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Kölner FestkomiteeJecken-Knigge soll Karneval während Corona möglich machen

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Karneval wird trotz Corona-Krise gefeiert werden. Offen ist wie.

  • Wie geht Karneval während der Corona-Pandemie? Geht es überhaupt?
  • Das Kölner Festkomitee und andere Karnevals-Vertreter aus dem Rheinland haben an einem runden Tisch beraten.
  • Während nach jetzigem Stand die große Straßen-Party wohl ausbleiben muss, könnten kleine Feiern stattfinden. Dabei helfen soll ein Regelwerk – der Jecken-Knigge.

Köln – „Bis zum Ende der Sommerferien wollen wir mit den anderen rheinischen Karnevalshochburgen ein Konzept erarbeiten, wie unter den Corona-Bedingungen gefeiert werden kann. Dann müssen die einzelnen Punkte noch mit dem Land abgeklärt werden“, sagte Festkomitee-Sprecher Michael Kramp. Das sei das Ergebnis eines närrischen Gipfeltreffens in der Düsseldorfer Landesregierung.

Während aus Düsseldorf, Aachen und Bonn jeweils die Komitee-Chefs in der Staatskanzlei am Tisch saßen, diskutierte aus Köln ein Dreigestirn mit. Außer Kramp waren Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und Vize Joachim Wüst angereist. Kramp: „Wir hatten ja auch die Idee zu dem Meinungsaustausch.“

Sessionseröffnung mit Anmeldung denkbar

Das Treffen war schon geplant, als NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sich Ende Juni gegen möglichen Straßenkarneval zum 11.11. ausgesprochen hatte: „Draußen, Alkohol, Enge – das passt nicht in diese Zeit.“ Diese Äußerungen waren bei den Karnevalisten nicht gut angekommen, wurden als unseriös, verfrüht und wenig hilfreich kritisiert.

Alles zum Thema Armin Laschet

Ein Verbot sei nicht schlau, finden auch die Kölner. „Kleine, organisierte Angebote, die unter Hygienebedingungen stattfinden, sind möglicherweise sinnvoller als ein ungeordneter Strom von Menschen in die Altstadt.“ Eine Sessionseröffnung mit reduzierter Teilnehmerzahl und namentlichen Voranmeldung sei denkbar, heißt es. Schließlich blieben bis dahin noch vier Monate Zeit.

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Auch Zeit genug, um eine Art „Narren-Knigge“ zu entwickeln, einen einheitlichen Leitfaden mit Empfehlungen – auch für andere Kommunen des Landes. Kramp: „Es geht um Vorschläge, wie Sitzungskarneval im Gürzenich, aber auch in einem Zelt in Euskirchen funktionieren kann.“ Dazu zählen Überlegungen, ob Tanzgruppen als Sport auf der Bühne gelten und hinter Plexiglas oder mit Mundschutz auftreten müssen.

Auch ob Redner und Bands nur durch einen speziellen Künstlereingang geleitet werden oder ob diese im Foyer mit den Jecken zusammentreffen dürfen. Auch die Anzahl der Besucher muss geklärt werden. Kramp: „Können im Gürzenich 300 oder 500 Leute schunkeln? Und in der Lanxess-Arena 1500 oder 2500?“

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