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Kölner NahverkehrNeue Anzeigetafeln der KVB kommen mit Verspätung

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Digitale Anzeigentafel an der Haltestelle Poller Kirchweg. Die KVB installiert neue Anzeigentafeln die auch Videos und Fotos zeigen können.

Köln – Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) wollten ursprünglich bis Ende 2020 sämtliche der 450 Anzeigetafeln erneuern, die Fahrgäste an den Haltestellen darüber informieren, wann die nächste Bahn ankommt. Der Zeitplan war allerdings ganz offensichtlich zu ehrgeizig – noch immer ist das Vorhaben nicht abgeschlossen. Als Gründe nennt die KVB „witterungsbedingte Verzögerungen durch Minustemperaturen, Regen und Sturm“ sowie Probleme mit der Verkabelung und der Datenübertragung.

Demnach ist es nicht damit getan, die alten Anzeigetafeln abzuhängen und das neue digitale Modell an selber Stelle wieder aufzuhängen. Das hänge unter anderem mit veralteten Strom-Datenkabeln zusammen, so die KVB. Warum das nicht bereits vor Beginn der Arbeiten geklärt werden konnte, ist unklar. An vielen Haltestellen habe die KVB daher die Verkabelung und die Lichtwellenleiter sowie Modems austauschen müssen, um die neuen Anzeigetafeln in Betrieb nehmen zu können. An einigen Stellen habe man auf die Datenübertragung per Kabel verzichtet und stattdessen auf eine Funkübertragung zurückgegriffen.

Verzögerung bei der Materialbeschaffung

Diese Schwierigkeiten hätten darüber hinaus dazu geführt, dass unvorhergesehen zusätzliches Material zu beschaffen gewesen sei – auch das habe zusätzliche Zeit gekostet. An einigen Haltestellen standen den Fahrgästen deshalb außerdem über Wochen hinweg überhaupt keine Informationen über den Stadtbahnbetrieb und mögliche Verspätungen zur Verfügung.

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Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und mit den Arbeiten schneller voranzukommen, hat die KVB jetzt nach eigener Aussage drei weitere externe Unternehmen beauftragt, sich am Austausch der Anzeigetafeln zu beteiligen. So sollen die Arbeiten bis Mitte Juli abgeschlossen sein.

Obwohl die Umstellung also voraussichtlich noch im Sommer beendet sein soll, wird sich danach für die KVB-Kunden zunächst nichts ändern. Denn auch die neuen Anlagen werden vorerst weiter aus denselben alten Quellen gespeist. Das Problem bei der bisherigen Technik besteht darin, dass die KVB die Daten aus verschiedenen Quellen bezieht. Die Anzeigetafeln der KVB sorgen regelmäßig für Kritik seitens der Fahrgäste. So werden Bahnen oft in der verkehrten Reihenfolge angezeigt und die angegebenen Minuten bis zum Eintreffen der Bahnen stimmen nicht mit der tatsächlichen Ankunftszeit überein.

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Eine Information über die Fahrtzeiten der Bahnen in Echtzeit werden sie erst dann erhalten, wenn ein entsprechendes neues EDV-Hintergrundsystem bereitsteht. Nach Angaben des Unternehmens existiert so etwas in Deutschland bislang jedoch nicht. „Es wird voraussichtlich in ein bis zwei Jahren vollständig zur Verfügung stehen“, teilte die KVB bereits im vergangenen Jahr mit. Die Kunden müssen sich nun also weiterhin gedulden, bis sie mit verlässlicheren Informationen versorgt sind. 

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