Kölner KlangprobeKompositionen zum Lebenssinn

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Die Künstler Mark Joggerst und Sabine van Baaren machen gemeinsam Musik.

Die Künstler Mark Joggerst und Sabine van Baaren machen gemeinsam Musik.

Köln – Zarte Klavierlaute – gepaart mit einer kräftigen, hellen Stimme. Songs, die den Hörer auf einen meditativen Trip einladen und aus dem Alltag entführen. Die Musik des Duos Joggerst/Van Baaren gleicht einer spirituellen Reise. „Wir stellen in unseren Kompositionen häufig die Frage nach dem Sinn des Lebens“, sagt Mark Joggerst. Der Filmkomponist sorgt für die Pianoklänge in den Stücken. Und er schreibt die Arrangements, wenn weitere Instrumente wie Cello, Kontrabass oder Geige zum Einsatz kommen.

Für die Texte und den Gesang ist Sabine van Baaren zuständig. Die gebürtige Niederländerin stammt aus einer Musikerfamilie und hat schon mit Größen wie Nina Hagen und John Lord, dem ehemaligen Organisten von Deep Purple, auf der Bühne gestanden. Mit Joggerst arbeitet sie seit 2006 zusammen, das Duo hat gerade sein drittes gemeinsames Album veröffentlicht –„Visions and Dreams“ heißt die Doppel-CD.

„Das Album umfasst die beiden Bereiche unseres Schaffens: komponierte Songs und Improvisationen“, so Joggerst. Die zehn Stücke auf der CD „Visons“ sind auskomponiert und beziehen sich auf die großen Fragen im Leben. Etwa das Stück „One Day I’ll know“. „Ich glaube, dass wir aus mehr bestehen als unserer körperlichen Hülle, wir alle sind in irgendeiner Form verbunden. Wie, das werde ich eines Tages wissen“, zitiert van Baaren den Text des Klavierstücks, das mit Streicherklängen untermalt ist.

Im Song heißt es: „One day I’ll know what it’s all about/One day I’ll surely find out/Unravel the mysteries, ancient and wise/Sources I carry inside/One day I’ll be what I’ve wanted to be/Understanding the essence of life/Deeply in tune with all nature and plants/Loving, aware and alive (Eines Tages werde ich wissen, worum sich alles dreht/Eines Tages werde ich es sicher herausfinden/Werde die Mythen enträtseln, alt und weise/Die Quellen trage ich in mir/Eines Tages werde ich sein, was ich schon immer seinen wollte/Werde ich die Essenz des Lebens verstehen/Tief im Einklang mit Natur und Pflanzenwelt/Liebend, wissend und lebendig)“.

Die zweite CD „Dreams“ mit elf Stücken umfasst hingegen mehr als eine Stunde Improvisationen. Im Studio von Joggerst haben sich die beiden Musiker regelmäßig getroffen, sich oft einfach von der Musik treiben lassen. „Häufig habe ich einfach eine Melodie auf dem Klavier gespielt, und Sabine hat irgendwann angefangen, dazu zu singen“, sagt der Komponist.

Manchmal sind es einfach nur Klänge, die van Baaren intoniert, und zuweilen auch Worte. Dabei lief stets ein Aufnahmegerät mit. Aus diesen Aufnahmen haben sie einige ausgewählt, und vereinzelt hat Joggerst noch Streicher oder Percussion hinzugefügt.

So ist eine träumerische, meditative Musik entstanden, die den Zuhörer aus der Wirklichkeit trägt. „Ich habe von vielen Hörern gesagt bekommen, dass sie aus unserer Musik Kraft schöpfen, dass sie ihnen hilft im Alltag und auch in schweren Zeiten“, erläutert Sabine van Baaren. Damit möglichst viele Menschen die Kraft ihrer Musik erleben können, wollen die Musiker so oft spielen wie möglich. Und auch auf ihren Konzerten gibt es häufig nahezu spirituelle Momente. Mark Joggerst: „Es ist schon vorgekommen, dass Menschen geweint haben, weil sie so berührt waren von der Musik.“

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