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Köln und RegionSo bewerten unsere Leser die Corona-Krise und ihre Folgen

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In Köln gilt die Ausgangssperre bereits ab neun Uhr – sie ist damit schärfer als im Rest der Republik. 

Die Menschen in Köln und der Region befinden sich seit Monaten im Lockdown, die Wirtschaft ist verzweifelt, die Intensivstationen voll. Wir wollten angesichts der schwierigen Lage mitten in der Dritten Welle von Ihnen persönlich wissen: Wie bewerten Sie die Maßnahmen der Bundesregierung wie Ausgangssperren und den Distanzunterricht? Wir wollten aber auch von Ihnen wissen: Wie geht es Ihnen? Was macht Ihnen die größten Sorgen? Knapp 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an unserer nicht-repräsentativen Umfrage teilgenommen, vielen Dank dafür! Hier geht es nun zu den interessantesten Ergebnissen.

Am wenigsten zufrieden sind die Befragten mit der Corona-Politik der Bundesregierung, 27 Prozent bewerten diese als „sehr schlecht“. Die Zufriedenheit mit dem Corona-Management eigenen Stadt oder dem eigenen Kreis ist dagegen höher, wie Sie an der Grafik sehen können. 

Die größte Unzufriedenheit gibt es mit der Impfstrategie der Bundesregierung und dem verzögerten Eintreffen von Impfstoff. Der Flickenteppich an Maßnahmen wird ebenfalls kritisiert, ebenso die Kommunikation von Entscheidungen. Zu wenig und späte Hilfen für Unternehmen kritisieren 32 Prozent, genauso viele auch die mangelnde Sicherheit in Schulen und Kitas.

Mehr als die Hälfte der Befragten fühlt sich immerhin vom Arbeitgeber in der Corona-Krise gut geschützt: Home-Office-Möglichkeiten sind offenbar oft gegeben. Immerhin 14 Prozent verneinten diese Frage allerdings auch.

Weit über die Hälfte der Befragten hat durch die Corona-Krise keine direkten finanziellen Einbußen erlitten – nämlich 66 Prozent. 21 Prozent geben an, ihre finanzielle Situation habe sich verschlechtert. 

Gefühle wie Einsamkeit oder Depressionen haben in der Corona-Krise stark zugenommen: 30 Prozent geben an, sie leiden häufig unter solchen Gefühlen, 38 Prozent gaben an, dies selten zu tun. 

Die Impfbereitschaft bei den Befragten ist hoch: 25 Prozent sind bereits geimpft, weitere 57 Prozent geben an, sich auf jeden Fall impfen lassen zu wollen. 9 Prozent sind noch unsicher, 6 Prozent wollen sich auf gar keinen Fall impfen lassen. 

Corona-Leugnern steht die große Mehrheit der Befragten skeptisch gegenüber: 81 Prozent bringen kein Verständnis auf, immerhin 4 Prozent bringen Verständnis auf, wenn die Corona-Leugner selbst massiv von der Krise betroffen sind.  7 Prozent sind Argumenten von Corona-Leugnern gegenüber offen und 3 Prozent äußern sogar, sie hätten Verständnis für Menschen, die Corona leugnen. 

Die schulischen Versäumnisse von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise machen den allermeisten Befragten sorgen, wenn sie an die die Zeit nach der Pandemie denken: nämlich 57 Prozent. An zweiter Stelle rangieren die hohen Schulden, die zurückgezahlt werden müssen, ein geringeres Kultur-Angebot, weniger Restaurants, Bars und Kneipen sowie die Verödung der Innenstädte. 

Die Krankenhäuser besser ausstatten und die Pflegekräfte besser bezahlen: Das sehen die meisten Befragten als zwingend notwendige Lehre aus der Corona-Krise an. An zweiter Stelle rangiert die bessere Vorbereitung auf eine potentielle nächste Krise sowie größere Solidarität mit systemrelevanten, aber oft schlechter bezahlten Berufsgruppen. 

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