Kölner KulturUrania Theater wird wegen Corona-Krise in „Haus der Künste“ umgewandelt

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Die beiden Urania-Betreiber Richard Bargel und Bettina Montazem

Die beiden Urania-Betreiber Richard Bargel und Bettina Montazem

Köln – „Die aktuelle Corona-Krise trifft viele Kultureinrichtungen Kölns extrem hart. Da hat auch das Urania Theater, das bisher ohne jede Förderung ausgekommen ist, kaum eine Chance, zu überleben“, glauben die Urania-Betreiber Bettina Montazem und Richard Bargel. Daher haben sich die beiden entschlossen, den eigenen Betrieb zunächst für zwei Jahre einzustellen.

Lediglich Bargels monatliche Reihe „Talking Blues“ würde weiterhin fortgeführt.In dieser Zeit soll das Theater mit allen Räumen dann als „Haus der Künste“ weiter geführt und freien Künstlern und Gruppen sowie anderen Einrichtungen „gegen einen sehr geringen Betriebskostenzuschuss“ – maximal 100 Euro pro Tag – als Spielstätte zu überlassen werden.

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„Das klingt vielleicht selbstlos, ist es aber nicht“, sagt Montazem. „Ich habe dieses Theater mit allem, was ich hatte, aufgebaut – mit Herzblut, mit Zeit, mit Geld.“ Bislang haben sie und Bargel ausschließlich ehrenamtlich für das Urania Theater gearbeitet. Auch ihre Töchter hätten einen wesentlichen Teil ihrer Zeit ehrenamtlich eingebracht.

Urania Theater kann Corona-Krise wahrscheinlich nicht überleben

Mit Blick auf die aktuelle Situation und den noch wochenlang andauernden Ausfall von Veranstaltungen ist Montazem wenig optimistisch. „Unser Haus kann die Krise wahrscheinlich nicht überleben. Ich wünsche mir zwar, dass unsere Arbeit nicht umsonst war, aber es steht zu befürchten, dass wir schließen müssen.“ Dem will man mit einer Umwidmung des Urania zu einer Bühne für die freie Szene entgegen wirken.

Schließlich handele es sich um „ein vollfunktionierendes und für höchste Ansprüche eingerichtetes Konzert- und Theaterhaus, das Aufführungen mit bis zu 185 Besuchern ermöglicht. Zur Grundsicherung seien 100.000 Euro jährlich notwendig, heißt es. Diese könnten aus dem Soforthilfefonds zur Rettung der Kulturschaffenden in Köln beglichen werden, das der Stadtrat in der Vorwoche beschlossen hat.

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