Kölner KultlokalEhemaliges „4cani“ schließt überraschend

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Barchef Tarik (2. v.l.) und Schauspieler Mark Keller (2. v.r.) mit dem Barteam Fernando (l.), Bianca und Tatjana (r.).

  • Überraschendes Aus für das ehemalige „4Cani“
  • Allen Mitarbeitern wurde zum Ende des Jahres gekündigt

Köln – Wehmut bei Stammgästen, bitterer Jahresausklang für die langjährigen Angestellten: Das 1994 eröffnete Kölner Kultlokal „4Cani“ (aktuell „Tomato Sunrise“) macht überraschend dicht! Am heutigen Samstag ist der letzte Tag. 

Aus nach 25 Jahren 

Allen Mitarbeitern wurde zum Ende des Jahres gekündigt, darunter solchen, die von Anfang an dabei sind, also fast 25 Jahre. Es sind Kellner und Barleute, deren Gesichter vielen Kölnern vertraut sind. 

Schauspieler Mark Keller, der am Samstagmittag zu Gast in seinem Stammlokal war, sagte dem „Express“: „Es ist traurig, dass der Belegschaft gekündigt wurde. Ich hoffe, dass es für sie eine Lösung geben wird. Und dass diese prominente Ecke uns Kölnern als Treffpunkt erhalten bleibt.“ 

Schon 2016 gab es Turbulenzen 

Bereits 2016 war das populäre Café, damals noch „4Cani“, erstmals in Turbulenzen geraten, der Betreiber machte dicht. Aber nur zwei Wochen später machte das Lokal unter seinem neuen Namen „Tomato Sunrise“ wieder auf. 

Der Besitzer des Gebäudes an der Benesisstraße, der Architekt Hartmut Gruhl, betrieb die In-Gaststätte mit dem angestammten Team – Barchef Tarik Semercioglu und die Servicekräfte Abdul, Roberto und Tatjana – weiter. 

Seit Sommer neue Pächtergruppe 

Im Sommer aber setzte Gruhl eine neue Pächtergruppe um den Gastronom Tom Thomas ein, der unter anderem die Clubs „Bootshaus“ und „Vanity“ betreibt. Die Pläne für das „Tomato Sunrise“ sind unklar. Auf eine Anfrage gab es keine Antwort. 

Belegschaft zieht vor Gericht 

Die Belegschaft geht juristisch gegen die Kündigungen vor, Klagen liegen bereits vor Gericht, so zum Beispiel von Tatjana, die im Barteam arbeitet und ihr erstes Kind erwartet.

Sie ist im sechsten Monat schwanger und wurde nach 14 Jahren im Betrieb gekündigt: „Wir sollen ohne Anwendung eines Sozialplanes auf die Straße gesetzt werden“, klagt sie. 

Barchef trauert und dankt den Gästen

Barchef Tarik bedauert, dass der Pächter keinerlei Hinweis an die Gäste gegeben hat, dass am Samstag Schluss ist. „Wir hatten Gäste, die riefen heute an um für morgen einen Tisch zu reservieren. Tja...“

Er wolle sich mit seinen Kollegen bei allen Gästen für die jahrelange Treue und die schönen Begegnungen bedanken.

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