Abo

Kölner Band Like SnowVon Ehrenfeld nach China

Lesezeit 3 Minuten
240518LikeSnow01

Niels Schneberger (l.) und Lukas Wiemer beim Besuch in der Redaktion 

Köln – Seine Arme erzählen von Abenteuerlust, der Liebe zur Familie, von Freiheit. Ein Leuchtturm, ein Herz mit „Mom“-Schriftzug, ein großes Segelschiff. Alles mit schwarzer Tinte unter die Haut gestochen.

Man könnte meinen, dass die Tattoos genau das wiedergeben sollen, was der Kölner Band Like Snow in ihren englischen Texten wichtig ist. Die Stimme, die eben jene Themen wie Freundschaft, Abenteuerlust und Freiheit besingt, gehört Frontmann Niels Schneberger. Die Tattoos hingegen Gitarrist Lukas Wiemer.

Den Gesetzen trotzen

„Wir wollen aus dem Trott des Alltags, der Stadt und dem tristen Leben ausbrechen. Dieser Wille ist aber nicht nur physischer Natur, sondern in unserer Musik träumerisch angelegt. Manchmal verbunden mit dem wilden Bonnie-und-Clyde-Charakter, einfach etwas zu tun, den Gesetzen zum Trotz“, sagt Schneberger beim Besuch der Band in der Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Alles zum Thema Konzerte in Köln

„Kölner Clubs geben einiges her“

Und so entstanden Lieder wie „We Come Running“, „Golden Boots“ oder „Life“ – mit neun weiteren Songs auf dem Debütalbum „Beauty & Fear“ zusammengefasst. Das stellt die Band, zu der neben Wiemer und Schneberger noch Bassist Marian Sittart, Schlagzeuger Jonas Moers und Keyboarder Tristan Monscheuer gehören, kommenden Freitag, 1. Juni, im Ehrenfelder Artheater vor (Eintritt ab 8 Euro). Diskussionen über die Location des Release-Konzerts habe es keine gegeben, obwohl eigentlich nur Wiemer tatsächlich in Köln lebt und alle fünf Musiker ursprünglich aus Bergisch Gladbach stammen.

„Die Clubs in Köln geben natürlich einiges mehr her als bei uns im Dorf. Außerdem sehen wir uns einfach als Kölner Band an, auch wenn nicht alle hier wohnen“, sagt Wiemer. Nicht ohne Grund, denn seine ersten Auftritte hatte er gemeinsam mit Schneberger, damals noch als Duett, auf Straßen in Köln.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das sei für die beiden eine Möglichkeit gewesen, an ein bisschen Geld zu kommen und gleichzeitig das eigene Können vor einem fremden Publikum zu testen. „Hätten alle gesagt, dass das kompletter Käse ist, was wir da machen, hätten wir das mit der Musik vielleicht gelassen“, sagt der 27-Jährige und lacht.

Traum, nur von der Musik zu leben

Das allerdings ist nicht passiert. Stattdessen wurde die Band aufgestockt, und aus zwei wurden gleich fünf Bandmitglieder. Ein Traum von allen sei es natürlich, irgendwann einmal von der Musik leben zu können. Etwa wie ihre Vorbilder, Sänger Ben Howard oder die Bands Mumford and Sons und Mighty Oaks. Der erste Schritt in diese Richtung ist mit dem Debütalbum schon einmal geschafft. Und auch der zweite Schritt folgt direkt: Ein Auftritt beim Strawberry Music Festival in der chinesischen Stadt Changsha am 9. Juni.

Großer Auftritt in China

Durch die Musikplattform Spotify waren die Veranstalter auf die Band aufmerksam geworden. „Das wird ein großes Abenteuer, weil wir ehrlich gesagt gar nicht so genau wissen, was uns dort erwartet. Nur, dass auf dem Festival Zuschauermengen im fünfstelligen Bereich sein werden und es unser bisher größter Auftritt wird“, so Lukas Wiemer. 

KStA abonnieren