Satirischer WochenrückblickWeihnachten in Kölle – ein Fest der wütenden Liebe

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PLUS Woche Weihnachtsmarkt

Für den ehemaligen IHK-Chef Paul Bauwens-Adenauer ist der Weihnachtsmarkt am Dom ein Ärgernis.

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner wöchentlichen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal um neue Parkplätze für Touristenbusse und die Idee, den Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz abzuschaffen.
  • Vor Weihnachten drehen alle durch, findet Peter Berger.

Heiliger Bimbam!  Warum drehen  vor Weihnachten alle durch und kommen mit den verrücktesten Ideen an? Die Oberbürgermeisterin steht vor ihrer großen Innenstadtkarte und wirft mit  dem Parksuchpfeil die neue Haltestelle für Touristenbusse aus. Zack! Der Pfeil bohrt sich in die Gereonstraße. Direkt neben die Industrie- und Handelskammer. Flugs schlägt deren Ex-Präsident Paul Bauwens-Adenauer in liebender Wut auf seine Stadt eine andere Lösung vor. Er will den Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz ganz abschaffen. Der Dom stehe für sich, brauche weder Äpfel, Nuss noch Mandelkern. Geschweige denn Dom-Spekulatius.

Kein Markt, keine Touristen, keine Busse Kein Weihnachtsmarkt, keine Touristen, keine Busse. Das Verkehrsdezernat  wird  aufgefordert, im Januar einen Pilotversuch zu starten,  der am Elften im Elften enden wird. Die Verwaltung ist wild entschlossen, den Roncalliplatz in dieser Zeit zur weihnachtsmarktfreien Zone zu erklären.

Eine Findungskommission soll sich derweil nach einem geeigneten Ersatzstandort für den großen Dom-Weihnachtsbaum  2020 umsehen, schließlich hat die Stadt langfristige Lieferverträge mit dem Sauerland abgeschlossen. Also wohin mit dem Ding? Sollte die Kommission zu keinem Ergebnis kommen, wird Henriette Reker auch den neuen Baumstandort an ihrer Stadtkarte auswerfen. Diesmal mit dem grünen Pfeil.

Alles zum Thema Henriette Reker

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Bei so viel Entschlossenheit will das Amt für Wohnungswesen nicht nachstehen und wird sich in dem Projekt wütende Liebe mit den hohen Leerstandsquoten  in der Innenstadt befassen. Oper, Stadtmuseum und bald auch die IHK, die  nach ihrer Räumung wegen ihrer hohen Aufenthaltsqualität eigentlich den Touristenbusfahrern  zur Verfügung gestellt werden sollte. Aber da Weihnachten am Dom 2020 ja ausfällt und der  Baum vermutlich am Niehler Ei oder am Bonner Verteiler in den Boden gerammt wird, weiß jetzt auch keiner mehr so recht, was aus dem IHK-Kasten werden soll.

Ein Fest der wütenden Liebe Am Ende kriegt die Oberbürgermeisterin  vom Wohnungsamt ein Knöllchen über 50 000 Euro wegen der Zweckentfremdung von Tannenbäumen und – halleluja – alles bleibt wie es ist.  Weihnachten in Kölle – ein Fest der wütenden Liebe.

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