Kölner Corona-KrisenstabStadtdirektor Keller stellt weitere Lockerungen in Aussicht

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Stadtdirektor Stephan Keller

Stadtdirektor Stephan Keller

Köln – Für Stadtdirektor Stephan Keller ist der Maifeiertag ein guter Tag. Das liege vor allem am geringen Anstieg der Corona-Neuinfektionen, sagt der Leiter des städtischen Krisenstabs nach der turnusmäßigen Sitzung in der Hauptwache der Feuerwehr in Weidenpesch. „Mut macht mir auch, dass die Zahl der Patienten im Krankenhaus weiter rückläufig ist“, so Keller. Zudem sei die Nacht auf den 1. Mai weitgehend ruhig verlaufen, Polizei und Ordnungsamt hätten keine besonderen Vorkommnisse gemeldet.

Am Freitag zählte die Stadt insgesamt 2317 (Vortag 2294) bestätigte Corona-Virus-Fälle. 71 (Vortag 72) befanden sich im Krankenhaus in stationärer Quarantäne, davon 45 (Vortag 50) auf der Intensivstation. 2084 (Vortag 2073) Kölner konnten wieder aus der Quarantäne entlassen werden. Es sei kein weiterer Todesfall gemeldet worden. Damit sind bislang 90 Kölner, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, gestorben. Aktuell sind in Köln 143 Menschen am Corona-Virus erkrankt.

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Auch ein Bewohner der Flüchtlingsunterkunft Herkulesstraße sei positiv auf Covid-19 getestet worden. Daraufhin seien alle 290 Bewohner der Unterkunft vorsorglich unter Quarantäne gestellt und auf das Coronavirus getestet worden. Mit den Ergebnissen werde in den kommenden Tagen gerechnet. Anschließend gibt der Stadtdirektor einen Überblick über die anstehenden Lockerungen in den verschiedenen Bereichen:

Veranstaltungen

Alle größeren Veranstaltungen bleiben bis Ende August verboten. Was eine mögliche Durchführung von kleineren Veranstaltungen innerhalb Kölns angehe, so warte man noch auf weitere Leitlinien des Landes NRW, so Keller.

Museen, Zoo, Flora

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bereits am Donnerstag angekündigt, dass Museen und Ausstellungen, Tierparks und Botanische Gärten unter Auflagen wieder öffnen könnten. Auch hier warte man noch auf konkrete Signale des Landes, sagt Keller. „Wir sind aber vorbereitet.“ So seien für alle städtischen Museen Hygienekonzepte entwickelt und die Besucherführung neu gestaltet worden. Und auch der Zoo sei auf die Wiedereröffnung vorbereitet. Offen sei allerdings noch, ob dort nur die Außenbereiche geöffnet würden oder auch die Tierhäuser zugänglich gemacht würden, so der Stadtdirektor. „Wir können jedenfalls nächste Woche an den Start gehen.“ Private Museen, etwa das Schokoladenmuseum am Rheinauhafen, dürften dann ebenfalls wieder öffnen. In den Museen wie auch im Zoo ist eine Schutzmaskenpflicht wahrscheinlich.

Schulen und Kindergärten

„Hier warten wir ebenfalls noch auf ganz klare Aussagen des Landes“, sagt Stephan Keller. Fest stehe, dass ab dem kommenden Donnerstag, 7. Mai, zunächst die Viertklässler in die Grundschulen zurückkehren. „Von unserer Seite wird das klappen, die Grundschulen sind vorbereitet.“ Ab Montag, 11. Mai, sollen dann auch die Vorschulkinder in die Kitas zurückkehren. Zusammen mit der ausgeweiteten Notbetreuung seien diese dann mit einem Drittel der üblichen Kapazität ausgelastet.

Spielplätze und Brunnen

„Sobald wir eine Entscheidung des Landes haben, ab wann die Spielplätze geöffnet werden, können wir handeln“, sagt Keller. Allerdings herrsche noch Unklarheit über die Auflagen. „Eine dauerhafte Aufsichtspflicht über die 700 städtischen Spielplätze würde uns überfordern.“ Grundsätzliche gelte die Zwei-Personen-Regel auch auf den Spielplätzen. Die kleineren Brunnen in der Stadt sollen immerhin bald wieder sprudeln. Lediglich große Brunnen wie auf dem Ebertplatz, deren Betrieb ja bewusst größere Gruppen anlocken sollten, bleiben bis auf weiteres trocken.

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