkehrsangebot und natürlich den Klimaschutz“, hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker angekündigt.

In den nächsten beiden Jahrzehnten sollen 62 moderne Niederflurbahnen mit einer Länge von 60 Metern (sogenannte „Langzüge“) sowie zwei 30 Meter lange Niederflurfahrzeuge angeschafft werden. Dann könnten perspektivisch auch auf den beiden Stadtbahnlinien 1 und 9, die beide durch den Kalker Stadtbezirk fahren, rund 90 Meter lange Zugverbände eingesetzt werden. Weil diese jeweils aus einem Lang- und einem Kurzzug bestehen, könne die Kapazität um bis zu 50 Prozent erhöht werden, heißt es. Parallel sollen erste vorübergehende Busangebote zur Entlastung nachfragestarker Streckenabschnitte der Stadtbahn geschaffen werden.

Dazu gehört die geplante Buslinie 179. „Sie ist nicht nur eine Bereicherung für Neubrück, sondern wir erhoffen uns auch eine für Bürger und Fahrgäste spürbare Entlastung der Linie 9 stadteinwärts ab Ostheim“, sagt Hooghoughi.

In dieser Einschätzung ist sich der Bezirksvertreter, der selbst in Neubrück wohnt, mit Ralph Sterck, dem Vorsitzenden der FDP-Ratsfraktion, einig. Der lebt zwar inzwischen in Nippes, sieht sich aber immer noch eng mit dem Veedel verbunden, in dem er aufgewachsen ist und wo er jahrzehntelang gewohnt hat. „Meine Eltern sind vor 47 Jahren hierhergezogen.“ Sterck hatte schon im Jahr 1992 den Vorschlag eingebracht, die bis dahin als Anhängsel von Brück geführte Siedlung offiziell unter der Bezeichnung „Neubrück“ als neuen und somit 85. Kölner Stadtteil anzuerkennen.

Allerdings haben Sterck und Hooghoughi in den Planungen kleine Schönheitsfehler entdeckt, denn der neue Bus soll nicht im Zentrum von Ostheim halten. „Das möchten wir noch ändern.“

Man ist sich einig, dass ein zusätzlicher Halt in der Busschleife neben der Bahnhaltestelle Ostheim aufgrund der Verkehrssituation im Kreuzungsbereich von Frankfurter Straße/ Rösrather Straße und Ostheimer Straße nicht sinnvoll ist und zudem mit einem weiteren Zeitverlust für die Fahrgäste verbunden ist. Sterck: „Doch ein Haltepunkt des Busses dort, egal ob an der Rösrather Straße oder der Ostheimer Straße, macht Sinn, um eine Verknüpfung mit den Buslinien 151, 152 und 191 zu ermöglichen.“

Straßenbahn in Neubrück könnte bald kommen

Einen entsprechenden Änderungsantrag wollen Sterck und Hooghoughi noch einbringen, die in der Buslinie schon einen ersten Vorläufer für eine spätere Bahntrasse entlang des Neubrücker Rings als direkte Verbindung zu den Linien 1 und 9 sehen. „Das läuft auch inzwischen nicht mehr unter dem Begriff rechtsrheinische Ringbahn, denn die soll ja über eine Verlängerung der Linie 13 von Mülheim aus über die Frankfurter Straße bis zur S-Bahn-Station Gremberghoven geschaffen werden“, sagt Sterck. „Doch der Bau einer Neubrücker Straßenbahn, für die seit mehr als 50 Jahren eine Trasse freigehalten wird und auf die die Bürger ebenso lange warten, ist näher denn je.“

Von Ostheim kommend könnte die Bahn (Sterck: „Als Linie 2 oder Linie 8“) in Höhe des Gewerbegebietes an der Pauline-Christmann-Straße abbiegen und mit drei Stationen in Neubrück zur Broichstraße fahren, wo eine neue Haltestelle die Verbindung zur Linie 1 und nach Merheim schaffen solle. Solche Pläne liegen bei der Stadt und den Kölner Verkehrs-Betrieben seit langem in der Schublade, doch Sterck möchte diese Bahnlinie bis zum Betriebshof an der Ostmerheimer Straße verlängern. „Man braucht nur die Gleise zu nutzen, die es schon gibt.“ Diese Ideen will der FDP-Stadtverordnete nun bei dem Verkehrsunternehmen in die Prüfung geben.

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