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Kölner Kinder konnten Wünsche äußernVater und Sohn in der Partnerschaukel

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Noureddine Bouchafra und Söhnchen Yusuf-Semi testen die Partnerschaukel (Bild l.) auf dem neuen Spielplatz Osloer Straße (r.).

Noureddine Bouchafra und Söhnchen Yusuf-Semi testen die Partnerschaukel (Bild l.) auf dem neuen Spielplatz Osloer Straße (r.).

Köln-Chorweiler – Holz war mal, Metall ist zurückgekehrt auf den Spielplatz. Die neue Generation der Geräte wirkt jedoch nicht langweilig, sondern cool und stylish. Das lässt sich seit kurzem auf dem Spielplatz an der Osloer Straße besichtigen – der ist frisch saniert und wurde nun offiziell in Betrieb genommen. Neben Kindern und Eltern aus den umliegenden Hochhäusern waren Vertreter der Stadtverwaltung, der Immobiliengesellschaft GAG und Bezirkspolitiker aus Chorweiler anwesend, etwa Wolfgang Kleinjans und Lilo Heinrich. Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner hielt die Eröffnungsansprache.

Grundstück gehört der GAG

Noureddine Bouchafra probierte mit seinem 18 Monate Sohn Yusuf-Semi fast alle Spielgeräte aus. Besonders gefiel dem Vater die Eltern-Kind-Schaukel, offiziell „Partnerschaukel“ genannt. Die besteht aus zwei einander zugeordneten Sitzen, der kleinere fürs Kind, der größere für den Erwachsenen, der das Kind beim Schaukeln im Blick hat. Auch Benjamin (7) war gekommen und sagte: „Ich mag am liebsten die Schaukel, Rutsche und Kletterwand.“ Er wohne in der Nachbarschaft, sei oft hier.

Das Grundstück gehört der GAG, wurde der Stadt per Mietvertrag überlassen. Schon in der Vergangenheit war das etwa 2000 Quadratmeter große Gelände ein Spielplatz. Der war aber nach mehr als 20 Jahren so sehr in die Jahre gekommen, dass eine Generalsanierung nötig war – die kostete rund 220 000 Euro, großteils finanziert mit Mitteln aus dem Landesprogramm „Starke Veedel – Starkes Köln“.

Die Spielflächen wurden vergrößert, auch neue Bänke und Mülleimer aufgestellt. Das dichte Gebüsch wurde entfernt, um dem Drogenhandel keinen Vorschub mehr zu leisten. Das Gelände übersichtlicher und offener zu gestalten, hätten die Kinder und Jugendlichen aus dem Viertel gewünscht, berichtete Carmen Siekmeyer vom Amt für Kinderinteressen. Bei einer Befragung vor vier Jahren hatten sie ihre Vorstellungen geäußert. Außerdem gab es 2016 einen Spaziergang mit dem damaligen Oberbürgermeister Jürgen Roters, bei dem die Kinder und Jugendlichen zu ihren Lieblingsorten führten, aber auch zu Plätzen, an denen sie sich eher unwohl fühlen.

Frisch saniert ist außer dem Platz an der Osloer Straße auch der deutlich kleinere Spielplatz an der Kopenhagener Straße, die Zielgruppe dort sind Kinder bis maximal zehn Jahre, während sich an der Osloer Straße die Größeren ab zehn Jahre tummeln sollen.

„Spielplätze sind für Kinder da, es ist verboten zu rauchen und Alkohol zu trinken, auch Scherben darf man nicht hinterlassen, bitte halten Sie sich daran“, richtete Bezirksbürgermeister Zöllner einen Appell an die Umstehenden. „Als die Geräte abgebaut waren, wurde der Spielplatz sehr vermisst, Mieter von der GAG haben uns angesprochen, wann er endlich wieder betrieben wird“, sagt Sabine Klein vom GAG-Sozialmanagement. Siekmeyer erläuterte: „Von der Bestellung bis zum Geräteaufbau braucht es leider immer Monate, mit 20, 26 Wochen ist zu rechnen, der Herstellerfirma fehlt das Fachpersonal.“

Zwei weitere Spielplätze in Chorweiler-Mitte werden demnächst mit Mitteln aus dem städtebaulichen Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ saniert, der Platz an der Osloer Straße/Athener Ring sowie der Platz an der Elbeallee.

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