Kölner Aldi-FilialeSeniorin bricht zusammen – Feuerwehrmann wütend auf Kunden

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Retter David Langer

Feuerwehrmann und Ersthelfer David Langer vor der Aldi-Filiale in Merheim.

Köln – Wegen eines Vorfalls, der sich am 23. Dezember in einer Aldi-Filiale auf der Olpener Straße im Kölner Stadtteil Merheim ereignet hat, richtet nun ein Ersthelfer einen Appell an alle.

Der Feuerwehrmann David Langer (34, dreifacher Familienvater) war privat als Kunde in der Filiale, als er sah, wie nicht weit vor ihm in der Schlange eine ältere Dame plötzlich nach hinten wegkippte und zu Boden stürzte. Er eilte sofort zu Hilfe. Die Frau hatte keinen Puls mehr und die Atmung hatte ausgesetzt. „Im Grunde war sie tot", sagt Langer gegenüber dem „Express“. Der Helfer begann mit der Reanimation.

Großes Lob an die Aldi-Mitarbeiter in Köln

Während die Aldi-Mitarbeiter vorbildlich reagiert hätten („Sie haben alles stehen und liegen lassen und gefragt wie sie helfen könnten"), könne er das von vielen der Kunden im rappelvollen Discounter leider nicht sagen. „Viele starrten einfach nur oder wollten in der Schlage einfach nur weiterkommen und rempelten mich und die Aldi-Mitarbeiter mit ihren Wagen an und meckerten rum", schildert Langer das Verhalten, das ihn entsetzt und auch traurig gemacht hätte.

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„Ich bin dann laut geworden und habe die Leute zurechtgewiesen", so Langer. Die Aldi-Mitarbeiter hätten den Einsatzort schließlich mit Regalen und sogar einem Gabelstapler abgeriegelt, bis der Notarzt eintraf. 

„Nach einigen Minuten spürte ich den Puls der Dame wieder, aber er ging wieder weg." Nach gefühlten fünf Minuten, also sehr schnell, seien ein Notarzt und ein Rettungswagen eingetroffen. Die Feuerwehr Köln bestätigt, dass der Notruf um 11.52 Uhr in der Leitstelle eingegangen war.

Wie es der Seniorin geht, ist bisher unklar

Ob das Leben der Seniorin gerettet werden konnte, geht aus dem Protokoll der Feuerwehr nicht hervor (was üblich ist). Auch David Langer weiß es nicht. „Ich hoffe, dass es noch gut ausging."

Sein Appell: Jeder müsse doch selbstverständlich auch daran denken, dass er selbst einmal Opfer und Patient werden und ein solches Schicksal erleiden kann. „Was ich erlebt habe, war eine Katastrophe." Sein Wunsch ist, dass sich ein solches Verhalten von Mitmenschen nirgendwo niemals wiederholt. (red)

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