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Kölner Montessori-GymnasiumModulbau und Baumfällungen sind erstmal vom Tisch

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Montessorigymnasium-Sanierung

Am Montessori-Gymnasium werden die Bäume nun doch nicht gefällt.

Köln – Die Proteste von Eltern- und Schülerschaft des Montessori-Gymnasiums gegen die Pläne zur Generalsanierung der Schule waren laut: Auf dem Schulhof sollte über nahezu die gesamte Fläche ein dreistöckiger Modulbau errichtet werden, in dem 24 Klassen untergebracht werden sollten. Dafür sollten auch knapp 40 alte Bäume weichen. Der Modulbau war nicht als Übergangslösung während der Sanierung gedacht, sondern sollte auch nach Beendigung der Sanierungsmaßnahmen dauerhaft Bestandteil der Schule werden – auch um neue zusätzliche Schulplätze zu schaffen. Aber jetzt sind diese Pläne vom Tisch - obwohl der Modulbau schon bestellt und der Bauantrag gestellt war. Wie die Stadt auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeiger mitteilte, wird der Modulbau nun stattdessen an einem anderen Schulstandort aufgebaut.

„Sehr erleichtert und froh“

Die Schulgemeinde sei „sehr erleichtert und froh, dass die Stadt eine andere Lösung gefunden hat“, sagte die Schulpflegschaftsvorsitzende Sibylle Krantz. Die Proteste seien erfolgreich gewesen. Eine Stadtsprecherin betonte, dass der Schulträger die Proteste der Eltern sehr ernst genommen habe. Entscheidend sei allerdings gewesen, dass „eine Gesamtmaßnahmenplanung noch nicht erfolgreich umgesetzt werden konnte“, wie es auf Verwaltungsdeutsch hieß.

Auch der konkrete Bedarf, wie viele Schüler während der Sanierung in Modulbauten ausgelagert werden müssten, sei noch nicht klar. Das heißt übersetzt: Es gibt noch keinen wirklichen Plan. Der Umfang der Baumaßnahmen ist deshalb noch nicht klar, weil sich erst bei der Begutachtung ergeben hat, dass das Gebäude in einem deutlich schlechteren Zustand ist als gedacht. Dadurch wird die Sanierung deutlich umfangreicher als ursprünglich geplant.

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Knackpunkt ist, dass derzeit nicht sicher ist, ob eine Sanierung überhaupt wirtschaftlich ist. Wenn die Kosten einer Schulsanierung 80 Prozent der Kosten eines Neubaus betragen, ist die Stadt als Schulträger verpflichtet einen Neubau zu errichten. Genau das wird derzeit durch Gutachten ermittelt.

Sollte dabei rauskommen, dass die Schule tatsächlich abgerissen werden muss, müsste nicht nur ein Teil der Schüler in den Modulbau, sondern der gesamte Schulbetrieb müsste ausgelagert werden. Da das nicht klar ist, hat man entschieden, die Bäume erst mal stehen zu lassen und die Modulbaupläne fallen zu lassen.

„Wir erwarten eine Beteiligung“

Die Verwaltung rechnet damit, dass die Ergebnisse im ersten Quartal des neuen Jahres vorliegen und dann klar ist, ob neu gebaut werden muss oder in welchem Umfang saniert wird. Die Schulpflegschaft jedenfalls ist froh, dass nun erst ein Gesamtkonzept erarbeitet werden soll, ehe voreilig Fakten geschaffen oder Bäume gefällt werden. Ihr ist wichtig, dass auch die Belange der Montessori-Pädagogik und des modernen Schulbaus in die Planungen einfließen.

Und sie setzt darauf, dass die Schulgemeinschaft nun auch einbezogen wird. „Wir erwarten eine Beteiligung an Planung und Sanierung – so wie das auch im Schulgesetz vorgesehen ist“, sagt die Vorsitzende Sibylle Krantz. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich jedenfalls, dass ihr Schulhof zum Spielen und Toben jetzt erst mal erhalten bleibt.

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